Die Entscheidung um den Sieg beim Debütrennen der Asian Le Mans Series hätte kaum knapper ausfallen können. Nachdem sich Müller zu Beginn des dreistündigen Rennens vom fünften Startplatz bis auf Position zwei vorgearbeitet hatte, übernahm Milner in der 52. Rennrunde das Steuer des BMW M3 GT2 - und setzte sich in der 78. Runde mit einem Überholmanöver gegen Henzler an die Spitze. Um Zeit zu sparen, verzichtete das BMW Rahal Letterman Racing Team beim zweiten Boxenstopp im 103. Umlauf auf einen Reifenwechsel, Milner blieb im Auto.
Sein Vorsprung, den er dank der beherzten Strategie in den letzten Teil des Rennens mitgenommen hatte, schrumpfte Runde um Runde. Acht Minuten vor dem Ende hatte Porsche-Pilot Lieb, der auf frischen Reifen unterwegs war, schließlich zu Milner aufgeschlossen. Im aufregenden Finale verteidigte der BMW Fahrer seinen Platz jedoch entschlossen, beging keinen Fehler und sah als Sieger die Zielflagge.
Am Sonntag findet der zweite Lauf der Asian Le Mans Series in Okayama statt. Ab 9.00 Uhr Ortszeit (1.00 Uhr MEZ) kämpfen Müller und Milner erneut um den Sieg in der GT2-Kategorie.
Bobby Rahal (Teamchef):
"Das ist ein fantastisches Ergebnis. Im Qualifying standen wir noch nicht da, wo wir hinwollten. Dirk hat in den ersten Runden des Rennens viel Boden gutgemacht.
Unser Benzinverbrauch und unsere Pace waren klasse. Wir haben beim zweiten Stopp unsere Dunlop-Reifen nicht gewechselt - und Tommy ist dann das Rennen seines Lebens gefahren. Der Porsche hat zwar noch zu uns aufgeschlossen, kam aber nicht vorbei. Es bleibt nur wenig Zeit, um unseren Sieg zu feiern. Denn schon morgen geht es in die nächste Runde. Japan ist bisher ein exzellentes Pflaster für uns."
Tommy Milner:
"Das Rennen hat es in sich gehabt. Nachdem wir beim zweiten Stopp keine Reifen gewechselt hatten war mir klar, dass es ein enges Finish geben würde. Marc Lieb schloss zu mir auf. Ich musste unbedingt den ersten Angriff abwehren, um eine Chance zu haben. Das ist mir gelungen. Endlich habe ich meinen ersten Sieg errungen. In der ALMS stand ich fünf Mal auf dem Podium und war schon ein paar Mal nah dran. Nun hat es geklappt. Mein großer Dank geht an das Team, das auch hier in Japan wieder großartige Arbeit leistet."
Dirk Müller:
"Wir wussten, dass unser Paket gut funktioniert. Dass es sogar gut genug für den Sieg war, ist toll. Nach dem Start habe ich mehrere Positionen gewinnen können. Bei diesen engen Duellen kommt mir meine Erfahrung aus der Tourenwagen-WM zu Gute. Ich habe hinter dem Porsche nichts riskiert und geduldig auf meine Chance gewartet. Das hat sich ausgezahlt. Tommy hat einen tollen Job gemacht und den Sieg unter Dach und Fach gebracht."
Ergebnis Samstags-Rennen, GT2-Kategorie.
1. Müller/Milner, BMW M3 GT2, BMW Rahal Letterman Racing Team, 3:00:43,317
2. Lieb/Henzler, Porsche 911 RSR, Team Felbermayr-Proton, 3:00:43,609
3. Farnbacher/Simonsen, Ferrari F 430 GT, Team Farnbacher, 3:01:58,089
4. Ried/Holzer, Porsche 911 RSR, Team Felbermayr-Proton, +1 Runde
5. Tanaka/Hiranaka, Ferrari F 430 GT, Jimgainer Racing, +1 Runde
6. Aoki/Fujii, Ferrari F 430 GT, Team Daishin, +2 Runden
7. Kinoshita/Kageyama, Porsche 911 RSR, KTR, +4 Runden
8. Robertson/Robertson/Murray, Ford GT Mk7, Robertson Racing, +5 Runden
9. Lee/Ma/Enge, Aston Martin Vantage, Team Hong Kong Racing, +6 Runden
Nicht gewertet: Koijma/Hori/Kimura, Porsche 911 RSR, Scuderia Forme