Mit fast 130 Milliarden Euro stellten Deutschland und Frankreich 2013 gemeinsam die Hälfte der Investitionen in Forschung und Entwicklung der 28 EU-Mitgliedstaaten. Beide Länder kamen 2012 zusammen auf etwa 31.000 Patentanmeldungen, dies ist mehr als die Hälfte aller Anmeldungen in der gesamten EU.
Bundesforschungsministerin Wanka sagte: "Frankreich und Deutschland eint eine Grundüberzeugung: Innovationen sind die treibende Kraft unseres Wohlstands und unserer Lebensqualität. Das, was Deutschland und Frankreich in der Forschung gemeinsam voran bringen, hat Signalwirkung für Europa. So tragen wir dazu bei, dass Europa bei Forschung und Entwicklung in strategisch wichtigen Feldern an der Spitze bleibt und im Europäischen Forschungsraum eng zusammenarbeitet."
Eine der größten Herausforderungen in Deutschland und Frankreich ist der Umbau des Energiesystems. Daher werden beide Länder bei der Forschung zum Netzausbau zusammenarbeiten. Zudem sollen gemeinsam neue Materialien entwickelt werden, wozu mit dem in diesem Jahr gestarteten deutsch-französischen Forschungsvorhaben zur ,Materialforschung für die Energiewende' (DESIREE) bereits eine gute Basis geschaffen ist.
Neben der sicheren Energieversorgung ist nach Ansicht beider Ministerinnen auch die Erforschung und Entwicklung neuer IT-Sicherheitslösungen entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der beiden Länder. Gerade der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit kommt hierbei besondere Bedeutung zu, denn der weltweite Trend zur Digitalisierung ist ungebrochen. Deutschland und Frankreich wollen daher insbesondere auf den für Europa strategisch wichtigen Feldern der IT-Sicherheitsforschung zusammenarbeiten. Dadurch soll die europäische Souveränität bei zentralen Schlüsseltechnologien, bei der Fähigkeit zur Sicherheitsanalyse und bei der Entwicklung verlässlicher Software-intensiver Systeme sichergestellt werden.
Die Ministerinnen sind sich einig, dass nachhaltiger Wohlstand in Deutschland, Frankreich und ganz Europa nur gewährleistet werden kann, wenn auch die Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften mit belastbaren Empfehlungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dazu beitragen. Dazu soll ein "Neuer Rahmen für Gesellschaftliche Politiken und Entscheidungsprozesse" entwickelt werden. Mit der "Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities" (DARIAH) werden neue Impulse für die bilaterale Partnerschaft und zum weiteren Ausbau des Europäischen Forschungsraums gesetzt.
Die beiden Ministerinnen bekräftigten ihren Willen, sich künftig in strategischen Fragen im nationalen wie auch im europäischen Rahmen noch enger miteinander abzustimmen. In Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern gehe es darum, tragfähige Lösungen für die Gestaltung der Zukunft Europas zu entwickeln.
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