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Deutsch-japanische Expedition zum Jahrestag des Tsunami

Forschungsschiff Sonne wird Meeresboden vor Japan untersuchen / Schavan: "Wichtiger Beitrag zur Katastrophennachsorge

(lifePR) (Berlin, )
Eine von Wissenschaftlern des Bremer Instituts MARUM gemeinsam mit japanischen Partnern auf dem deutschen Forschungsschiff Sonne durchgeführte Expedition wird vom 8. März 2012 an den Meeresbooden vor der Küste von Honshu, der Hauptinsel Japans, neu vermessen. Ziel der Forschungsexpedition, die von Gerold Wefer, dem Direktor des MARUM, geleitet und vom BMBF gefördert wird, ist die Erfassung der durch das Beben verursachten Veränderungen am Meeresboden. Außerdem werden neue Registrierinstrumente, sogenannte Observatorien, mit dem Unterwasser-Roboter MARUM-QUEST im Meeresboden installiert. Mit Hilfe der in Bohrlöchern installierten Seisometer lassen sich Entstehung und Verlauf unterseeischer Beben künftig besser registrieren und interpretieren. Das Tauchfahrzeug MARUM-Seal soll mit seinem Fächerecholot in mehr als 2000 m Tiefe den Meeresboden hochgenau kartieren.

"Gemeinsam mit unseren Partnern in Japan werden wir nach der Tsunami-Katastrophe alles Erdenkliche tun, um auch die wissenschaftliche Nachsorge auf den Gebieten, auf denen Deutschland hohe Expertise besitzt, sicher zu stellen, erklärte Schavan heute in Berlin. "Die Neuvermessung des Meeresbodens durch das deutsche Forschungsschiff SONNE ist ein wichtiger Beitrag der deutschen Wissenschaft zur Katastrophennachsorge in Japan! Deutschland trägt in vielfältiger Weise zur wissenschaftlichen Aufbereitung des Bebens bei.

Wissenschaftler aus ganz Deutschland hatten nach der Katastrophe am 11. März 2011 nach einem Aufruf von Bundesministerin Schavan Hilfe bei der wissenschaftlichen Nachbereitung und Bewältigung der Naturkatastrophe in Japan angeboten. Das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ der Helmholtz-Gemeinschaft in Potsdam gehörte ebenfalls zu den Instituten, die sich unmittelbar nach der Katastrophe aktiv an der Datenaufbereitung beteiligten. Wissenschaftler des GFZ fanden bereits wenige Tage nach dem Beben heraus, dass sich an der Ostküste Japans Horizontalverschiebungen von bis zu fünf Metern nach Osten ergaben. Die Ursache liegt in der Erdbebenzone, also in der Kontaktfläche der Pazifischen Platte zu Japan. Bereits kurz nach dem Beben modellierten Wissenschaftler des GFZ die Ausbreitung des Tsunami in den ersten 16 Stunden und die Wellenhöhen. Die Homepage des GFZ informiert jederzeit zu Erdbeben auf der ganzen Welt.

Auch das Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) baute unmittelbar nach dem Beben im März 2011 sechs wissenschaftliche Arbeitsgruppen auf, die bei der Beurteilung der aktuellen Lage und der Folgen halfen. Zu den Themenfeldern gehören Berechnungen über die Ausbreitung der Radioaktivität, Hilfsmöglichkeiten bei Strahlenschäden und eine umfassende Bewertung der Folgen des Reaktorunfalls.

Deutschland wird seine Ozeanforschung im pazifischen und Indischen Ozean zu wichtigen Fragen von Klima, Umwelt und Naturrisiken künftig mit modernstem Gerät fortsetzen. Zu diesem Zweck lässt das baut BMBF derzeit das Nachfolgeschiff des Forschungsschiffs SONNE in Rostock-Warnemünde bauen. Es soll 2015 an der Wissenschaft zur Verfügung stehen.
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