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Ministerin Schavan: "Wir wollen das Gras wachsen hören"

Foresight-Prozess stellt Ergebnisse im Internet vor / Technologie-Vorausschau präsentiert zentrale Zukunftstrends

(lifePR) (Berlin, )
Welche Produkte und Dienstleistungen brauchen wir in Zukunft - und wie können Forscher diese am besten entwickeln? Wie kann es zum Beispiel gelingen, neue Medikamente ohne Versuche am Mensch oder Tier auf den Markt zu bringen? Und wie können wir den Energieverbrauch einer Stadt drastisch senken, um den Klimawandel einzudämmen? Fragen wie diese haben sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren führende Wissenschaftler gestellt - um im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) nach langfristigen Forschungstrends zu fahnden. "Wir wollen das Gras wachsen hören", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Montag in Berlin - anlässlich der Präsentation der Ergebnisse des Foresight-Prozesses. "Das hilft uns dabei, die Weichen der Forschungspolitik früh zu stellen."

Für diese Technologie-Vorausschau haben die Fraunhofer-Institute für System- und Innovationsforschung (ISI) und für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) im Auftrag des BMBF in sieben so genannten Zukunftsfeldern neuen Zuschnitts eine Vielzahl von langfristigen Forschungsfragen formuliert. Sie sollen einen Beitrag dazu leisten, den globalen Herausforderungen zu begegnen. Jetzt stehen die Ergebnisse dieser Technologie-Vorausschau unter www.bmbf-foresight.de im Internet zur Verfügung. Zunächst können die Ergebnisse bis zum 11. Juni 2010 hier kommentiert und in einem moderierten Dialog debattiert werden.

"Mit den jetzt vorliegenden Informationen verfügen wir über ein wertvolles Reservoir, aus dem wir bei der Weiterentwicklung der Hightech-Strategie ebenso schöpfen können wie bei der Ausarbeitung unserer Forschungs-Agenda", sagte Schavan. "Ausgewählte Zukunftsfelder und Themen werden in die Programmarbeiten des BMBF aufgenommen. Dazu sind wir gefordert, die Ergebnisse mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und gesellschaftlichen Gruppen zu diskutieren. Die neuen Zuschnitte werden außerdem für die Beratungen in der Forschungsunion wichtige Impulse liefern."

Zahlreiche Experten haben zwischen September 2007 und Ende 2009 an der Foresight-Untersuchung mitgewirkt. Alle Zukunftsfelder neuen Zuschnitts vereinen unterschiedliche Forschungsstränge. Damit es gelingt, zukünftige Herausforderungen, wie die Verknappung von Ressourcen, zu lösen, verfügen diese Felder über ein hohes Innovationspotenzial. So speist sich zum Beispiel "ProduzierenKonsumieren2.0" aus Produktions-, Dienstleitungs-, und Umweltforschung sowie Biotechnologie, Material- und Sozialwissenschaften. Das Zukunftsfeld "Transdisziplinäre Modelle und Multiskalensimulation" integriert Wissen aus Natur-, Ingenieur-, Struktur-, Agrar-, Sozial, Geistes-, Human-, Rechts- sowie Wirtschaftswissenschaften. Hiervon verspricht man sich die Disziplinen übergreifende Vernetzung, die nötig ist, um in Zukunft zum Beispiel das ganzheitliche Modell des menschlichen Körpers herzustellen.
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