In der Werkstatt einer Berufsbildungsstätte können die Jugendlichen in der 8. Klasse in drei verschiedenen Berufsbereichen, z.B als Tischler, Maurer oder Metallbauer, tätig sein und werden von erfahrenen Ausbildungsmeistern betreut. "Diese erste Phase entspricht dem erfolgreichen Berufsorientierungsprogramm des BMBF, das seit April 2008 bundesweit schon mehr als 61.000 Jugendliche absolviert haben", betonte Thomas Rachel (MdB), Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF. Die dort erzielten Ergebnisse zeigen, dass genau dieses "Selbst-Hand-Anlegen" und das eigene Herstellen von Produkten den Jugendlichen das oft abhanden gekommene Selbstwertgefühl neu verschafft. Außerdem begreifen die Jugendlichen direkter den Zusammenhang zwischen erforderlichem Schulwissen und späterem Beruf.
"Wer einmal den nötigen Holzbedarf für ein Regal errechnet hat, weiß, wie wichtig Mathematik für jeden Tischler ist", erklärte der Staatssekretär des Schulministeriums NRW, Günter Winands. "Wir erhoffen uns von STARTKLAR! - wie der Programmtitel schon sagt - einen besseren Start in die Ausbildung für die Jugendlichen und sind davon überzeugt, dass sie konkretere Vorstellungen von einem Beruf bekommen. Dadurch werden auch Ausbildungsabbrüche verhindert, weil sie viel genauer den Beruf wählen können, der ihren Fähigkeiten und Interessen entspricht."
Thomas Rachel: "Eine passgenaue Berufswahl und eine verbesserte Ausbildungsreife für den angestrebten Beruf sind das klare Ziel des Programms. Da die teilnehmenden Jugendlichen sich im Laufe der drei Jahre rund 600 Stunden neben der Schule zusätzlich qualifizieren, werden sich auch die Berufschancen wesentlich verbessern."
In den Klassen 9 und 10 werden den Jugendlichen gezielt auf ihre Fähigkeiten und Interessen ausgerichtete Langzeitpraktika angeboten, verbunden mit individuellem Bewerbungstraining. "Durch die Praktika haben Jugendliche die Chance, verschiedene Berufsfelder auszuprobieren und Stärken und Neigungen auszuloten. Sie können sich danach besser für eine Ausbildung entscheiden. So wird der Schritt über die erste Schwelle zwischen Schule und Ausbildung deutlich erleichtert", ergänzte Christiane Schönefeld, Leiterin der NRW- Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.
Das Bund-Länder-Programm sieht für die erste Phase in der achten Klasse ein Volumen von einer Million Euro im Jahr 2009 und 4,5 Millionen Euro im nächsten Jahr vor. In dieser ersten Phase können damit maximal 8000 Schülerinnen und Schüler an bis zu 150 Haupt-, Förder- und Gesamtschulen gefördert werden. Das Ineinandergreifen von inhaltlich und didaktisch mit schulischen Angeboten abgestimmten Praxiselementen zeichnet STARTKLAR! besonders aus und könnte Vorbild für andere Bund-Länder-Vereinbarungen auf dem Gebiet der Berufsorientierung werden. Umgesetzt wird das Programm von der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e.V. (LGH) und der Landesstiftung Partner für Schule NRW.
"Angesichts der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen zurückgehenden Schulabsolventen-Zahlen ist STARTKLAR! der richtige Weg, den Fachkräftemangel bei den kleinen und mittleren Unternehmen frühzeitig anzupacken und die Jugendlichen in ihrer Ausbildungsplatzwahl und Berufsfindung zu unterstützen", sind sich die beteiligten Akteure aus Bund und Land einig.
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