Die Bundesregierung will nun für einen besseren Überblick zur Einnahmen- und Ausgabensituation bei den Krankenkassen sorgen. Der Plan: Die Krankenkassen sollen gesetzlich verpflichtet werden, jährlich einen aussagekräftigen Bericht über den Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die finanzielle Lage zu erstellen. Die Informationen sollen über den Bundesanzeiger und kasseneigene Medien wie Internetseiten und Mitgliederzeitschriften veröffentlicht werden. Das Ziel: Mehr Transparenz für die Versicherten.
Die BKK Wirtschaft & Finanzen veröffentlicht bereits seit vielen Jahren derartige Geschäftsberichte und unterstützt diese Initiative. Denn: „Selbst ein Zusatzbeitrag gibt nur bedingt Auskunft über die Lage eine Krankenkasse“, so Vorstand Björn Hansen. „Er zeigt, dass die Krankenkasse nicht mit den Zuweisungen des Gesundheitsfonds auskommt, um ihre laufenden Ausgaben zu decken. Über Vermögen, Liquidität oder Verbindlichkeiten der Krankenkasse sagt er aber nichts aus“, so Hansen weiter. Die Realisierung durch einen einheitlichen Meldebogen hält er ebenso wie eine ergänzende Übersicht zum Leistungsangebot für sinnvoll, um die Angaben vergleichbar zu halten.
Die immer wieder alternativ in Spiel gebrachte Veröffentlichung des vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen seit einiger Zeit durchgeführten Finanzkraftscorings hält er dagegen für ungeeignet: „Die BKK Wirtschaft & Finanzen liegt hier aktuell mit einem Wert von 4,6 auf einer Skala von 0 bis 5 im grünen Spitzenbereich. Die Verkürzung auf eine einzige und in ihrer Berechnung noch recht junge Zahl schießt jedoch deutlich über das Ziel laienverständlicher Informationen für mehr Transparenz hinaus“. Das Scoring liefert Anhaltspunkte für eine Gefährdung der dauerhaften Leistungsfähigkeit „und sollte daher auch weiterhin nur dem internen Kassencontrolling als extern ermittelte Variable dienen, um Fehlentwicklungen frühzeitig entgegenzusteuern".