Frankfurt/Gießen und Erlangen-Nürnberg erhielten den Zuschlag, weil sich die beiden Universitäten durch ihre Vorarbeiten zum Thema Islam auszeichnen. "In Frankfurt besteht seit dem Wintersemester 2010/11 der Bachelorstudiengang "Islamische Studien - ein Engagement, dessen Ausbau wir durch unsere Förderung gern unterstützen, betonte Schavan. "Zudem hat die vorangegangene Forschung und Lehre am "Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam dort in den letzten Jahren eine hervorragende Ausgangsbasis für die Etablierung der Islamischen Studien geschaffen.
Für den Standort Erlangen-Nürnberg hob die Ministerin besonders die Bedeutung der Islamischen Studien für die rund 700.000 muslimischen Schülerinnen und Schülern in Deutschland hervor: "Am Interdisziplinären Zentrum für islamische Religionslehre der Friedrich -Alexander-Universität werden seit 2003 Religionslehrer ausgebildet. Das bietet beste Voraussetzungen für die Etablierung Islamischer Studien, die unseren Prinzipien von Wissenschaftlichkeit entsprechen. Das kann und wird den Diskurs auch mit den christlichen Theologien befördern.
Die Unterstützung des BMBF umfasst die Finanzierung von Forschungsprofessuren, Mitarbeiterstellen und Nachwuchsgruppen. Pro Standort stellt das BMBF bis zu 4 Mio. Euro in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung.
"Mit der Förderung der beiden Zentren möchte ich das klare Zeichen setzen, dass die Islamische Theologie einen Platz an deutschen Hochschulen hat, betonten Schavan. Die Zentren für Islamische Studien orientieren sich an dem Empfehlungen des Wissenschaftsrats. "Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung von islamisch-theologischen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, Religionslehrern und Religionsgelehrten - auch für Moscheen und die Sozialarbeit vor Ort. Dort also, wo Integration stattfindet.
An beiden jetzt ausgewählten Standorten sind die vom BMBF geforderte hohe Qualität des fachlichen Konzepts, das erforderliche eigenständige auf Dauer angelegte finanzielle Engagement der Universitäten, ein etabliertes Fächerspektrum vor Ort, das einen guten Kontext für die neuen Institute bildet, eine tragfähige Ausgestaltung des muslimischen Beirats und die Bereitschaft zur standortübergreifenden Kooperation nach Auffassung der Gutachter in besonderer Weise gesichert.
In der ersten Auswahlrunde im Oktober 2010 hatten die Gutachter bereits die Förderung der Zentren für Islamischen Studien in Tübingen und Münster / Osnabrück empfohlen. "Mich hat besonders das anhaltend positive Echo gefreut, das wir im letzten Jahr auf die Bekanntgabe der Bundesförderung für die Islamischen Studien erhalten haben - auch und ganz besonders aus dem Ausland, so die Ministerin.