Aufgrund starker Regenschauer, die seit den Morgenstunden immer wieder über Spa-Francorchamps niedergingen, gestalteten sich die Bedingungen auf der 7,004 Kilometer langen Strecke äußerst schwierig. Am Start hatte Martin wieder einmal seine Extraklasse im Regen unter Beweis gestellt. Der BMW DTM-Fahrer spielte im Nassen seine Stärken aus, drehte schnelle Runden, rückte im Klassement von Startplatz zehn vor und stellte Kontakt zur Spitze her. Danach verlor er aufgrund der Safety-Car-Phasen unverschuldet wertvolle Zeit - genau wie das zweite vom BMW Sports Trophy Team Marc VDS eingesetzte Fahrzeug mit Startfahrer Lucas Luhr (DE). Dennoch konnten die beiden BMW Z4 GT3 in Runde 37 die Doppelführung übernehmen, bevor sie während einer Gelbphase auf der gesamten Strecke zeitgleich zum Pit Stopp kamen. Nach vier Stunden fiel der BMW Z4 GT3 mit der Nummer 46, dessen Cockpit sich Nick Catsburg (NL), Lucas Luhr (DE) und Markus Palttala (FI) teilen, auf Position 30 zurück.
Nach der turbulenten Anfangsphase waren insgesamt sechs BMW Z4 GT3 in den Top-20 vertreten. Aussichtsreich im Rennen lag auch das Team Russia by Barwell. Leonid Machitski (RU), Jon Minshaw (GB), Phil Keen (GB) und Startfahrer Jonathan Cocker (GB) behaupteten sich auf Rang fünf, der gleichbedeutend mit der Führung in der Pro-Am-Klasse war, in der sie antreten. Eine beeindruckende Leistung zu Rennbeginn haben auch Alexander Sims (GB), Alasdair McCaig (GB), Devon Modell (GB) und Oliver Bryant (GB) von der Ecurie Ecosse gezeigt. Den Start im Fahrzeug mit der Nummer 79 fuhr Sims von Position 20 aus. Nach zehn Minuten im Rennen hatte er sich bis auf Rang zwölf vorgearbeitet. Nachdem in Runde acht ein Ferrari von der Strecke abkam und in den Leitplanken einschlug, kam das Safety-Car zum ersten Mal auf die Strecke. Den Restart nutzte Sims, um bis auf Rang zehn vorzufahren. Mit Beginn der zweiten Safety-Car-Phase in Runde 14 kam er an die Box. Das Sicherheitsfahrzeug blieb für 16 Umläufe auf der Strecke. Nach dem zweiten Restart konnte sich Sims zwischenzeitlich sogar bis auf den ersten Rang schieben. Nach Ablauf der ersten vier Rennstunden lag der #79 BMW Z4 GT3 auf Rang zehn.
Eine starke Vorstellung bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt bei einem 24-Stunden-Rennen zeigen Alessandro Zanardi (IT), Timo Glock (DE) und Bruno Spengler (CA). Bereits im Warm-up am Morgen hatte Spengler bei starkem Regen im #9 BMW Z4 GT3 die Bestzeit hingelegt. In den Eröffnungsrunden des 24-Stunden-Rennens bewies er als Startfahrer Übersicht und kam auf Position fünf fahrend während der zweiten Safety-Car-Phase an die Box. Nach vier Stunden im Rennen war der #9 BMW Z4 GT3 auf Position 15 platziert.
Ebenfalls in den Top-20 vertreten war das Team TDS Racing mit Eric Dermont (FR), Henry Hassid (FR), Franck Perera (FR) und Mathias Beche (FR). Die vier Fahrer belegten im #12 BMW Z4 GT3 nach vier Stunden die 16. Position. Zwei Plätze dahinter auf Rang 18 lag das Fahrzeug mit der Nummer 77, eingesetzt vom BMW Sports Trophy Team Brasil. Am Steuer des BMW Z4 GT3 wechseln sich Sergio Jimenez (BR), Felipe Fraga (BR) und Caca Bueno (BR) ab, der zu Rennbeginn im Auto saß.
Etwas weiter hinten im Feld platziert ist Triple Eight Racing, das aufgrund einer Verletzung der Boxengassen-Regeln eine Durchfahrtsstrafe kassiert hatte. Joe Osborne (GB), Ryan Ratcliffe (GB), Lee Mowle (GB) und Startfahrer Dirk Müller (DE) hatten nach vier Stunden die 33. Position inne. Classic & Modern Racing mit Jean-Luc Blanchemain (FR), Pierre Hirschi (CH), Frederic Bouvy (BE) und Startfahrer Christian Kelders (BE) hatten den 46. Platz inne.
