"Wir haben am Runden Tisch festgestellt, dass es zu wenig wissenschaftlich gesichertes Wissen über sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Schulen und Internaten gibt, so Schavan. "Wir werden nun gezielt Strukturen aufbauen, die helfen, diese Gewalt in Zukunft einzudämmen und Verschweigen und Vertuschen zu erschweren. Dazu gehört eine aktive Forschungslandschaft. Sie hat die Aufgabe, hierzu die Erkenntnisse zu liefern, die wir dringend brauchen. In Aus-, Fort- und Weiterbildungen sollen die in der Forschung gewonnenen Erkenntnisse an all jene vermittelt werden, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
Durch die Förderung von Juniorprofessuren und Forschungsprojekten soll das Themenfeld in der Wissenschaft etabliert und sichtbar gemacht werden. "Eine sichtbare Forschung ist Teil einer Kultur des Hinsehens, so Schavan. Die Einrichtung und Finanzierung von Juniorprofessuren soll dabei gezielt den wissenschaftlichen Nachwuchs ansprechen. Schavan betonte: "Nur wenn es uns gelingt, das Thema in den Hochschulen zu verankern, können wir mit einer nachhaltigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung rechnen.
Ab April können sich Forschergruppen mit qualifizierten Anträgen um eine Förderung bewerben.
Die Ausschreibungen sind Teil des Gesamtpakets, mit dem das BMBF sich im Rahmen des Runden Tisches Kindesmissbrauch engagiert. Insgesamt stellt das Ministerium 32 Millionen Euro für Forschungsprojekte zu Ausmaß, Ursachen und Folgen von Missbrauch und Gewalt im Kindes- und Jugendalter zur Verfügung. Dem Runden Tisch "Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen sowie im familiären Bereich der Bundesregierung sitzen Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Bundesforschungsministerin Annette Schavan gemeinsam vor.
Weitere Informationen unter: www.rundertisch-kindesmissbrauch.de