Zanardi hatte bei einem schweren Unfall beim Rennen der US-amerikanischen ChampCar-Serie auf dem Lausitzring 2001 beide Beine verloren, feierte jedoch mit BMW bereits zwei Jahre später ein erfolgreiches Comeback im Motorsport. Parallel zu seinen Starts in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft begann er 2007 ein neues Abenteuer und nahm erstmals an Handbike-Rennen teil.
Auf Anhieb erwies sich Zanardi auch in dieser Sportart als konkurrenzfähig. Mit zahlreichen Top-Ergebnissen im Weltcup qualifizierte er sich schließlich für die Paralympischen Spiele und bereitete sich in den vergangenen Monaten akribisch auf die Großveranstaltung vor. Sein Traum war der Gewinn einer Medaille - und einmal mehr hat ihn sich der Italiener mit viel Leidenschaft und unbändigem Willen erfüllt.
"Gratulation an Alessandro Zanardi zu diesem unglaublichen Erfolg", sagt BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt. "In seiner Zeit als BMW Fahrer hat er zwischen 2003 und 2009 für unzählige Höhepunkte gesorgt, allen voran natürlich mit seinen vier Siegen in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft am Steuer des BMW 320i und des BMW 320si WTCC. Alex ist ein herausragender Sportler und ein leuchtendes Beispiel dafür, dass man mit Hingabe und Einsatz alles schaffen kann."
Vor seinem Unfall startete Zanardi unter anderem in der ChampCar-Serie, die er 1997 und 1998 gewinnen konnte. Auch in der Formel 1 absolvierte der Publikumsliebling 41 Rennen. Nach seinem Comeback bestritt er im Rahmen der Tourenwagen-Europameisterschaft und ab 2005 auch auf WM-Niveau insgesamt 127 Rennen für BMW. Seinen ersten Triumph feierte er am 28. August 2005 in Oschersleben (DE), Siege in Istanbul (TU, 2006) und Brünn (CZ, 2008 und 2009) folgten. Am 25. November 2006 absolvierte er in Valencia (ES) für das BMW Sauber F1 Team als erster beinamputierter Fahrer einen Formel-1-Test.
"Es war immer etwas Besonderes, gemeinsam mit Alex für BMW anzutreten", meint BMW DTM-Fahrer Andy Priaulx (GB), der insgesamt drei WM-Titel im Tourenwagensport gewann. "Er ist ein toller Teamkollege gewesen - und ein harter Konkurrent auf der Strecke. Als klar war, dass er bei den Paralympischen Spielen antreten würde, wusste ich sofort: Der schafft das. Alex liebt Herausforderungen wie diese und macht das Unmögliche möglich. Ich Jeder, der ihn kennt, ist sehr stolz auf ihn. Ich möchte ihm von Herzen gratulieren."