Die Geschäftsentwicklung der BMW Group wurde in den ersten drei Monaten des Jahres durch die anhaltende Kaufzurückhaltung sowie weiterhin hohe Refinanzierungskosten dennoch spürbar beeinträchtigt. Der Konzernumsatz ging im ersten Quartal infolge des Absatzrückgangs im Vergleich zum Vorjahr um 13,4% auf 11.509 (Vj. 13.285) Mio. Euro zurück. Das Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) lag bei -55 (Vj. 827) Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis sank auf -198 (Vj. 641) Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern verringerte sich auf -152 (Vj. 487) Mio. Euro.
Das Unternehmen arbeitet weiterhin mit Hochdruck an einer Reihe von Maßnahmen zur Effizienzverbesserung auf der Kosten- und Leistungsseite, um der aktuellen Krise zu begegnen. So hat es die BMW Group in den ersten drei Monaten geschafft, ihre Kostenstrukturen weiter zu verbessern. Die BMW Group hat zudem die Lagerbestände weiter reduziert und das Nettoumlaufvermögen (Working Capital) im Automobilsegment in den ersten drei Monaten um 1.076 Mio. Euro verringert. "Es ist uns im ersten Quartal gelungen, einen positiven Free Cashflow von 220 Mio. Euro zu erreichen", sagte Reithofer. Die Konzernliquidität erhöhte sich zum Quartalsende auf insgesamt 10,025 Mrd. Euro.
BMW Group sieht 2009 weiterhin als Übergangsjahr
Die BMW Group sieht das laufende Geschäftsjahr weiterhin als Übergangsjahr. Die derzeit kaum zu prognostizierende weitere konjunkturelle Entwicklung lässt unverändert keine verlässlichen Ergebnisaussagen für das Gesamtjahr 2009 zu. Angesichts der anhaltenden Marktschwäche geht das Unternehmen weiterhin davon aus, dass der weltweite Absatz im laufenden Jahr unter dem Niveau des Vorjahres liegt. "Wir wollen im laufenden Jahr unsere Marktanteile im Premiumsegment behaupten oder weiter ausbauen", unterstrich Reithofer.
Ab 2010 rechnet das Unternehmen mit Rückenwind aus der erneuerten Produkt-Palette. Dieser Trend dürfte sich mit Anläufen volumenstarker Modelle zwischen 2010 und 2012 verstärken. Für das Jahr 2012 wird im Segment Automobile weiterhin eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) von mehr als 26% sowie eine EBIT-Marge von 8% bis 10% angestrebt.
Das Unternehmen bringt in nächster Zeit eine Reihe neuer Modelle an den Start, die für positive Absatzimpulse sorgen werden. Seit Ende vergangenen Jahres ist der neue BMW 7er in Europa auf dem Markt. Im Frühjahr wird das BMW Flaggschiff, das in Westeuropa bereits Marktführer ist, weltweit an die Kunden ausgeliefert. Angesichts der vollen Verfügbarkeit des Fahrzeugs im laufenden Jahr geht die BMW Group davon aus, dass die Auslieferungen 2009 über dem Niveau des Vorjahres liegen werden. Im Mai startet der neue BMW Z4. Zum Jahresende kommen der X1 und der 5er Gran Turismo auf den Markt. Bereits seit Ende März ist das neue MINI Cabrio verfügbar, Anfang April stellte die BMW Group die M Varianten des BMW X5 und BMW X6 vor.
Kaufzurückhaltung belastet Ergebnis im Segment Automobile
Die schwachen Automobilmärkte im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise haben im ersten Quartal zu einem deutlichen Absatzrückgang geführt. Die Auslieferungen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce gingen um 21,2% auf 277.264 (Vj. 351.787) Fahrzeuge zurück, entwickelten sich damit jedoch besser als das weltweite Premiumsegment. Der Absatz der Marke BMW sank um 20,5% auf 233.498 (Vj. 293.550) Automobile. Die Auslieferungen bei der Marke MINI verminderten sich um 24,9% auf 43.592 (Vj. 58.054) Einheiten. Rolls-Royce lag mit 174 Automobilen in etwa auf dem hohen Niveau des Vorjahres (Vj. 183/-4,9%).
