"Der Lernerfolg an deutschen Schulen ist noch immer eng an den sozialen Status gekoppelt. Die Chancen von Jugendlichen aus der Oberschicht, ein Gymnasium zu besuchen sind derzeit dreimal so hoch, wie die Gleichaltriger aus Arbeiterfamilien", so Jürgen Baumert. "Im Wesentlichen konnten wir drei Faktoren für den Übergang auf die weiterführende Schule verantwortlich machen: die objektive Leistung der Schülerinnen und Schüler, deren Leistungs- und Eignungsbeurteilung durch die Lehrkräfte sowie die soziale Herkunft. Von herausragender Bedeutung waren die objektiven Schülerleistungen, die fast die Hälfte des Verteilungsmusters an den verschiedenen Schulformen erklären", ergänzt Baumert. Weiterführende Analysen der Mitautoren Kai Maaz und Gabriel Nagy weisen darauf hin, dass dreiviertel des sozialen Herkunftseffekts, der beim Übergang sichtbar wird, bereits vor und während der Grundschulzeit entsteht.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat diese Übergänge schon frühzeitig in den Blick genommen. Neben der Fortsetzung des Ganztagsschulprogramm verfolgen bereits verschiedene Forschungsprojekte das Ziel, den Bildungserfolg im Übergang zu weiterbildenden Schulen. So wird das Nationale Bildungspanel Erkenntnisse darüber liefern, inwiefern Schule, Familie, Gleichaltrige und die Lernumgebung sich auf den Lernerfolg auswirken. Der Entwurf eines Nationalen Interventionsprogramm Sprachförderung von der Kindergartenzeit bis zur Sekundarstufe I setzt dabei an, unzureichende Sprachkenntnisse zu verbessern.
Die Studie ist in der BMBF-Reihe Bildungsforschung als Band 34 erschienen. Sie ist online abrufbar unter: http://www.bmbf.de/...