Mit ihrer Idee für einen nachhaltigen Kräutergarten haben die Schülerinnen der Grundschule Nehesdorf aus Finsterwalde den 1. Preis bei der Heimatkunde-Aktion im Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gewonnen. Die Gruppe möchte im Park am Wasserturm einen Kräutergarten für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt anpflanzen. Bei der Planung haben die Schülerinnen an alles gedacht: von erhöhten Beeten für ältere und körperlich eingeschränkte Menschen über einen interaktiven Spielplatz bis hin zu einer Hundestation. Mit Ihrer Vision setzten sich die Mädchen gegen mehr als 630 Mitbewerberinnen und -bewerber durch. Ihr Gewinn ist eine dreitägige Städtereise mit Besuch in einem Städteplanungsbüro.
Das Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt habe Jugendliche an das Thema nachhaltige Stadtentwicklung herangeführt und eingeladen, sich aktiv an der Stadtplanung zu beteiligen, sagte Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im BMBF: „Die jungen Stadtforscherinnen und Stadtforscher haben sich im Rahmen der Heimatkunde-Aktion engagiert und verantwortungsbewusst mit ihrer Umgebung auseinander gesetzt. So haben sie ihre Stadt als einen Raum kennengelernt, den sie selbst mitgestalten können. Das ist für Jugendliche eine wichtige Erfahrung.“
Seit August 2015 entwickelten Zwölf- bis Sechszehnjährige in Schulen sowie außerschulischen Einrichtungen deutschlandweit Ideen für die Nutzung von Freiflächen in ihrer Heimat. Dafür standen ihnen das Lern- und Arbeitsmaterial sowie das Aktionsheft der Aktion zur Verfügung. Ihre Pläne konnten sie bis zum 31. Januar 2016 als Kurzfilm oder digitale Foto-Dokumentation einsenden. Ein Outdoor-Fitnessparcours mitten im Stadtgarten, Bäume im bunten Strickgewand, ein moderner Wasserfreizeitpark am einst vermüllten Seeufer und nachhaltige Wohnungen statt grauer Betonwüste: Die 72 Wettbewerbseinreichungen präsentieren viele außergewöhnliche Konzepte mit mutigen Ideen für die Stadt von morgen. Die Sieger wurden Anfang Februar von einer Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen, Jugend und Wissenschaft gewählt.
„Die Idee der Gruppe aus Finsterwalde hat uns alle sofort begeistert. Die Schülergruppe hat das Projekt mit so viel Herzblut entwickelt. Wir haben lange diskutiert – unter den Einreichungen waren viele tolle Ideen. Trotzdem waren wir uns am Ende alle einig“, erklärte Jurymitglied und KiKA-Moderator Felix Seibert-Daiker die Entscheidung der Expertinnen und Experten.
Insgesamt wurden die Plätze eins bis zehn sowie ein Sonderpreis „Integration“ ausgezeichnet. Den zweiten und dritten Rang belegten Schülergruppen aus Stuttgart und Metzingen. Die Stuttgarter Schülerinnen und Schüler gewannen mit ihrer Idee für ein nachhaltiges Wohnprojekt einen Urban-Gardening-Workshop. Die Jugendlichen aus Metzingen entwickelten Visionen für die Sanierung ihrer Stadt und gewannen einen Bahn-Gutschein für eine Gruppenreise. Der Sonderpreis ging an eine Schülergruppe aus Wunstorf bei Hannover. Für ihren eindrucksvollen Film über die Idee eines integrativen Spielplatzes für geflüchtete Kinder erhielten die Jugendlichen 300 Euro für ihre Klassenkasse.
Im Rahmen der Konferenz „Wege in die Zukunftsstadt“ des BMBF am 23. Februar 2016 in Berlin überreicht Staatssekretär Dr. Georg Schütte offiziell die Gewinne an die ersten drei Siegergruppen sowie an die Gewinner des Sonderpreises.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.heimatkunde-aktion.de
www.wissenschaftsjahr-zukunftsstadt.de
Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt
Das Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt zeigt, wie Forschung heute schon dazu beiträgt, Städte nachhaltig lebenswert zu gestalten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lösen gemeinsam mit Kommunen, Wirtschaft, Bürgerinnen und Bürgern konkret und vor Ort die großen gesellschaftlichen Herausforderungen: Es geht um sichere Energie, um klimaangepasstes Bauen, es geht um Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Kultur, Bildung, Mobilität und vieles mehr. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Sie trägt Forschung in die Öffentlichkeit.