Ein weiterer BMW Z4 GT3 mit prominenter Fahrerbesetzung hat seinen ersten Stint absolviert. Das Auto von "Marc VDS & Friends Racing Against Cancer", das zu Gunsten der belgischen Krebshilfe-Stiftung antritt, absolvierte wie geplant die ersten 24 Minuten des Rennens. Danach stellte Jean-Michel Martin (BE) das Fahrzeug wieder in der Garage ab. Martin, Pascal Witmeur (BE), Eric van de Poele (BE) und Marc Duez (BE) bestreiten ihre ganz eigene Version des 24-Stunden-Rennens. Sowohl am Samstagabend und am Sonntagmittag sowie zum Finale des Rennens werden sie erneut einen 24-minütigen Stint im #240 BMW Z4 GT3 absolvieren.
Pech hingegen hatte der #15 BMW Z4 GT3 von Boutsen/Ginion. In Runde 14 kam Startfahrer Karim Ojjeh (SA) an der gleichen Stelle wie kurz zuvor der Ferrari von der Strecke ab und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Damit war das 24-Stunden-Rennen für Ojjeh, Olivier Grotz (LU), Jordan Grogor (AE) und Ralf Oeverhaus (DE) bereits nach einer guten halben Stunde vorzeitig beendet.
Aufgrund der Unfälle und der schwierigen Wetterverhältnisse wurden in der ersten Rennphase insgesamt 27 Runden hinter dem Safety-Car absolviert.
Stimmen nach den ersten vier Stunden im Rennen.
Maxime Martin (#45 BMW Z4 GT3, BMW Sports Trophy Team Marc VDS):
"Ich habe einen guten Start erwischt und bin ohne Zwischenfälle durch die schwierige Anfangsphase gekommen. Mir ist es gelungen, mich im Klassement vorzuarbeiten. Aber aufgrund des Regens und der daraus resultierenden Safety-Car-Phasen haben wir eine halbe Runde verloren, was ein wenig seltsam ist. Aber das ist der Lauf der Dinge. Das Rennen ist noch lang, wir werden sehen, wie es sich weiter entwickelt."
Alexander Sims (#78 BMW Z4 GT3, Ecurie Ecosse):
"Das Auto war im Nassen sehr stark. Ich hatte einen guten Stint vor der ersten Safety-Car-Phase. Ich hatte einen guten Rhythmus und konnte ziemlich viele Autos überholen. Zum Glück hat das Team die richtige Entscheidung getroffen, als es anfing, auf der Strecke trockener zu werden, da wir uns schon gedacht hatten, dass der Regen zurückkommt. Das war vielleicht die wichtigste Entscheidung in Bezug auf meinen Positionsgewinn."
Bruno Spengler (#9 BMW Z4 GT3, ROAL Motorsport):
"Der Stint war schwierig, denn wir hatten mehrere Safety-Car-Phasen und außer in den ersten paar Runden nie freie Fahrt. Ich hatte einige Autos vor mir, die langsamer waren, aber ich konnte nicht viel riskieren, um sie zu überholen. Ich war in den ersten Runden recht vorsichtig, um kein unnötiges Risiko einzugehen und um das Auto heil zu lassen. Das ist mir gelungen. Danach waren wir recht gut platziert. Leider war die Boxenampel nach unserem ersten Stopp rot, und als sie auf Grün schaltete, hat der Fahrer drei Autos vor mir den Motor abgewürgt. Die Ampel wurde wieder rot, wir mussten warten und haben eine Runde verloren. Das war Pech, sonst wären wir jetzt möglicherweise in den Top-5. Aber wir haben die Runde wieder aufgeholt und sind nun wieder in derselben Runde wie die Führenden. Jetzt müssen wir abwarten, was für uns möglich ist."
Lucas Luhr (#46 BMW Z4 GT3, BMW Sports Trophy Team Marc VDS):
"Das war ein sehr harter erster Stint. Wir lagen beim Reifendruck falsch und meine Hinterreifen kamen überhaupt nicht auf Temperatur. Dann begann es abzutrocknen und plötzlich lief es für mich. Als der Regen erneut kam, haben wir zum Glück die Reifen gewechselt und alles war okay. Zeitweise hat das Wetter so verrückt gespielt, dass ich aufgrund des Aquaplanings nicht schneller als 85 km/h fahren konnte. Hoffentlich liegt der Regen jetzt für den Rest des Rennens hinter uns."