"Sicherheitsforschung hilft Leben zu retten. Sie erleichtert Einsatzkräften wie Feuerwehr und Polizei ihre alltägliche Arbeit, besonders in gefährlichen Situationen", erklärte Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, bei der heutigen Eröffnung der Konferenz.
Aus dem Sicherheitsforschungsprogramm der Bundesregierung sind konkrete Innovationen hervorgegangen, die sich in der Praxis bewähren. Beispielsweise können Ursachen von Lebensmittelverunreinigungen schneller als bisher aufgeklärt werden. Forscherinnen und Forscher aus Bonn, Jena und Berlin entwickelten mobile Minilabore in der Größe einer Mikrowelle, mit denen Lebensmittel vor Ort auf Erreger und deren Konzentration untersucht werden können. Darüber hinaus ermöglicht ein Softwaresystem, das die Logistikwege überprüft, die Rückverfolgung der verunreinigten Lebensmittel vom Verbraucher zum Hersteller.
Bei Großunfällen können Opfer rascher versorgt werden. Aufgrund einer Kennzeichnung der Verletzten mittels Funketiketten kann der Grad der Verletzungen digital erfasst und an die Leitstellen und umliegenden Kliniken gesendet werden. So können sich die Krankenhäuser mit dem in Frankfurt entwickelten Chip auf ankommende Patienten optimal vorbereiten.
Für den Fall eines flächendeckenden Stromausfalls wurde in Berlin ein automatisiertes System zur Versorgung von Notstromaggregaten entwickelt. Es ist in der Lage, selbständig den Füllstand der Treibstoffversorgung zu erkennen und bei Bedarf automatisch Treibstofflieferungen anzufordern. Das System hilft, den Notbetrieb in Krankenhäusern und bei Rettungsdiensten aufrechtzuerhalten.
"Wir wollen weiterhin in einer friedlichen und sicheren Gesellschaft leben. Für die zivile Sicherheitsforschung bedeutet dies, sich den ständig wandelnden Herausforderungen und Risiken zu stellen und passgenaue Lösungen zu entwickeln. Als Bundesregierung werden wir das Rahmenprogramm "Forschung für die zivile Sicherheit" daher weiterentwickeln", sagte Schütte. Im Mittelpunkt stünden dabei vor allem die Themen Schutz vor biologischen Gefahrenlagen sowie Innovationen für die zivile Sicherheitswirtschaft. Zudem soll der wissenschaftliche Nachwuchs gestärkt werden, beispielsweise durch ein neues Graduierten-Netzwerk "Zivile Sicherheit und einen neuen Studienführer, der über 80 Studiengänge aus dem vielfältigen Themenspektrum der zivilen Sicherheitsforschung präsentiert.
Auf dem 2. Innovationsforum unter dem Leitmotiv "Antworten der Forschung" diskutieren Forscherinnen und Forscher aktuelle Ergebnisse sowie die zukünftigen Herausforderungen gemeinsam mit Anwendern, wie Feuerwehr, Polizei oder anderen Behörden. Für die Förderung der zivilen Sicherheit hat das BMBF von 2007 bis 2014 rund 400 Millionen Euro bereitgestellt. Zusätzlich hat die Industrie 100 Millionen Euro an Eigenmitteln investiert.
Weitere Informationen zu Ergebnissen der zivilen Sicherheitsforschung finden Sie unter: http://www.bmbf.de/...