Die Menschmaschine, eine roboterähnliche Figur aus wieder aufbereitetem Material, steht für den technologischen Zeitgeist und transportiert gleichzeitig das Thema Nachhaltigkeit. In der Industrie und Forschung ist der Einsatz von Robotern längst Realität. "In Zukunft sollen maschinelle Konstrukte auch die zunehmenden Umwelt- und Klimaschäden bewältigen und zur Regeneration zerstörter Biotope eingesetzt werden", beschreibt Ümut Aslim, Gewinner des Wettbewerbes, seine Vision. Die Skulptur soll die Besucher der kommenden Sonderausstellung "PLANET 3.0 - Klima.Leben.Zukunft" des Senckenberg Naturmuseums für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt sensibilisieren.
Bis Ende November hatten die Teilnehmer des Exponat-Wettbewerbs der Forschungsmuseen der Leibniz Gemeinschaft im Wissenschaftsjahr 2012 - Zukunftsprojekt ERDE Zeit, Ideen zu entwickeln, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Die Jury - unter anderem bestehend aus Senckenberg-Generaldirektor Prof. Dr. Dr. Volker Mosbrugger, Dr. Bernd Herkner, Leiter der Abteilung Museum des Senckenberg Naturmuseums Frankfurt sowie Prof. Dr. Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde in Berlin - nahm die 36 eingereichten Exponat-Ideen unter die Lupe. Fünf der Vorschläge kamen in die engere Auswahl.
Das Auswahlgremium zeigte sich von der Idee der Menschmaschine begeistert: "Abgesehen davon, dass Herrn Aslims Figur sehr schön anzuschauen ist, vereint sein Exponat auch die Aspekte 'Mensch und Maschine' und nimmt Bezug auf den nachhaltigen Umgang mit unserem Planeten," erklärt Dr. Julia Krohmer, Projektleiterin der Transferstelle des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F). Aslim lädt mit seiner Skulptur dazu ein, über eine zukünftige Symbiose aus Mensch und Maschine nachzudenken - keine völlig neue Vorstellung, aber eine, die gerade auch unter Nachhaltigkeitsaspekten sehr reizvoll ist.
Mit einem Punkt Vorsprung lag das Gewinnerexponat nur knapp vor der zweitplatzierten "Erdausgleich-Idee" von Julia W. Wagner. Sie hatte eine große Waage vorgeschlagen: in einer ihrer Schalen liegt eine Erdkugel, die andere bleibt vorerst leer. Die Idee hinter dem Exponat: Besucher der Ausstellung sollen ihre auf Kartonkarten notierten Ideen zur Rettung der Welt in die leere Waagschale legen und somit ein Gleichgewicht herstellen.
Die Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft beteiligten sich mit verschiedenen Aktionen im Wissenschaftsjahr. Neben dem Exponat-Wettbewerb veranstalteten sie zum Thema Nachhaltigkeit auch Podiumsdiskussionen, einen Bürgerdialog, einen Aktionstag sowie mehrere GPS-Touren.
Die Erforschung von Lebensformen in ihrer Vielfalt und ihren Ökosystemen, Klimaforschung und Geologie, die Suche nach vergangenem Leben und letztlich das Verständnis des gesamten Systems Erde-Leben - dafür arbeitet die SENCKENBERG Gesellschaft für Naturforschung. Ausstellungen und Museen sind die Schaufenster der Naturforschung, durch die Senckenberg aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse mit den Menschen teilt und Einblick in vergangene Zeitalter sowie die Vielfalt der Natur vermittelt. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.