Auf dem Mikrosystemtechnik-Kongress 2009, den das BMBF gemeinsam mit dem Branchenverband VDE organisiert, zog der Staatssekretär eine positive Bilanz nach sechs Jahren Forschungsförderung im Rahmenprogramm "Mikrosysteme" des BMBF. Meyer-Krahmer stellte die Ergebnisse eines Trendpapiers vor, das das BMBF und der VDE für den Kongress erstellt haben. Gerade BMBF-geförderte Unternehmen erweisen sich danach als besonders krisenresistent. Nach einer aktuellen Erhebung beschreiben 60 Prozent die Geschäftslage als befriedigend, 25 Prozent sogar als gut. Allerdings sind die Unternehmen je nach Branche unterschiedlich stark von der Krise betroffen. Automobilzulieferer oder Maschinenbauer leiden demnach schwerer als etwa Medizintechnik-Unternehmen. Letztere konnten selbst in der Krise weiter wachsen.
Mikrosysteme in der Medizintechnik bergen ausgezeichnetes Innovationspotenzial - bestes Beispiel ist die Firma BIOTRONIK, ein Unternehmen, das durch innovative Anwendung von Mikrosystemtechnik zu einem führenden Hersteller von Medizintechnik wurde. So brachte BIOTRONIK als weltweit erster Anbieter einen Herzschrittmacher mit integrierter Fernüberwachungsfunktion auf den Markt. Patientendaten werden vollautomatisch ausgelesen und per Mobiltelefon an den behandelnden Arzt gesandt. In kritischen Situationen wird so das sofortige Eingreifen des Arztes ermöglicht - eine potenziell lebensrettende Technologie, die in diesem Jahr für den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten nominiert wurde.
Vor allem mittelständische Mikrosystemtechnik-Unternehmen setzten in den zurückliegenden Monaten bewusst auf Innovationen. Lediglich fünf Prozent der geförderten Mittelständler verwiesen auf eine gesunkene Innovationstätigkeit - für Meyer-Krahmer ein Beweis erfolgreicher Forschungspolitik der Bundesregierung: "Forschungsförderung im Bereich Mikrosystemtechnik ist Mittelstandsförderung", so der Staatssekretär. Dreiviertel aller Forschungsgelder für die Industrie gingen an kleine und mittlere Unternehmen mit einem Umsatz unter 100 Millionen Euro. Gezielte Projektförderung bedeutet für diese Unternehmen, dass Forschung und Entwicklung auch bei kurzfristigen Umsatzeinbrüchen gesichert bleiben. Somit leistet Forschungsförderung auch einen bedeutenden Beitrag zur Krisenbewältigung.
Die internationale Spitzenposition Deutschlands bescheinigen auch die 1.300 VDE-Mitgliedsunternehmen und Forschungsinstitutionen. Laut VDE-Trendreport 2009, einer Umfrage des VDE unter seinen Mitgliedsunternehmen, wird Deutschland in der Mikrosystemtechnik seine Spitzenposition gegenüber den stärksten Konkurrenten USA und China behaupten. "Eine wissensintensive interdisziplinäre Querschnittstechnologie wie die Mikrosystemtechnik ist noch mehr als andere von dem Wissen exzellent ausgebildeter Ingenieure abhängig. Fehlen sie, wird das mit Innovationsausfall bestraft. Da sich der internationale Wettbewerb um die besten Köpfe weiter verschärfen wird, sind kleine und mittelständische Unternehmen vom Expertenmangel besonders bedroht. Die Förderung des Ingenieurnachwuches in der Elektro- und Informationstechnik hat also gerade in so hochinnovativen Bereichen mit mittelständischen Strukturen wie der Mikrosystemtechnik höchste Priorität", forderte VDE-Präsident Dr. Joachim Schneider.
Vom 12. bis zum 14. Oktober treffen sich die heimischen Mittelständler, Großunternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände auf dem Mikrosystemtechnik-Kongress 2009, einem der Top-Events der deutschen Hightech-Szene. Diskutiert werden innovative Technologieanwendungen und die Zukunftsthemen der Forschung. Dazu werden in Berlin circa 900 Teilnehmer erwartet. Der Kongress ist eine gemeinsame Veranstaltung des BMBF und des VDE und wird von der VDE/VDI-Gesellschaft Mikroelektronik, Mikro- und Feinwerktechnik (GMM) und der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH (VDI/VDE-IT) organisiert.