Weltweit hat die BMW Group ihren Vorsprung in den ersten drei Monaten 2009 gegenüber den Wettbewerbern verteidigt. Der Anteil der Marke BMW am weltweiten Premiumsegment legte auf 20,7% zu. Auf dem größten Markt der BMW Group - den USA - hat das Unternehmen seinen Marktanteil ebenfalls vergrößert.
Das Ergebnis im Segment Automobile wurde durch den Absatzrückgang im Zuge der Wirtschaftskrise deutlich belastet. Das EBIT ging auf -251 (Vj. 619) Mio. Euro zurück, das Ergebnis vor Steuern verringerte sich auf - 471 (Vj. 539) Mio. Euro. Der Umsatz sank um 21,0% auf 9.605 (Vj. 12.162) Mio. Euro. Das Nettofinanzvermögen im Segment Automobile erhöhte sich im Vergleich zum Jahresende 2008 um 119 Mio. Euro auf 9,165 Mrd. Euro.
BMW Motorrad im ersten Quartal mit Absatzrückgang
Im Segment Motorräder machte sich ebenfalls das schwierige Marktumfeld bemerkbar. In den ersten drei Monaten hat die BMW Group 17.232 (Vj. 21.046) Motorräder verkauft, dies ist ein Minus von 18,1%. Der Umsatz fiel um 15,9% auf 290 (Vj. 345) Mio. Euro. Das EBIT ging auf 28 (Vj. 36/-22,2%) Mio. Euro und das Ergebnis vor Steuern auf 26 (Vj. 34/-23,5%) Mio. Euro zurück.
Auch im Segment Motorräder baut die BMW Group ihre Modellpalette weiter aus. Die drei im vergangenen Jahr vorgestellten Modelle der K Baureihe (K1300 S/R/GT) werden seit Anfang Februar an die Kunden ausgeliefert. Die neue F 800 R wird im Mai und die Straßenversion der Rennmaschine S 1000 RR Ende des Jahres auf den Markt kommen.
Finanzdienstleistungsgeschäft von Kreditkrise beeinflusst
Die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise haben das Geschäft mit Finanzdienstleistungen im Berichtszeitraum beeinträchtigt. Der Segmentumsatz erhöhte sich im ersten Quartal um 3,8% auf 4.003 (Vj. 3.857) Mio. Euro. Das EBIT verringerte sich auf 70 (Vj. 79/-11,4%) Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis ging auf 72 (Vj. 84/-14,3% ) Mio. Euro zurück.
Die Anzahl der betreuten Leasing- und Finanzierungsverträge mit Händlern und Endkunden erhöhte sich um 11,3% auf insgesamt 3.007.406 Verträge. Das bilanzielle Geschäftsvolumen lag zum Stichtag bei 60.986 Mio. Euro. Der Anteil der über das Segment Finanzdienstleistungen finanzierten oder verleasten Neufahrzeuge der BMW Group belief sich auf 47,9% und lag damit um 1,2 Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahres. Zum Ende des Geschäftsjahres 2008 lag der Wert bei 48,5%.
Zahl der Mitarbeiter gesunken
Die Zahl der Beschäftigten ist im Berichtszeitraum weiter zurückgegangen. In den ersten drei Monaten sind insgesamt 929 Mitarbeiter ausgeschieden - davon rund 300, die bereits 2008 einen Aufhebungsvertrag unterschrieben hatten und im Verlauf des ersten Quartals das Unternehmen verlassen haben. Darüber hinaus wurden durch natürliche Fluktuation freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt. Weltweit beschäftigte das Unternehmen zum Ende des ersten Quartals 99.112 (Vj. 106.887) Mitarbeiter. Dies entspricht einem Rückgang von 7,3% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Verglichen mit dem 31. Dezember 2008 ging die Zahl der Mitarbeiter um 0,9% zurück.
Der vollständige Zwischenbericht zum 31. März 2009 steht unter www.bmwgroup.com/ir als Download zur Verfügung.