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Auftaktinterview mit Martin Kaymer. "Dieses Jahr gibt es keine Entschuldigungen"

(lifePR) (München, )
Herr Kaymer, Sie kommen gerade vom Pro-Am. Wie war's?

Martin Kaymer: Sehr gut, ich habe viel Spaß gehabt. Ich bin positiv überrascht vom Platz, die Grüns waren sehr gut und sehr schnell. In den letzten Jahren kamen mir die Grüns immer eher langsam vor im Vergleich zur US Open in der Woche davor. Diesmal nicht. Insgesamt spielt sich der Platz nass, das ist gut, da kann man aggressiv sein.

Beste Bedingungen also?

Kaymer: Auf jeden Fall. Es gibt keine Entschuldigungen dieses Jahr.

Haben Sie den Jetlag nach der Anreise aus Kalifornien von den US Open schon überstanden?

Kaymer: Überhaupt nicht. Heute Morgen war ich um 5.45 Uhr auf der Anlage. Ich bin um drei Uhr nachts aufgewacht, habe versucht zu schlafen, aber es ging nicht mehr. Also bin ich hierher gekommen. Ich habe versucht, etwas zu putten und zu chippen. Es war eine super Atmosphäre: die Vögel und ich.

Waren Sie der Erste?

Kaymer: Ja.

Und ist Ihnen das zum ersten Mal passiert?

Kaymer: Nein. Aber so intensiv wie heute habe ich es noch nie erlebt.

Sie haben auf diesem Platz die BMW International Open 2008 gewonnen. Fühlen Sie sich bereit, diesen Triumph zu wiederholen?

Kaymer: Ich komme mit tollen Erinnerungen hier her, und der Platz gefällt mir immer wieder sehr gut. Dieses Jahr bin ich auf jeden Fall auch besser in Form als letzte Saison zu diesem Zeitpunkt. Da hatte ich bei der US Open den Cut verpasst, und das ist mir dann auch hier passiert. Nun war ich Achter bei der US Open. Ich habe den Ball sehr gut getroffen letzte Woche, auch heute war ich wieder zufrieden. Aber weil der Platz hier eher kurz ist, muss man vor allem die Wedges gut treffen. Auf die Schläge 120 Meter oder kürzer kommt es diese Woche an.

Ryder-Cup-Kapitän Colin Montgomerie ist hier und viele Kandidaten für das europäische Team. Die Gelegenheit, einen großen Schritt in Richtung Qualifikation zu machen?

Kaymer: Einen Schritt habe ich ja schon letzte Woche bei der US Open gemacht. Zurzeit stehe ich im oberen Mittelfeld in den Rankings. Die nächsten Wochen werden sehr entscheidend, und ich freue mich auf sie. Erstens, weil sie wichtig sind. Und zweitens, weil ich an den Orten, die jetzt kommen, in den letzten Jahren immer gut gespielt habe: bei der Open de France, der Scottish Open, in St. Andrews, wo dieses Jahr die British Open stattfindet. Klar, der Ryder Cup ist mein Hauptziel diese Saison. Es sollte schon laufen in den nächsten Wochen. Aber ich bin da zuversichtlich.

Wie sehr erhöht die Qualifikationssituation den Druck?

Kaymer: Man spielt Turnier für Turnier. Sicher schaut man ab und zu auf die Ranglisten, aber letztlich konzentriere ich mich nur auf mein eigenes Spiel. Denn das ist das Einzige, was ich beeinflussen kann.

Wie geht es eigentlich Ihrem operierten Fuß?

Kaymer: Alles in Ordnung. Vor zwei Monaten habe ich die Platten und Schrauben heraus bekommen. Jetzt sind mein Physiotherapeut und ich dabei, alles wieder gerade zu biegen. Noch ein bis zwei Monate, dann sollte es sein wie früher. Aber auch so habe ich beim Spielen keine Probleme. Da wirkt es sich nicht aus.

Gestern waren Sie in der Münchner Innenstadt bei der BMW Aktion "Golfsport für Alle" und haben dort mit Kindern gespielt

Kaymer: Solche Aktionen sind wichtig und machen viel Spaß, gerade mit den jungen Leuten und gerade im Hinblick darauf, dass Golf wieder olympisch wird. Es sind noch sechs Jahre bis dahin, da kann sich noch einiges entwickeln.

Wie geht der Kapitän Colin Montgomerie mit den Ryder-Cup-Kandidaten um? Gibt es Gespräche, Abendessen?

Kaymer: Ich habe in den letzten Wochen selten in Europa gespielt, insofern war da nicht so viel Kontakt. Nur in Wales, da haben wir einen Morgen zusammen gefrühstückt, mit Álvaro Quiros zusammen.

Ihren Fuß hatten Sie sich beim Kartfahren verletzt. Ist das jetzt passé, zumal Sie neuerdings auch Markenbotschafter für BMW sind?

Kaymer: Nein, ich bin vor drei Monaten schon mal wieder eines gefahren. Generell sind Autos einfach mein Hobby. Mit dem BMW M3 habe ich mein Traumauto. Ich liebe Autos, auch Motorräder, da habe ich ebenfalls eines zuhause. Gerade Kartfahren ist immer so ein Adrenalinschub, deshalb fällt es mir schwer, damit bis nach dem Ryder Cup zu warten. Aber ich denke, vorher hätte Colin Montgomerie etwas dagegen.

Wäre es eigentlich schlimm den Ryder Cup zu verpassen?

Kaymer: Es wäre eine Riesenenttäuschung. Ich war vor zwei Jahren schon so knapp dran. Und jetzt habe ich mir dieses Jahr so eine gute Position erarbeitet... ja, es wäre wirklich eine Riesenenttäuschung.
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