„Der Drogenmissbrauch ist kein Randgruppen-, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem“, meint Ricarda Henze von der Landesstelle gegen die Suchtgefahren, die sich am Anti-Drogen-Tag mit Menschen aus dem Umfeld der Betroffenen über mögliche Reaktionen unterhalten möchte. Auch Detlef Parr, sucht- und drogenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion hatte im Vorfeld die Eltern aufgerufen, ihren Erziehungsauftrag ernster zu nehmen, und auf deren Vorbildfunktion verwiesen.
„Wir schließen natürlich auch Nikotin und Alkohol mit ein, wenn wir über entsprechende Informationskampagnen nachdenken“, erläutert Friedrich Schütte, Vorstand der BKK24. Denn obgleich die Zahl der Drogentoten auf den niedrigsten Stand seit 1989 gesunken ist, kletterte die Raucherquote unter den Jugendlichen auf erschreckende 20 Prozent. „Die Teenager greifen immer früher zu Zigaretten, zu Alkohol und inzwischen auch zu illegalen Drogen.“ Dies sei oft der Beginn einer Suchtkarriere, die schon kurze Zeit später zu lebensbedrohenden Krankheiten führt und die Beitragszahler mit Kosten für Arztbehandlungen und Therapien in Milliardenhöhe belaste.
Dass Eltern mit Verboten und dem erhobenen Zeigefinger nicht weiter kommen, weiß natürlich auch Ricarda Henze aus ihrer Beratungspraxis. „Wir können deshalb nur Tipps geben, wie man beim Erkennen einer Suchtgefahr bei den Heranwachsenden Gehör und damit eine Möglichkeit zu wirklicher Unterstützung findet.“ Daher auch ihre Einladung an alle Interessenten, unter www.bkk24.de anonym die individuellen Fälle zu schildern und sich dazu passende Ratschläge geben zu lassen.
Darüber hinaus hat die Krankenversicherung in ihrem Gesundheitsportal ausführliche Ratgeber zum Teil speziell für Eltern veröffentlicht, die sich nicht nur mit Alkohol, illegalen Drogen und Nikotin, sondern zum Beispiel auch mit Spiel- und Internetsucht beschäftigen. Mit ihrem Top-Präventionsprogramm nach der Methode von Bestsellerautor Allen Carr unterstützt die Krankenkasse darüber hinaus alle Versicherten, die mit dem Rauchen Schluss machen wollen und verteilt Bonuspunkte für gesundheitsbewusstes Verhalten. Erstmals veranstaltet sie im Sommer ein Feriencamp, mit dem Jugendliche zu mehr Bewegung sowie gesundheitsbewusster Ernährung animiert und an den Vereinssport herangebracht werden sollen. „Wir möchten mit diesen kleinen Schritten beispielgebend auch für andere Kassen sein“, hofft Friedrich Schütte.
Start für die Online-Sprechstunde mit Ricarda Henze ist am Anti-Drogen-Tag, dem 26. Juni, um 12.30 Uhr.