Der Fortschrittsbericht der Nationalen Plattform Elektromobilität und auch internationale Vergleiche zeigen, dass Deutschland in der Marktvorbereitungsphase zwischen 2011 und 2014 gute Fortschritte gemacht hat. Mit aktuell 19 E-Fahrzeugmodellen ist Deutschland ein internationaler Leitanbieter - rund 30 werden es bis Ende des Jahres sein. Im internationalen Vergleich der Leitmärkte liegt Deutschland im Mittelfeld, entwickelt aber mit Verkaufs-Zuwächsen in 2015 von 95 Prozent in den ersten vier Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine hohe Dynamik.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel sagte anlässlich der Konferenz: ""Wir haben bei der Elektromobilität in den vergangenen Jahren bereits Einiges erreicht, aber es gibt auch ganz klar weiterhin Nachholbedarf. Die Wirtschaft hat eine Reihe innovativer Elektrofahrzeuge entwickelt und auf den Markt gebracht, aber der Markthochlauf muss schneller voranschreiten. Ein wichtiger Punkt ist die Ladeinfrastruktur und zwar nicht nur die Infrastruktur als solche, sondern auch die Lade- und Abrechnungssysteme. Beides muss so kundenfreundlich wie möglich ausgestaltet werden. Ich freue mich daher, dass die Industrie eine Kooperationsvereinbarung abschließen wird, damit Kunden deutschlandweit laden und den getankten Strom von unterschiedlichen Anbietern abrechnen können. Das wird der Elektromobilität einen weiteren Schub verleihen."
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt: "Elektromobilität muss emotional sein und Leidenschaft wecken für den Antrieb der Zukunft. Wir brauchen weitere Fortschritte bei Ladesäuleninfrastruktur, Ladedauer und Reichweite. Die Bundesregierung hat hierfür ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. Dazu gehört es, Elektrofahrzeuge im Straßenverkehr zu privilegieren, was wir mit dem jetzt in Kraft getretenen Elektromobilitätsgesetz ermöglichen. Dazu gehört, dass wir für die Förderung von Wasserstofftankstellen jährlich mehr Geld in die Hand nehmen als bisher und quer durch die Republik ein starkes Netz aufbauen. Dazu gehört bis 2017 rund 400 weitere Elektroladesäulen an Autobahnraststätten zu bringen. Und dazu gehört die Umrüstung von Fahrzeugflotten - hier müssen öffentliche Institutionen Vorreiter sein und als Treiber wirken für die Entstehung eines funktionierenden Gebrauchtwagenmarktes".
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Elektromobilität ist die große Chance für den Verkehr, seinen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele zu erbringen. Eine vollständig dekarbonisierte Weltwirtschaft, wie von den G7-Staaten auf Schloss Elmau bekräftigt, ist nur möglich, wenn auch der Verkehrssektor Abschied von den fossilen Energieträgern nimmt. Vor diesem Hintergrund kann uns die Entwicklung der Elektromobilität im Pkw-Bereich trotz der erzielten Erfolge nicht zufriedenstellen. Der Marktentwicklung, die wir jetzt eigentlich erwartet hatten, fehlt weiter die entscheidende Dynamik.Wir haben schon vieles erreicht und die Grundvoraussetzungen für den Markthochlauf sind vorhanden. Wir haben aber noch einen weiten Weg vor uns, um unsere selbstgesteckten Ziele zu erreichen."
Anlässlich der Nationalen Konferenz Elektromobilität sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka: "Deutschland hat frühzeitig in Forschung und gut ausgebildete Fachkräfte investiert und dadurch eine hervorragende Wettbewerbsposition in der Elektromobilität aufgebaut. Jetzt kommt es auf die Anwendung der Forschungsergebnisse an, beispielsweise bei den Energiespeichern. Mit der Pilotanlage in Ulm und Forschungsprojekten für Lithium-Ionen-Zellen haben wir dafür die besten Voraussetzungen geschaffen."
Auf der Nationalen Konferenz Elektromobilität wird beraten, wie in Deutschland der Markthochlauf weiter angekurbelt werden kann. Henning Kagermann, Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) und Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften: "Wir haben attraktive Fahrzeugmodelle, gute Technologien und eine Gesamtvision für die Elektromobilität, die wir nun sprichwörtlich auf die Straße bringen müssen. Zwar sind E-Fahrzeuge noch ein Hingucker auf der Straße. Doch die Verkäufe haben sich innerhalb von 12 Monaten verdoppelt. Diesen Schwung sollten wir in den kommenden Jahren halten und mit klugen Impulsen unterstützen, um 2020 einen Leitmarkt mit einer Million Fahrzeugen in Deutschland zu sehen."
Auf der diesjährigen Nationalen Konferenz Elektromobilität wird der thematische Bogen geschlagen von der Phase der Marktvorbereitung über den Markthochlauf bis hin zum Weg in den Massenmarkt. Die Themen der Foren reichen von technologischen Grundlagen über wirtschaftliche und umweltpolitische Perspektiven bis hin zu Rahmenbedingungen und Marktanreizen für die Elektromobilität. Die Leuchtturmprojekte für Forschung und Entwicklung sowie die Schaufenster Elektromobilität präsentieren sich auf einer begleitenden Ausstellung. Die Ausstellung macht die Forschungsperspektiven greifbar und zeigt, wie Elektromobilität für den einzelnen Verbraucher vor seiner Haustür aussehen kann.
Die Nationale Konferenz Elektromobilität wird von der Gemeinsamen Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesregierung (GGEMO) organisiert. Partnerin der Konferenz ist die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE). Die NPE koordiniert die Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland. Sie bringt dazu 150 Vertreter aus Industrie, Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Verbänden zusammen. Diese untersuchen die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Potenziale der Elektromobilität und sprechen Handlungsempfehlungen an Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus. Mit ihrer Arbeit unterstützt die NPE die Ziele eines deutschen Leitmarkts und einer Leitanbieterschaft sowie die Zielmarke von einer Million Elektrofahrzeugen in Deutschland bis 2020.
Nähere Informationen finden Sie unter www.konferenz-elektromobilitaet.de/... sowie auf den Internetseiten der beteiligten Ressorts und der Nationalen Plattform Elektromobilität.
Einen Überblick über die bislang im Regierungsprogramm Elektromobilität umgesetzten Maßnahmen finden Sie unter: www.nationale-plattform-elektromobilität.de