Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der ausländischen Studierenden in Deutschland von 340.000 im Jahr 2016 auf derzeit 357.800 erhöht. Deutschland zählt weltweit nach den USA, Großbritannien, Australien und Frankreich zu den beliebtesten Zielländern für internationale Studierende. Die größte Gruppe der ausländischen Studierenden stammt aus China (13 Prozent), gefolgt von Studierenden aus Indien (6 Prozent) und Russland (5 Prozent).
Insgesamt steigt die Zahl der international mobilen Studierenden weltweit und damit der Wettbewerb um die besten Talente. 2014 waren rund 4,3 Millionen Studierende außerhalb ihres Heimatlandes eingeschrieben. Das sind rund 300.000 Studierende mehr als noch im Vorjahr. Deutschland zeichnet sich im Unterschied zu vielen anderen Ländern durch eine ausgeglichene Mobilitätsbilanz aus. Sowohl als Gast- wie auch als Herkunftsland ist es für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern von großer Bedeutung.
„Das deutsche Wissenschafts- und Hochschulsystem ist global aufgestellt, global vernetzt und im besten Sinne weltoffen. Die Attraktivität des Studien- und Forschungsstandortes Deutschland zieht nicht nur zahlreiche ausländische Studierende und Forschende an, für viele deutsche Studierende und Forschende ist es mittlerweile selbstverständlich geworden, im Ausland zu studieren und zu forschen. Das ist ein großartiger Erfolg unsere Internationalisierungsbestrebungen und spricht für die Qualität und Attraktivität unseres Wissenschaftssystems und unserer Mobilitätsangebote“ betont Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. 2015 waren fast 140.000 deutsche Studierende an Hochschulen im Ausland eingeschrieben, um dort einen Abschluss zu erwerben. Zu den beliebtesten Gastländern zählen Österreich, die Niederlande, Großbritannien und die Schweiz. Beliebte Zielländer für temporäre studienbezogene Auslandsaufenthalte sind nach wie vor Großbritannien, die USA, Frankreich und Spanien. Derzeit verbringen mehr als ein Drittel aller Studierenden einen Teil ihres Studiums im Ausland. Die Bundesregierung und der DAAD verfolgen das Ziel, den Anteil bis 2020 auf 50 Prozent zu erhöhen. „Unsere Welt rückt immer mehr zusammen. Deshalb brauchen wir qualifizierte Nachwuchskräfte, die in internationalen Dimensionen denken können und weltweit vernetzt sind. Die Vorteile eines Auslandsstudiums liegen klar auf der Hand: Gute Jobperspektiven, verbesserte Fremdsprachenkenntnisse, Fachwissen in internationalen Zusammenhängen, interkulturelle Kompetenz, Gewinn an Selbständigkeit, Freundschaften auf der ganzen Welt, neue Sichtweisen auf das Gast- und Heimatland und nicht zuletzt auf sich selbst“, erläutert Margret Wintermantel, Präsidentin des DAAD.
2015 waren circa 43.000 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Hochschulen angestellt, unter ihnen rund 3.100 Professorinnen und Professoren. Die Zahl der ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hat sich damit in den letzten 10 Jahren um 74 Prozent erhöht.
„Die größte Gruppe stellen mit über einem Drittel Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Westeuropa, gefolgt von der Region Asien/Pazifik mit 17 Prozent und Mittel/Osteuropa mit 15 Prozent. Die wichtigsten Herkunftsländer sind Italien, China, Österreich und die USA“, erläutert Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW. An außeruniversitären Forschungseinrichtungen waren in 2014 knapp 9.000 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angestellt. Fast zwei Drittel dieser Gruppe stammen aus Europa. Etwa 24 Prozent kommen aus Asien.
Das diesjährige Schwerpunktkapitel der Publikation Wissenschaft weltoffen beschäftigt sich mit dem Ostseeraum als Wissenschaftsregion. Die Anrainerstaaten der Ostsee haben sich zu einer dynamischen Wirtschaftsregion entwickelt, deren regionale Integration eng an die Entwicklung von Forschung und Wissenschaft gekoppelt ist. Deutschland kommt dabei sowohl für den Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als auch von Studierenden in dieser Region eine Schlüsselstellung zu. Gleichzeitig fällt auf, dass die Ostseeländer auch eine beliebte Studien- und Forschungsregion für Akademiker aus anderen europäischen Staaten geworden ist.
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