Im dritten Quartal ging der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 11.759 (Vj. 12.588) Mio. Euro zurück. Das Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) lag bei 55 (Vj. 387) Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis belief sich auf 126 (Vj. 279) Mio. Euro, das Ergebnis nach Steuern betrug 78 (Vj. 298) Mio. Euro. In den ersten neun Monaten verminderte sich der Umsatz auf 36.239 (Vj. 40.425) Mio. Euro. Das EBIT betrug 169 (Vj. 1.639) Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern lag bei 79 (Vj. 1.522) Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 47 (Vj. 1.292) Mio. Euro.
Im Zeitraum Juli bis September war die Automobilindustrie angesichts der anhaltenden Kaufzurückhaltung in wichtigen Absatzmärkten sowie der unverändert hohen Wettbewerbsintensität weiterhin mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert. Dem konnte sich auch die BMW Group nicht entziehen.
Das Unternehmen profitiert jedoch weiterhin davon, dass es mit vielfältigen Maßnahmen frühzeitig auf die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise reagiert hat. So ist es der BMW Group in den ersten neun Monaten gelungen, ihre Kostenstrukturen weiter zu verbessern. Das Unternehmen arbeitet weiterhin intensiv an einer Reihe von Maßnahmen zur Effizienzverbesserung auf der Kosten- und Leistungsseite, um angesichts der schwierigen Marktbedingungen aktiv gegenzusteuern.
2009 positiver Free Cashflow im Segment Automobile angestrebt
Angesichts des stabileren Umfeldes auf den Automobil- und Kapitalmärkten sowie durch die Auslagerung der zweiten Tranche der deutschen Pensionsverpflichtungen in ein sogenanntes Contractual Trust Arrangement (CTA) ging die Liquiditätsposition des Unternehmens per 30. September auf 9.899 (Ende Juni: 11.898) Mio. Euro zurück. Zum Jahresende steuert die BMW Group eine Zielliquidität von rund 9 Mrd. Euro an. Der Free Cashflow im Segment Automobile wurde im dritten Quartal durch die Ausfinanzierung der Pensionen sowie den Ankauf von Wertpapieren mit rund 1,9 Mrd. Euro belastet. Bereinigt wäre er angesichts des leichten Aufbaus des Netto-Umlaufvermögens mit -99 Mio. Euro lediglich leicht negativ ausgefallen. Per September war der Free Cash Flow bereinigt mit 417 Mio. Euro positiv. Auf Basis dieser Bereinigung strebt das Unternehmen für das Gesamtjahr weiter einen positiven Free Cashflow an.
Absatzrückgang von 10% bis 15% im Gesamtjahr 2009 erwartet
Nach dem Absatzplus im September dürfte die BMW Group auch in den restlichen Monaten des Jahres 2009 jeweils Zuwächse verbuchen. Dazu beitragen werden auch die neuen BMW Modelle X1 und 5er Gran Turismo, die seit Ende Oktober die Modellpallette ergänzen und auf ein hohes Kundeninteresse stoßen. Insgesamt geht das Unternehmen im Gesamtjahr 2009 von einem Absatzrückgang in einem Korridor von 10% bis 15% aus. "Für eine Entwarnung auf den weltweiten Automobilmärkten ist es noch zu früh", unterstrich Reithofer.
Mit Blick auf 2010 zeigt sich die BMW Group vorsichtig optimistisch: "Im kommenden Jahr gehen wir von einer allmählichen Markterholung aus", sagte Reithofer weiter. Rückenwind dürfte das Unternehmen zudem durch den BMW X1 sowie den BMW 5er Gran Turismo bekommen. Dieser Trend wird sich mit Anläufen volumenstarker Modelle zwischen 2010 und 2012 verstärken. Für das Jahr 2012 wird im Segment Automobile weiterhin eine Umsatzrendite (EBIT) von 8% bis 10% sowie einen Return on Capital Employed (RoCE) von über 26% angestrebt.
Schwache Konjunktur belastete Ergebnis im Segment Automobile
Der Absatzrückgang hat sich im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal weiter verlangsamt. Die Auslieferungen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce gingen im Zeitraum Juli bis September um 7,2% auf 324.100 (Vj. 349.098) Fahrzeuge zurück. Der Absatz der Marke BMW sank um 9,2% auf 263.864 (Vj. 290.661) Automobile. Die Auslieferungen bei der Marke MINI legten um 3,4% auf 60.104 (Vj. 58.105) Einheiten zu. Der Absatz der Marke Rolls-Royce lag bei 132 Automobilen (Vj. 332/-60,2%).
In den ersten neun Monaten wurden 939.554 (Vj. 1.113.972/-15,7%) Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce ausgeliefert. Der Absatz bei BMW verminderte sich um 16,2% auf 777.455 (Vj. 928.230) Automobile. Die Verkäufe bei MINI sanken um 12,6% auf 161.638 (Vj. 184.915) Einheiten. Der Absatz der Marke Rolls-Royce lag bei 461 (Vj. 827/-44,3%) Automobilen.
