"Dieser Mädchen-Zukunftstag ist uns auch deshalb sehr wichtig, weil wir beide unser Studium und unseren beruflichen Weg in den Natur- und Technikwissenschaften begonnen haben. Wir haben beide promoviert, geforscht und gelehrt - und dabei eine hervorragende Basis für unseren weiteren Berufsweg erhalten", sagt Ministerin Wanka. "Wir wollen gemeinsam zeigen, dass junge Menschen sich bei der Berufswahl nicht von überlieferten Rollenbildern wie 'typisch männlich' oder 'typisch weiblich' leiten lassen sollten, sondern von ihren Interessen und Fähigkeiten. Und um diese auszuloten, bietet der Girls' Day eine hervorragende Gelegenheit."
"Mit dem Girls' Day bieten wir Schülerinnen die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren und den Spaß an Technik zu entdecken. Um künftig ausreichend Nachwuchskräfte und besonders junge Frauen für MINT-Berufe begeistern zu können, müssen wir bereits in der Schule ansetzen. Wie bunt die Palette der technischen Berufe - wie etwa in der Elektro- und Informationstechnik ist - davon können sich die Schülerinnen bei den vielen Aktionen am Girls' Day überzeugen", so Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer.
Nach der Begrüßung werden die Mädchen selbst aktiv. In der Berliner Repräsentanz des VDE bauen sie eine Leuchtkugel: Sie verschalten ein Solarmodul und eine LED-Leuchte auf einer Platine miteinander und bauen das in eine durchsichtige Plastikkugel ein. Anschließend testen sie die Funktion und Sicherheit ihrer Leuchte und erhalten - bei erfolgreicher Prüfung - das Junior-Prüfzertifikat des VDE-Instituts. Zweite Station ist das Science Center des Medizintechnik-Unternehmens Ottobock, das unter anderem Hightech-Prothesen für Hand, Arm und Bein entwickelt. Hier erkunden die Teilnehmerinnen anhand interaktiver Exponate, auf welch faszinierende Weise ihr Bewegungsapparat funktioniert, was etwa beim Rennen in den Beinen oder beim Greifen in den Händen passiert. Und sie erfahren, welche hohen Anforderungen an technische Hilfsmittel gestellt werden, die die Lebensqualität von Menschen mit körperlichen Einschränkungen verbessern helfen. Zum Beispiel können sie ausprobieren, eine Prothese mit ihrer elektrisch messbaren Muskelspannung zu steuern.
In den vergangenen Jahren haben bundesweit bereits mehr als eine Million Mädchen am Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag teilgenommen; viele von ihnen nutzen das speziell an sie adressierte Berufsorientierungsangebot mehrmals. Und nicht wenige haben im Anschluss an diesen ersten Informationstag ein Praktikum im MINT-Bereich begonnen oder dort sogar ihren Traumberuf gefunden.
Der Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag wird vom BMBF, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Getragen und unterstützt wird er von einem breiten Aktionsbündnis, bestehend aus BMBF, BMFSFJ, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), der Bundesagentur für Arbeit (BA), dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der Initiative D21. Die Aktionspartner begleiten das Projekt inhaltlich und organisatorisch in einer Lenkungsgruppe, der als ständige Gäste Vertreterinnen und Vertreter des Bundeselternrats (BER), der Kultusministerkonferenz (KMK) sowie der Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister (GFMK) angehören.