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Schavan: "Wir brauchen Berufsbildungs-PISA in Europa"

Ministerin fordert bei EU-Konferenz zur Berufsbildung internationale Leistungs-vergleiche und eine stärkere europäische Öffnung

(lifePR) (Berlin, )
Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat bei der Eröffnung der EU-Berufsbildungskonferenz am Montag in München vorgeschlagen, internationale Leistungsvergleiche zu den Berufsbildungssystemen durchzuführen: "Die Ergebnisse der PISA-Studie zur Allgemeinbildung haben einen erheblichen Reformschub ausgelöst. Ähnliches ist auch in der beruflichen Bildung überlegenswert". Das "Berufsbildungs-PISA" soll nach Plänen der Bundesbildungsministerin "feststellen, was jemand kann - und nicht, in welcher Institution und mit welcher Dauer ein Bildungsgang absolviert wurde". Damit könnten Berufsausbildungen, die in Deutschland nichtakademisch erworben werden, mit ähnlichen Ausbildungen in anderen Staaten, die dort akademisch vermittelt werden, verglichen werden.

Als Beispiele nannte Schavan Ausbildungen zu Krankenschwestern oder Optikern. Wenn sich bei den Untersuchungen herausstellen sollte, dass die erworbenen Kompetenzen kompatibel sind, hätte dies erhebliche Bedeutung für die Neueinstufung von deutschen Berufsbildungsabschlüssen im internationalen Ranking. "Ein solches "Berufsbildungs-Pisa" könnte bei Erfolg als Blaupause für die gesamte EU-Berufsbildungspolitik genutzt werden", so Schavan. Zurzeit werden im Bundesbildungsministerium gemeinsam mit mehreren EU-Staaten und deutschen Partnern die Möglichkeiten zur Umsetzung eines solchen Modells geprüft.

Die Bundesbildungsministerin unterstrich in diesem Zusammenhang, dass das deutsche duale Ausbildungssystem zunehmend von anderen Staaten als attraktives Modell übernommen werde: "Die duale Ausbildung ist in Europa auf dem Vormarsch", so Schavan, "und sie kann von solchen internationalen Vergleichsuntersuchungen nur profitieren." Bei den Untersuchungen sollen die Lernergebnisse nach der beruflichen Ausbildung beim Übergang in den Arbeitsmarkt gemessen werden.

Mobilität ist Schlüsselthema in München. "Europa braucht mehr Mobilität seiner Auszubildenden - nur so können wir im internationalen Wettbewerb bestehen", sagte Schavan. Gemeinsam mit dem EU-Bildungskommissar Ján Figel' machte Schavan deutlich, dass in der beruflichen Bildung weitere konkrete Schritte zur Stärkung eines europäischen Bildungsraums nötig sind. Im Mittelpunkt der Konferenz mit über 400 Teilnehmern aus 33 europäischen Staaten steht der Abschluss der Beratungen zum europäischen Leistungspunktesystem ECVET. Damit sollen Lernergebnisse messbar, grenzübergreifend bewertbar und in Form von Leistungspunkten sichtbar gemacht werden - und dadurch Wechsel einfacher möglich werden. "Das Leistungspunktesystem hilft uns dabei, Berufschancen für junge Menschen in Europa weiter zu öffnen," betonte Schavan.

Die Teilnehmer der Konferenz im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft ziehen Bilanz der bisherigen Fortschritte bei der europäischen Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung. Zudem diskutieren die Teilnehmer weitere Bildungsinitiativen, um den technologischen, wirtschaftlichen und demografischen Herausforderungen in Europa gerecht zu werden. Kernthemen sind dabei die deutliche Steigerung von Auslandsqualifizierungen in Europa, die europäische Öffnung nationaler Berufsordnungen und die Durchlässigkeit zwischen Berufsbildung und Hochschulen. Im Zentrum stehen zudem die Umsetzung der neuen EU-Initiativen in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Dazu gehören der Europäische Qualifikationsrahmen, der die Vielfalt der Ausbildungsgänge transparenter macht, und das Europäischen Leistungspunktesystem ECVET.

"Wir haben die Grundlage für eine neue Ära in der europäischen Berufsbildung gelegt", sagte Schavan mit Blick auf die Ergebnisse der deutschen EU-Präsidentschaft in der beruflichen Bildung. Als Beispiele nannte sie den Start des bislang größten EU-Bildungsprogramms Lebenslanges Lernen mit einem Volumen von sieben Milliarden Euro, das Europäische Leistungspunktesystem und den Europäischen Qualifikationsrahmen, der Ende 2007 verabschiedet werden soll. Schavan nannte klare Ziele: "Wir wollen die Zahl der Auszubildenden in Deutschland, die sich im Ausland qualifizieren, verdoppeln." Außerdem müsse das strategische Marketing deutscher und europäischer Bildungsangebote auf dem internationalen Bildungsmarkt vorangetrieben werden.

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Das Bundesforschungsministerium fördert seit Jahren Forschungsprojekte im Bereich der Stammzellforschung und der regenerativen Medizin. Zum einen werden Forschungsverbünde unterstützt, die neue Therapien mit hoher klinischer Relevanz z.B. zur Behandlung von Herzerkrankungen und neurologischen Leiden, wie Parkinson und Schlaganfall entwickeln. Außerdem fördert das BMBF zwei so genannte Translationszentren für Regenerative Medizin. Die Zentren sollen dafür sorgen, dass Forschungsergebnisse schnell den Patienten zugute kommen und zu Keimzellen für Unternehmensausgründungen und zu Partnern für innovationsstarke Unternehmen werden.

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