Mit dem ersten Rahmenprogramm dieser Art sollen deutsche Einrichtungen so attraktiv werden, dass die besten ausländischen Wissenschaftler gerne kommen. Mit internationalen Kollegs für Geistes- und Sozialwissenschaften, wie beispielsweise den vom BMBF geförderten Käte Hamburger Kollegs, den Geisteswissenschaftlichen Zentren in Berlin und Leipzig oder dem Wissenschaftskolleg zu Berlin bestehen bereits gute Voraussetzungen, im globalen Wettbewerb um Spitzenforscher erfolgreich zu sein.
In einem weiteren Schritt sollen in wichtigen Weltregionen solche Stätten des Austauschs und der gemeinsamen Forschung zusammen mit den Gastländern etabliert werden. Bis zu fünf Internationale Kollegs sind als Foren gleichberechtigten wissenschaftlichen Diskurses zwischen Forschenden geplant. Dabei stehen Regionen in Asien, Süd- und Mittelamerika und Afrika im Blickpunkt, in denen der Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit Deutschland bisher eher im technologischen Bereich lag.
Mit dem Rahmenprogramm werden auch Regionalstudien verstärkt gefördert, und zwar durch die Etablierung sechs neuer inneruniversitärer Zentren. Dort werden Projekt wie "Afrikas Asiatische Optionen - an der Universität Frankfurt - oder "Transformationsprozesse im Mittleren Osten / Afrika - an der Universität Marburg - angeboten. "Damit werden auch Süd-Süd-Dialoge erforscht und regionale Diskurse in den Blick genommen, die ich besonders relevant für die Zukunft halte, die aber in Europa bisher kaum beachtet wurden, betonte Schavan.
Damit Wissenschaftler auch über weite Entfernungen zusammenarbeiten können, fördert das BMBF außerdem den Ausbau der "eHumanities, einer Art virtuellen Forschungsumgebung: Mit Hilfe des Internets können Forschende so Dokumente aus entfernten Archiven auswerten und arbeitsteilig Quellen erschließen.
Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Programms liegt bei den zahlreichen Sammlungen an Museen, Archiven und Universitäten, die teilweise unbeachtet in ihren Depots und Archiven schlummern. Schavan erklärte: "Ich möchte diese Schätze für die Forschung und auch für die Bildung noch besser nutzbar machen. Museen sind herausragende Orte außerschulischen Lernens. Sie sind die Schaufenster der Forschung. Mit speziellen Förderangeboten zur Forschung mit Objekten und Sammlungen, aber auch zur besseren Vernetzung der Sammlungen untereinander soll der Zugang für die Wissenschaft verbessert werden.
Das Rahmenprogramm baut auf die erfolgreiche Förderinitiative "Freiraum für die Geisteswissenschaften (2007-2012) auf. Es hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Bis 2017 steigert das BMBF nun seine Forschungsförderung für die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften auf insgesamt 380 Millionen Euro. Zum Vergleich: In den fünf Jahren zuvor standen 226 Millionen Euro zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bmbf.de/...