"Dieses Programm bietet den Jugendlichen schon in der siebten Klasse die Möglichkeit, mit einer vorgeschalteten Potenzialanalyse die eigenen Fähigkeiten und Interessen auszuloten. Die Jugendlichen machen sich selbst auf die Suche nach ihren Talenten, sagte Braun. In Klasse acht können sie dann eigenhändig schweißen, malern, gärtnern und feststellen, wie viel Freude es machen kann, selbst etwas herzustellen und das eine oder andere Werkstück mit nach Hause zu nehmen. Durch das Programm wird aber auch die Gelegenheit für Mädchen und Jungen gefördert, für sie ungewöhnliche Berufe auszuprobieren. So können sich Mädchen als Metallbauerin erproben oder Jungen Berufe aus der Hauswirtschaft kennenlernen.
"Es ist aber auch wichtig, frühzeitig einen realistischen Einblick in die Berufswelt zu bekommen. Denn nur dann erkennen die Jugendlichen, dass sie für einen handwerklichen oder einen anderen dualen Ausbildungsberuf auch das brauchen, was in der Schule angeboten wird, vor allem Mathematik und Deutsch, unterstreicht Braun und ergänzt: "Wer von einem erfahrenen Ausbildungsmeister gesagt bekommt, dass er gut im Team arbeitet oder eine saubere Schweißnaht gezogen hat, geht mit mehr Motivation und Selbstbewusstsein zurück an die Schule. Dies wird auch zu einer Senkung der immer noch zu hohen Schul- und Ausbildungsabbrüche führen.
Seit April 2008 fördert das BMBF solche Praxiserfahrungen mit dem Berufsorientierungsprogramm in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten (BOP) und hat hierfür bereits ca. 30 Mio. Euro ausgegeben. "Die ungebrochene hohe Nachfrage zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, betont der Staatssekretär bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides an den Starthilfe Ausbildungs-Verbund. Damit die Bildungskette danach nicht abreißt, werden in den Vorabgangsklassen Berufseinstiegsbegleiter eingesetzt, die bedürftigen Schülerinnen und Schülern auf ihrem Weg bis in die Ausbildung zur Seite stehen.