Der Berufsbildungsbericht 2010 zeigt, dass trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Ausbildungsmarkt relativ stabil geblieben ist. "Das verantwortungsvolle Handeln der Sozialpartner, gerade in der Krise, zahlt sich damit aus", betonte Schavan. Zwar ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent auf 566.004 Verträge zurückgegangen, die Zahl der ausbildungsinteressierten Jugendlichen ist im gleichen Zeitraum aber aufgrund des demografischen Wandels um 8,8 Prozent auf 575.607 junge Menschen gesunken. Die seit 2006 zu beobachtende Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt hat sich damit fortgesetzt. Ende September 2009 übertraf zum zweiten Mal in Folge die Anzahl der noch unbesetzten Ausbildungsplätze (17.225) die Zahl der noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber (9.603). "Die konjunkturelle Entwicklung ist auch in diesem Jahr eine Hausforderung für den Ausbildungsmarkt", betonte Schavan. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) weist in einer Prognose für das laufende Jahr einen Rückgang an Ausbildungsstellen auf 563.000 aus. Das wären 20.200 Angebote weniger als 2009.
"Ich appelliere daher weiterhin an die Unternehmen, in ihren Ausbildungsanstrengungen nicht nachzulassen, um für die Zeit nach der Krise, wenn die Auftragsbücher wieder voll sind, genügend gut qualifizierte Fachkräfte zu haben", sagte Schavan. Was jetzt zu einer vorübergehenden Entlastung am Ausbildungsmarkt führt, kann in den kommenden Jahren zu einem ernsthaften Nachwuchsproblem werden. Schon jetzt herrscht in einigen Regionen Bewerbermangel, Betriebe können ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen. "Der demografische Wandel eröffnet neue Chancen der Ausbildung für alle", sagte die Ministerin.
Schavan weiter: "Wir wollen in dieser Legislaturperiode neue Maßstäbe bei der strukturellen und qualitativen Verbesserung des beruflichen Aus- und Weiterbildungssystem setzen." Denn das duale System ist das Flaggschiff des deutschen Bildungssystems. Dies gilt es zu erhalten und auszubauen, unter anderem durch eine bessere Verzahnung von beruflicher Aus- und Fortbildung, durch die Anerkennung von im Ausland erworbener Qualifikationen und den Aufbau einer ganzheitlichen Weiterbildungsstrategie mit Ländern, Sozialpartnern und weiteren relevanten Akteuren.
Wie erstmals 2009 wird auch der Berufsbildungsbericht 2010 durch einen Datenreport zum Berufsbildungsbericht ergänzt, der vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) herausgegeben und zeitgleich mit dem Berufsbildungsbericht der Bundesregierung im Internet veröffentlicht wird sowie später ebenfalls als Print-Publikation zur Verfügung steht. Der Berufsbildungsbericht 2010 ist abrufbar unter http://www.bmbf.de/..., der Datenreport des BIBB zum Berufsbildungsbericht 2010 unter http://www.bibb.de/....