Umsatz und Ergebnis im Segment Automobile wurden im dritten Quartal neben dem Absatzrückgang infolge der weltweiten Wirtschaftskrise auch von der hohen Wettbewerbsintensität in der Automobilbranche belastet. Das EBIT ging auf -76 (Vj. 141) Mio. Euro zurück, das Ergebnis vor Steuern verringerte sich auf
-154 (Vj. 18) Mio. Euro. Der Umsatz sank auf 10.178 (Vj. 11.113) Mio. Euro. In den ersten neun Monaten verminderte sich der Segmentumsatz auf 30.610 (Vj. 37.029) Mio. Euro. Das EBIT betrug -358 (Vj. 1.155) Mio. Euro und das Vorsteuerergebnis -783 (Vj. 882) Mio. Euro.
BMW Motorrad verbucht im dritten Quartal Absatzrückgang
Die Geschäftsentwicklung im Segment Motorräder ist im dritten Quartal ebenfalls von dem weltweit schwierigen Marktumfeld geprägt worden. Im dritten Quartal hat das Unternehmen 22.741 (Vj. 24.818) Motorräder verkauft, dies ist ein Rückgang von 8,4%. Der Umsatz sank auf 239 (Vj. 271) Mio. Euro. Das EBIT lag bei -3 (Vj. -5) Mio. Euro und das Ergebnis vor Steuern bei -5 (Vj. -7) Mio. Euro. In den ersten neun Monaten gingen die Auslieferungen auf 69.715 (Vj. 80.750/-13,7%) Einheiten zurück. Der Segmentumsatz sank auf 865 (Vj. 1.008) Mio. Euro, während sich das EBIT auf 51 (Vj. 87) Mio. Euro verminderte. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 45 (Vj. 80) Mio. Euro.
Finanzdienstleistungsgeschäft gut behauptet
Das Segment Finanzdienstleistungen hat sich in einem schwierigen Marktumfeld im Berichtszeitraum gut behauptet. Der Segmentumsatz verringerte sich im dritten Quartal auf 3.831 (Vj. 4.084) Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis stieg auf 94 (Vj. -17) Mio. Euro. Im Zeitraum bis Ende September erhöhte sich der Umsatz auf 12.058 (Vj. 11.818) Mio. Euro und das Ergebnis vor Steuern auf 247 (131) Mio. Euro.
Das bilanzielle Geschäftsvolumen verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2008 um 2,6% auf 59.055 Mio. Euro. Das Segment Finanzdienstleistungen betreute zum 30. September 2009 weltweit 3.053.166 Leasingverträge, was einem Zuwachs von 2,8% entspricht. Im Finanzierungsund Leasinggeschäft machten sich die Auswirkungen der weltweit schwachen Konjunktur deutlich bemerkbar. In den ersten neun Monaten ging die Zahl der Neuverträge mit Endkunden um 18,3% auf weltweit 752.257 Verträge zurück. Der Anteil des Leasinggeschäfts am gesamten Neugeschäft lag bei 28,9% und damit um 5,4 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres. Der Anteil des Finanzierungsgeschäfts erreichte dementsprechend 71,1%. Der Anteil der über das Segment Finanzdienstleistungen finanzierten oder verleasten Neufahrzeuge der BMW Group belief sich auf 48,9% und lag damit um 0,9 Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahres.
Das Volumen aller zum Ende des Berichtszeitraums mit Endkunden abgeschlossenen Finanzierungs- und Leasingverträge betrug 18.334 Mio. Euro, was einem Minus von 18,0% entspricht.
Die Risikosituation im Hinblick auf Restwert- und Kreditrisiken blieb im Vergleich zum ersten Halbjahr unverändert. Nach wie vor gleichen sich im Bereich der Risikovorsorge die positiven und negativen Ergebniseffekte aus. Zusätzliche Belastungen durch ungeplante Risikovorsorgen traten nicht auf.
Zahl der Mitarbeiter gesunken
Die Zahl der Beschäftigten ist im Berichtszeitraum zurückgegangen. Weltweit beschäftigte das Unternehmen zum Ende des dritten Quartals 98.358 (Vj. 103.850) Mitarbeiter. Dies entspricht einem Rückgang von 5,3%. Das Unternehmen nutzt weiterhin natürliche Fluktuation, Altersteilzeit und freiwillige Aufhebungsverträge.
Gleichzeitig werden insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung auch neue Mitarbeiter eingestellt. Darüber hinaus zeigt die BMW Group auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Verantwortung im Bereich Ausbildung: So wurden im laufenden Jahr weltweit 1.118 Auszubildende eingestellt, davon 1.080 in Deutschland.
Der vollständige Zwischenbericht zum 30. September 2009 steht unter www.bmwgroup.com/ir als Download zur Verfügung.