Die neuen Strukturen befähigen das Werk Eisenach zukünftig nicht nur zur Herstellung komplexer Umformwerkzeuge für höchstfeste Stähle und Aluminium. Sie ebnen zudem den Einstieg in neue und innovative Werkzeugtechniken für den automobilen Leichtbau. So können hier künftig deutlich schwerere Werkzeuge zur Herstellung von Bauteilen aus Spritzguss und kohlefaserverstärkten Kunststoffen (CFK) hergestellt werden. Bereits heute kommen solche Werkzeuge in den CFK-Presswerken bei BMW in Leipzig und Landshut zum Einsatz. Dort werden Bauteile für den BMW i3 und den i8 hergestellt, die im Herbst 2013 bzw. Frühjahr 2014 in Serie gehen. Startpunkt dieser Investitionen am Standort Eisenach in Höhe von 18 Mio. Euro ist im September dieses Jahres, die Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Anlagen und Strukturen ist für Mitte 2015 geplant.
Neben diesen Investitionen setzt BMW in Eisenach weiter auf den eigenen Nachwuchs und stärkt die Berufsausbildung durch zukunftsträchtige Berufsbilder: So nimmt das Werk auch dieses Jahr wieder sieben neue Auszubildende in den Ausbildungsberufen Werkzeugmachaniker/-in, Zerspanungsmechaniker/-in und Mechatroniker/-in auf. "Die umfangreichen Investitionen in die Zukunft von BMW in Eisenach belegen das Vertrauen des Unternehmens in unseren Standort und in unsere Mannschaft. Damit steigern wir weiter unsere Wettbewerbsfähigkeit. Dazu bauen wir auch weiter auf unseren Nachwuchs, den wir in zukunftsträchtigen Berufsbildern selbst ausbilden", sagte Dr. Michael Eckl, Leiter BMW Werk Eisenach, "deshalb freuen wir uns auf den "Tag der Ausbildung" am 15. Juni, an dem wir unser Werk öffnen und unsere Ausbildungsberufe vorstellen."
Evolution und Revolution auch in Eisenach
Für die Zukunft der Mobilität setzt die BMW Group auf Evolution und Revolution. Das bedeutet einerseits die Weiterentwicklung der Fahrzeuge mit klassischen Materialien und Antriebsformen und andererseits die Einführung neuer Werkstoffe, Technologien und Prozesse wie sie jetzt bei den Elektro- und Plug-In-Hybrid-Modellen BMW i3 und BMW i8 zum Einsatz kommen. Der wichtigste neue Werkstoff ist hier kohlefaserverstärkter Kunststoff CFK. Bauteile aus diesem Material sind 50% leichter als Stahl und 30% leichter als Aluminium. Die zur Herstellung der Spritzguss- und CFK-Bauteile benötigten Presswerkzeuge hingegen sind deutlich schwerer. Um diese neben den klassischen Werkzeugsätzen künftig in noch effizienteren Prozessen herstellen und warten zu können, erhält das Werk neue Hallenflächen und erhöhte Kranlasten.
Highspeed-Servo-Einarbeitungspresse der neuesten Generation Die BMW Group installiert derzeit in ihren Fahrzeugwerken in Deutschland, USA und China Highspeed-Servo-Pressen der neuesten Generation. Diese sind weltweit Benchmark in Bezug auf Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit. Um die Presswerkzeuge optimal für ihren Einsatz in einem der Fahrzeugwerke anzufertigen und vorbereiten zu können, bekommt das Werk Eisenach nun eine neue Einarbeitungspresse mit derselben Technologie. Damit kann der Serienprozess schon im Werkzeugbau simuliert und die Einarbeitungszeit der neuen Werkzeugsätze deutlich reduziert werden.
Heute arbeiten 230 Mitarbeiter bei BMW in Eisenach. Das Unternehmen hat bislang insgesamt rund 120 Mio. Euro in den Standort investiert. Hinzu kommen nun weitere 18 Mio. Euro. Der Standort Eisenach hat in den vergangenen Jahren einen Strukturwandel vollzogen von einem werkstattgeprägten Werkzeugbau hin zu einem industrialisierten High-tech-Unternehmen. Das Werk Eisenach stellt jährlich bis zu 40 Werkzeugsätze für die Presswerke der Fahrzeugwerke der BMW Group her.