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Kinder und Jugendliche besser vor den Produkten und Praktiken der Alkoholindustrie schützen!

Deutlich bessere Regelungen zum gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol in Deutschland fordern die in der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) zusammengeschlossenen bundesweit tätigen Verbände der Sucht-Selbsthilfe.

(lifePR) (Wuppertal, )
Deutlich bessere Regelungen zum gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol in Deutschland fordern die in der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) zusammengeschlossenen bundesweit tätigen Verbände der Sucht-Selbsthilfe.  

„Wir helfen täglich Menschen, die in den ‚Alkoholbrunnen‘ gefallen sind. Schützende Zäune fehlen, die durch die Umsetzung unserer gemeinsamen alkoholpolitischen Forderungen errichtet werden können“, erklärt Reinhard Jahn vom Blauen Kreuz Deutschland.

Zu ihren Forderungen zählen:
  • Höhere Preise und geringere Verfügbarkeit
  • Strengere Regulierung von Alkoholwerbung und -sponsoring
  • Gesundheitswarnungen auf allen Produkten, die Alkohol enthalten
Die Aktionswoche Alkohol thematisiert in diesem Jahr vom 8. bis 16. Juni die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf unbeteiligte Dritte. Von allen Suchtmitteln sind die durch Alkoholkonsum verursachten Schäden sowohl für die einzelnen Menschen wie für die Gesellschaft am größten. Die Suchtselbsthilfe-Verbände stehen mit ihren Forderungen nicht allein.

„79 Prozent der Bevölkerung in Deutschland befürworten laut einer Forsa-Umfrage Gesundheitswarnungen in der Alkoholwerbung“, sagt Thomas Keim vom Blauen Kreuz in der Evangelischen Kirche.

„Wir verschärfen die Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Alkohol, Nikotin und Cannabis“, kündigte die Ampel-Regierung 2021 in ihrem Koalitionsvertrag an. Gesetzesinitiativen dazu blieben – mit Ausnahme der Teilfreigabe von Cannabis – bisher jedoch aus.

„Kinder und Jugendliche, die täglich mit Alkoholwerbung bombardiert werden, beginnen früher mit dem Alkoholkonsum und trinken dann auch mehr Alkohol“, sagt Ralf Vietze von den Freundeskreisen für Suchtkrankenhilfe. „Dies ist wissenschaftlich erforscht und bestätigt.“

Alkohol ist wie Tabak und Asbest ein Krebserreger nach internationaler Klassifizierung der Gruppe 1. Dieser Zusammenhang gehört nach Ansicht der Sucht-Selbsthilfeverbände zum Verbraucherschutz genauso auf die Produkte wie bei Tabak.

„Wir setzen uns dafür ein, dass alkoholische Getränke gekennzeichnet und Warnhinweise aufgedruckt werden müssen. Mit dem Bündnis ‚Kinder ohne Alkohol und Nikotin‘ fordern wir, dass Werbung für diese Produkte ganz aus dem Blickfeld von Kindern und Jugendlichen verschwindet. Freiwillige Selbstverpflichtungen der Hersteller helfen hier nicht weiter. Diese verzögern staatliche Entscheidungen, die wir dringend brauchen“, fordert Fredric Schulz, Bundesvorsitzender der Guttempler.

Aus Sicht der Sucht-Selbsthilfe-Verbände ist es für Menschen, die ihre Alkoholkonsumstörungen bewältigen wollen, auch unerträglich, ständig und überall mit Alkohol konfrontiert zu werden.

„Ist es wirklich notwendig, zum Brotkauf vorher an meterlangen Wein- und Spirituosenregalen vorbeilaufen zu müssen?“, fragt Andrea Stollfuss vom Kreuzbund. „Drei Viertel von dazu Be-fragten wollen auch keine alkoholischen Getränke mehr an Supermarktkassen sehen.“

Die „Gemeinsame Forderung der fünf Sucht-Selbsthilfeverbände zur Verminderung alkoholbe-dingter Gesundheitsschäden“ ist zum Download auf den Websites der Sucht-Selbsthilfeverbände verfügbar.

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Blaues Kreuz Deutschland

Das Blaue Kreuz Deutschland unterstützt suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie Angehörige. Mit seinen 132 fachlichen Angeboten bietet das Blaue Kreuz hilfreiche Angebote, damit Menschen ihr Ziel erreichen: befreit leben lernen. An 360 Standorten mit 1.050 Gruppen- und Vereinsangeboten engagieren sich ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende für abhängige Menschen und Angehörige. Mit blu:prevent (Suchtpräventionsarbeit) setzt sich das Blaue Kreuz dafür ein, die Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen so zu stärken, dass ein Leben ohne Abhängigkeit gelingen kann.

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