Mehr als 10 Millionen Menschen in Deutschland trinken zu viel Alkohol. Besonders dramatisch hat sich der Alkoholkonsum bei Jungendlichen entwickelt. Bereits jeder zehnte 15-Jährige ist alkoholabhängig. Das Einstiegsalter beim Alkohol ist in den letzten Jahren immer weiter gesunken und liegt inzwischen bei zwölf Jahren. Diese Entwicklung ist besonders Besorgnis erregend, denn das Risiko der Abhängigkeit wird durch einen frühzeitigen Alkoholkonsum mehrfach erhöht.
Der Ausbildungsbereich im Betrieblichen Umfeld bietet ideale Voraussetzungen zur Suchtprävention und Frühintervention bei Jugendlichen. „Prävention und Betriebliche Gesundheitsaufklärung zählen für die Betriebskrankenkassen seit jeher zu ganz zentralen Aufgaben. Suchtprävention ist eine besonders schwierige Aufgabe – insbesondere die Suchtprävention bei Jugendlichen. Trotzdem oder gerade deshalb wollen wir uns dieser gesellschaftlichen Herausforderung stellen“, erklärte Gerhard Schulte, Vorstandsvorsitzender des BKK Landesverbandes Bayern.
Im Mittelpunkt des Projekts steht der Aufbau einer Jugendgruppe im Betrieb, deren Mitglieder zu Tutoren ausgebildet werden und unter Anleitung und Unterstützung selbstständige Präventionsarbeit mit suchtgefährdeten Gleichaltrigen leisten. Diese so genannte Peergroup ist Anlaufstelle für betroffene Kollegen, leistet Beratung und Hilfestellung, baut eigene Präventionsprojekte im Betrieb auf und arbeitet mit externen Suchthilfestellen zusammen. Die Arbeit der Jugendlichen erfolgt weitgehend selbstständig. Beratende Unterstützung durch externe Berater können die Jugendlichen hinzuziehen.
Voraussetzung für die aktive Mitarbeit in der Suchtpräventionsstelle ist die Teilnahme an einer Tutorenschulung durch Suchtmittelexperten, die über einen Zeitraum von 8 bis 12 Tagen dauert. Mitmachen können Azubis im dritten Lehrjahr oder Jugendvertreter.
Weitere Infos zum Projekt „Top on Job“ finden Sie unter:
www.bkk-lv-bayern.de