Fragen nach dem Einfluss von Musikunterricht auf Motivation, Sozialverhalten und Lernerfolg geht der Forschungsschwerpunkt "JeKi- jedem Kind ein Instrument nach. Seit 2009 finanziert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen von "JeKi insgesamt 12 Projekte an 10 Universitäten mit einer Million Euro pro Jahr. Auf einer Fachtagung, die das BMBF und die Universität Bielefeld heute gemeinsam veranstalten, sollen Fragen und erste Antworten der empirischen Bildungsforschung zu "JeKi diskutiert werden.
Mehr als 3500 Kinder an Grundschulen in Hamburg und Nordrhein- Westfalen werden im Rahmen von "JeKi von einem Tandem, bestehend aus einer Grundschul- und einer Musikschullehrkraft, gemeinsam unterrichtet. Vor allem die Schülerinnen und Schüler, die zuhause keinen Zugang zu Musik haben, sollen die Chance erhalten, ein Instrument zu erlernen. Die Daten des Projekts werden zentral in einem Datenpool gesammelt, der nach Abschluss der Studien allen Forscherinnen und Forschern zur Verfügung gestellt wird. So kann erstmals in einem Zeitraum über vier bis fünf Jahre die Wirkung der musikalischen Förderung untersucht werden: Wird beispielsweise die Hörleistung von Grundschulkindern durch Musik verändert? Kann Musik bei Lese- und Rechtschreibschwäche zu Verbesserungen führen? Erhöht das Musizieren das Konzentrationsvermögen?
"Die Forschungsprojekte liefern die wissenschaftliche Grundlagen für eine notwendige bildungspolitische Debatte in Deutschland über die Bedeutung von musikalischer Bildung für die Gesellschaft, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bildungsministerium, Thomas Rachel, zur Eröffnung der Tagung. "JeKi und die Forschung darüber dienen nicht zuletzt dem sozialen Zusammenhalt in unserem Land. Wir stärken ihn nicht abstrakt, sondern ganz konkret, indem wir jedem Kind die Chance geben, einen Zugang zur Musik zu finden. Darüber hinaus fördere das BMBF über JeKi auch wissenschaftliche Nachwuchskräfte, die sich im Rahmen der Projekte qualifizieren und für Promotionsstipendien bewerben können, betonte Rachel.
Weitere Informationen erhalten Sie unter jeki-forschung@uni-bielefeld.de