Die Nationale Forschungsstrategie trage einer nachhaltigen bio-basierten Wirtschaft Rechnung, die sich am natürlichen Stoffkreislauf orientiert, eine ausreichende und vielseitige Ernährung sicherstellt und mit hochwertigen Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhe, so Kloos.
"Mit der Forschungsstrategie zur BioÖkonomie schlagen wir durch ganzheitliche Ansätze eine Brücke zwischen Technologie, Ökonomie und Ökologie. Im Wechselspiel von wissenschaftlicher Kreativität und Ingenieurskunst sollen sich Wissen und Entdeckungen aus den beiden Gebieten bereichern, betonte Thomas Rachel. Weltweit wurde bisher von keinem anderen Land ein derart ganzheitlicher Forschungsansatz für die nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen vorgelegt.
"Für die Umsetzung dieser Strategie setzen wir ressortübergreifend Schwerpunkte in der Forschung. Weltweit erwarten wir eine steigende Nachfrage nach Lebensmitteln sowie Energie und Rohstoffen aus regenerativen Quellen. Bevölkerungswachstum, Umweltbelastung und Klimawandel verringern jedoch die verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen. Die BioÖkonomie-Strategie soll effiziente und nachhaltige Lösungen finden, sagte Kloos.
Als erste Maßnahme kündigte Rachel eine Innovationsinitiative zur weißen Biotechnologie an, in der Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten sollen. Für die Förderung von neuen Forschungsprojekten in der weißen Biotechnologie stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung bis zu 100 Millionen Euro über fünf bis zehn Jahre bereit.
Die weiße (industrielle) Biotechnologie ist ein wichtiger Impulsgeber für die BioÖkonomie. Dabei werden herkömmliche chemische Produktionsprozesse zunehmend durch den Einsatz von Mikroorganismen oder Enzymen ersetzt. Völlig neue Produkte können dabei entstehen. Biopolymere als Kunststoffersatz, umweltverträgliche Chemikalien, Waschmittelenzyme und Lebensmittelergänzungsstoffe aus natürlichen Quellen gehören zu den Produkten.
Unter BioÖkonomie wird die nachhaltige Nutzung von biologischen Ressourcen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen verstanden. Sie umfasst eine Vielzahl von Branchen wie Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Fischerei und Aquakulturen, Pflanzenzüchtung, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie die Holz-, Papier-, Leder-, Textil-, Chemie- und Pharmaindustrie bis hin zu Teilen der Energiewirtschaft. Bio-basierte Innovationen geben auch Wachstumsimpulse für weitere traditionelle Sektoren, zum Beispiel im Rohstoff- und Lebensmittelhandel, in der IT-Branche, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Automobilindustrie, in der Umwelttechnologie, in der Bauwirtschaft sowie in zahlreichen Dienstleistungsbranchen.
Weitere Informationen zur Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 finden Sie im Internet unter: http://www.bmbf.de/...