Der Einsatz der Berufseinstiegsbegleiter erfolgt in zwei Schritten: In einem ersten Schritt benennen die Länder nach entsprechenden Vorgaben des Bundes die Schulen, an die Bildungslotsen geschickt werden sollen. In einem zweiten Schritt ist vorgesehen, das Sonderprogramm Berufseinstiegsbegleitung im Rahmen eines öffentlichen Vergabeverfahrens auszuschreiben. Die Ausschreibung wird voraussichtlich im Sommer sein. Die neuen Bildungslotsen ergänzen die bereits rund 1.000 Berufseinstiegsbegleiter von der Bundesagentur für Arbeit. Außer dem Einsatz dieser hauptamtlichen, pädagogisch qualifizierten Mitarbeiter ist im Zuge der Initiative "Bildungsketten vorgesehen, weitere 1.000 Senioren-Experten (Praktiker mit Berufsbildungserfahrung) zur Betreuung während der Berufsausbildung einzusetzen. Hierzu baut das BMBF seine bereits bestehende Kooperation mit dem Senioren Experten Service aus.
Ein bereits sehr erfolgreich laufender Teil der Bildungsketten ist das Berufsorientierungsprogramm für überbetriebliche und vergleichbare Berufsbildungsstätten (BOP), das die Bundesregierung nun stark ausweitet. "Das ist der Startschuss für alle Träger, die Erfahrung in der Erstausbildung haben, sich für das Programm des BMBF zu bewerben, sagte Ministerin Schavan. Für dieses Jahr stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung dafür 50 Millionen Euro zur Verfügung - und verfünffacht damit die Unterstützung. Das Programm für Schülerinnen und Schüler der achten Klassen hat seit seinem Start im April 2008 bereits mehr als 91.500 Jugendlichen die Chance gegeben, in Ausbildungswerkstätten drei Berufe auszuprobieren, also zum Beispiel zu schreinern, zu löten und zu frisieren. "Damit haben wir schon viele Jugendliche erreicht und ihnen geholfen, die für sie richtige Ausbildung zu finden, sagte Schavan. "Jugendliche, die im Berufsorientierungsprogramm die Praxis dualer Berufe erlebt haben, gehen mit einer ganz neuen Motivation zurück in die Schule - und später dann in die Ausbildung.
Neu ist die vorausgehende Potenzialanalyse, die den Jugendlichen bei Fragen wie "Wie will ich später leben und arbeiten? und "Was kann und was will ich erreichen? helfen soll, Antworten zu finden. Außerdem enthalten die neuen Richtlinien Erleichterungen für Antragsteller. Schließlich sind die Bedingungen für Förderschüler verbessert worden. Schon beim bisherigen Programm haben die Jugendlichen angegeben, danach besser über die Berufswelt informiert zu sein. Viele Teilnehmer hatten nach dem Programm auch bessere Schulnoten.
Die Durchführung des Programms erfolgt durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), bei dem auch die Anträge zu stellen sind. Nähere Informationen unter http://www.bibb.de/..., telefonisch unter 0228/107-1031 oder per Mail an: berufsorientierung@bibb.de.