"Es gibt zwar heute mehr Frauen unter den Studienanfängern als Männer, aber im Lauf der akademischen Karriere gehen noch immer zu viele Frauen der Wissenschaft verloren. Frau Professor Dornack ist ein gutes Beispiel dafür, wie mit dem Professorinnenprogramm gerade in den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern mehr Frauen in Spitzenpositionen gekommen sind. Diese Professorinnen sind besondere Rollenvorbilder für Studentinnen und Studenten, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.
Seit 2007 unterstützen Bund und Länder deutsche Hochschulen in ihrem Engagement für mehr Chancengleichheit mit dem Professorinnenprogramm, das Ende 2012 in die zweite Förderphase ging. Insgesamt stehen für das Professorinnenprogramm 300 Millionen Euro von Bund und Ländern zur Verfügung. Für die Teilnahme am Programm haben die Hochschulen Gleichstellungskonzepte entwickelt, die von einem externen Gremium begutachtet wurden. Nur Hochschulen mit erfolgreichen Konzepten erhalten eine Förderung für bis zu drei mit Frauen besetzte Professuren für die Dauer von bis zu fünf Jahren.
Die durch die Förderung der Professuren frei werdenden Mittel müssen von den Hochschulen im Gegenzug genutzt werden, um die Gleichstellung der Geschlechter zu verbessern. An der Technischen Universität Dresden werden diese Mittel beispielsweise verwendet, um Wissenschaftlerinnen in der Qualifikationsphase nach der Promotion Abschlussstipendien und die Teilnahme an einem Mentoringprogramm zu ermöglichen. Außerdem richtet die Universität eine Beratung für Paare ein, bei denen beide Partner Karriere machen wollen und verbessert die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie. "Das Professorinnenprogramm erhöht nicht nur die Anzahl der Frauen in Spitzenpositionen, sondern unterstützt auch einen langfristigen Struktur- und Kulturwandel in der Wissenschaft, sagte Wanka.
In den beiden Phasen des Professorinnenprogramms haben sich 198 deutsche Hochschulen beteiligt. Die nunmehr 400 geförderten Professuren verteilen sich auf das gesamte Fächerspektrum. Ein besonderer Erfolg ist, dass etwa ein Drittel auf naturwissenschaftlich-technische Fächer entfallen, in denen es bisher noch wenige Professorinnen gibt. Erfreulich ist zudem, dass etwa die Hälfte aller geförderten Vorhaben an Universitäten W3-Professuren sind. Hier lag der Frauenanteil deutschlandweit 2013 erst bei etwas mehr als elf Prozent. Insgesamt ist mittlerweile jede fünfte Professur in Deutschland mit einer Frau besetzt. Das Professorinnenprogramm hat wesentlich zur dieser positiven und nachhaltigen Entwicklung beigetragen. Es ist deshalb ein auch europaweit beachteter Schritt auf dem Weg zu einer chancengerechten und familienfreundlichen Wissenschaft.
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