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Engere deutsch-russische Zusammenarbeit in Bildung und Forschung vereinbart

Schavan zieht positive Zwischenbilanz der Strategischen Partnerschaft

(lifePR) (Berlin, )
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, zog anlässlich der Deutsch-Russischen Regierungskonsultationen in Wiesbaden am Montag eine positive Bilanz zur Strategischen Partnerschaft in Bildung, Forschung und Innovation: Die erfolgreiche Kooperation sei in ihrem zweiten Jahr durch Kontinuität im Bildungsbereich und entscheidende neue Akzente in der Forschung geprägt.

Anlässlich der 9. Gemeinsamen Regierungskonsultationen in Wiesbaden unterzeichnete die Ministerin gemeinsam mit ihrem russischen Kollegen Prof. Andrej Fursenko Vereinbarungen über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Anwendung von Forschungseinrichtungen mit Quellen für Synchrotron-Strahlung und Freien-Elektronen-Lasern in Russland und Deutschland. Russland verpflichtet sich, substantiell an Bau, Betrieb und Nutzung des Europäischen Freie Elektronen-Röntgenlasers XFEL mitzuwirken, der in Hamburg und Schleswig-Holstein gebaut wird. "Durch die gemeinsame Nutzung modernster Technologien wird unsere wissenschaftliche Zusammenarbeit auf eine neue Ebene gestellt", sagte Schavan. Außerdem traf die Ministerin gemeinsam mit dem Leiter der Föderalen Agentur für Atomenergie Russland, Sergej Kirijenko, eine Vereinbarung zur Beteiligung von Russland an Bau und Betrieb von FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research). Russland wird bis zu 5 Prozent der Baukosten der Großforschungsanlage in Darmstadt übernehmen.

Ein weiterer Eckpfeiler einer erfolgreichen Zusammenarbeit ist die Meeres- und Polarforschung. Dazu führen Deutschland und Russland gemeinsame Expeditionen zur Klimaforschung durch. Die Polargebiete haben eine elementare Bedeutung für das Weltklimageschehen; hier finden zur Zeit dramatische Veränderungen statt. Die von beiden Seiten beschlossenen Projekte zur Meeres- und Polarforschung leisten einen konstruktiven Beitrag zum Internationalen Polarjahr 2007/08. Klimaforschung ist ein zentraler Technologiebereich der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Hier liegt eine bedeutsame Schnittstelle von russischen und deutschen Interessen.

Auch in der Gesundheitsforschung wurden, mit dem Schwerpunkt Infektionskrankheiten, neue Projekte initiiert. Ziel eines Vorhabens ist eine verbesserte Erforschung der ALS-Krankheit (Amyotrophe Lateralsklerose) sowie die Optimierung des Patientenmanagements. Dazu wird der wissenschaftliche Austausch zwischen der Russischen ALS- Stiftung und der ALS-Ambulanz der Charité in Deutschland gefördert. Weiterhin werden das Institut Kardiale Diagnostik und Therapie (IKDT) und die Charité in Berlin mit weiteren Partnern bei dem Projekt "Deutsch-Russische Kooperation auf dem Gebiet Infektionskrankheiten des Kardiovaskulären Systems (GRIDS)" unterstützt. Ziel dieses Projektes, ist die Vernetzung deutscher und russischer Mediziner zur Verbesserung der klinischen Diagnostik und Therapie.

Im Bereich Bildung und Qualifikation blicken beide Länder auf gute und kontinuierliche Erfahrungen zurück. Neben den etablierten Trainingsprogrammen für russische Führungskräfte und Manager und der Fortbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Öffentlichen Dienstes fördert die Bundesregierung verschiedene Austauschprogramme im Hochschulbereich und für ausgesuchte Wissenschaftler. Insgesamt wurden die Teilnehmerzahlen des Deutschen Akademischen Austauschdiendienstes (DAAD) in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert.

Eine neue Initiative wurde bei der Fortbildung von Ingenieuren ergriffen. Im Rahmen eines vom BMBF, dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und den russischen Partnern geförderten Programms werden russische Ingenieure in Deutschland in modernen Technologien und Managementwissen fortgebildet.

Schavan erinnerte daran, dass Russland und Deutschland seit 20 Jahren enge Forschungsbeziehungen auf der Grundlage des Abkommens zur Wissenschaftlich-Technischen Zusammenarbeit pflegen, das im Juli 1987 in Kraft trat. Diese Zusammenarbeit auf vielen Ebenen ist auch Kernbestandteil der vor zwei Jahren von den Regierungschefs besiegelten Strategischen Partnerschaft in Bildung, Forschung und Innovation. "Ich freue mich über die große Übereinstimmung mit unseren russischen Partnern. Wir werden unsere konstruktive Arbeit auch zukünftig gemeinsam ausbauen und gestalten", sagte die Ministerin.

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Das Bundesforschungsministerium fördert seit Jahren Forschungsprojekte im Bereich der Stammzellforschung und der regenerativen Medizin. Zum einen werden Forschungsverbünde unterstützt, die neue Therapien mit hoher klinischer Relevanz z.B. zur Behandlung von Herzerkrankungen und neurologischen Leiden, wie Parkinson und Schlaganfall entwickeln. Außerdem fördert das BMBF zwei so genannte Translationszentren für Regenerative Medizin. Die Zentren sollen dafür sorgen, dass Forschungsergebnisse schnell den Patienten zugute kommen und zu Keimzellen für Unternehmensausgründungen und zu Partnern für innovationsstarke Unternehmen werden.

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