- EBT erhöht sich im zweiten Quartal auf 1.299 Mio. Euro
- Segment Automobile steigert EBIT auf 1.317 Mio. Euro
- EBIT-Marge Segment Automobile 9,6% im zweiten Quartal
- Im ersten Halbjahr EBIT-Marge Segment Automobile bei 6,6%
- Maßgeblicher Schritt Richtung Profitabilitätsziele im Jahr 2010
- Absatzzuwachs von rund 10% im Gesamtjahr angestrebt
Die BMW Group hat im zweiten Quartal 2010 einen signifikanten Absatz-, Umsatz- und Ergebniszuwachs erzielt. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 18,3% auf 15.348 (Vj. 12.971) Mio. Euro, während sich das Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) auf 1.717 (Vj. 169) Mio. Euro erhöhte. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 11,2%. Das Ergebnis vor Steuern legte auf 1.299 (Vj. 151) Mio. Euro und das Ergebnis nach Steuern auf 834 (Vj. 121) Mio. Euro zu. Der Konzernabsatz stieg von April bis Juni um 12,5% auf insgesamt 380.412 (338.190) Automobile.
"Deutliche Absatzzuwächse in wichtigen Märkten sowie ein hochwertiger Modell-Mix sind wesentliche Gründe für das starke zweite Quartal. Wir haben darüber hinaus die Wirtschaftskrise als Chance genutzt und unsere Effizienz in allen Bereichen spürbar erhöht", sagte der Vorsitzende des Vorstands der BMW AG, Norbert Reithofer, am Dienstag in München. "Wir sind unseren Profitabilitätszielen für das Jahr 2012 einen großen Schritt näher gekommen. Die gute Geschäftsentwicklung ist für uns jedoch kein Grund, uns zurückzulehnen. Wir gehen unseren Weg konsequent weiter, um das Unternehmen nachhaltig fit für die Zukunft zu machen", erklärte er weiter.
In den ersten sechs Monaten erhöhte sich der Umsatz um 13,5% auf 27.791 (Vj. 24.480) Mio. Euro. Das EBIT betrug 2.166 (Vj. 114) Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern lag bei 1.807 (Vj. -47) Mio. Euro. Die EBIT-Marge im Konzern liegt damit bei 7,8%. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 1.158 (Vj. -31) Mio. Euro. Die Auslieferungen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce kletterten in den ersten sechs Monaten um 13,1% auf insgesamt 696.026 (615.454) Fahrzeuge.
EBIT-Marge im Automobilsegment 2010 von über 5% angestrebt
Die hohe Nachfrage nach neuen Modellen wie dem BMW 5er und BMW X1 sowie unter anderem auch die deutlichen Zuwächse beim BMW 7er führen dazu, dass die BMW Group auch im weiteren Jahresverlauf mit einer dynamischen Ergebnisentwicklung rechnet. Angesichts des Markterfolgs ihrer Produkte und der verbesserten Rahmenbedingungen auf den internationalen Automobilmärkten hatte die BMW Group Mitte Juli ihre Ergebnis- und Absatzprognose für das Gesamtjahr angehoben.
So rechnet das Unternehmen mit einer noch stärkeren Verbesserung des Konzernergebnisses vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr als ursprünglich erwartet. "Wir streben im laufenden Geschäftsjahr ein Konzernergebnis an, das signifikant über dem Niveau des Vorjahres liegt und einen maßgeblichen Schritt in Richtung unserer Profitabilitätsziele 2012 darstellt", sagte Reithofer. Im Automobilsegment wird eine EBIT-Marge von über 5% sowie im Segment Finanzdienstleistungen eine deutliche Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern und ein Return on Equity von über 18% angesteuert.
Attraktive Produkte sowie die weltweite konjunkturelle Erholung werden 2010 weiterhin zu steigenden Absatzzahlen bei der BMW Group beitragen: "Wir wollen als weltweit führender Premiumhersteller unseren Absatz im laufenden Jahr um rund 10% auf über 1,4 Mio. Fahrzeuge steigern", unterstrich Reithofer.
"Wir müssen jedoch im Auge behalten, dass auch im zweiten Halbjahr eine Reihe von konjunkturellen Risiken besteht", so Reithofer weiter. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2010 steht deshalb unter dem Vorbehalt, dass die wirtschaftliche Erholung weiterhin anhält und sich die Rahmenbedingungen nicht wesentlich eintrüben.
Im Jahr 2012 strebt die BMW Group im Rahmen der Strategie Number ONE im Automobilsegment unverändert eine EBIT-Marge von acht bis zehn Prozent sowie im Segment Finanzdienstleistungen einen Return on Equity von mindestens 18% an.
EBIT-Marge Segment Automobile stark verbessert
Das Geschäft im Segment Automobile hat sich im zweiten Quartal außerordentlich dynamisch entwickelt. Das Segmentergebnis konnte angesichts der weltweit gestiegenen Absatzzahlen, eines hochwertigeren Modell-Mix sowie einer verbesserten Preisdurchsetzung signifikant gesteigert werden. Positive Effekte zeigen sich bereits auch durch den verstärkten Einsatz von Baukasten-Komponenten.
Bei einem Umsatz von 13.669 (Vj. 10.827/+26,2%) Mio. Euro erhöhte sich das EBIT im Zeitraum April bis Juni auf 1.317 (Vj. -31) Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von 9,6% entspricht. Das Ergebnis vor Steuern stieg auf 938 (Vj. -158) Mio. Euro. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz im Segment Automobile auf 24.341 (Vj. 20.432/+19,1%) Mio. Euro. Das EBIT verbesserte sich deutlich auf 1.608 (Vj. -282) Mio. Euro, womit sich die EBIT-Marge auf 6,6% beläuft. Das Segmentergebnis vor Steuern verbesserte sich auf 1.158 (Vj. -629) Mio. Euro. Bereinigt um die weitere Ausfinanzierung der Pensionsverpflichtungen (410 Mio. Euro) beträgt der Free Cash Flow im Segment Automobile zum 30.6. 1.199 Mio. Euro (Vj. 623/+92,5%).
Die Auslieferungen der Marke BMW stiegen im ersten Halbjahr um 14,1% auf 585.755 (Vj. 513.591) Automobile. Zu den Wachstumstreibern gehörten unter anderem der BMW X1, BMW X5 und X6, die BMW 7er-Reihe sowie der BMW Z4. Stark gestartet ist auch die neue BMW 5er Limousine, die seit ihrer Markteinführung Mitte März in Europa bereits rund 25.000 Mal verkauft wurde. Seit Juni ist die 5er Limousine auch in den USA verfügbar und stößt auch dort auf eine hervorragende Resonanz bei den Kunden.
Mit dem neuen BMW 5er Touring, der 5er Limousine in der Langversion für den chinesischen Markt, dem BMW X3 und dem MINI Countryman gehen in den kommenden Monaten weitere attraktive neue Modelle an den Start.
Im ersten Halbjahr wurden vom BMW X1 46.705 Einheiten und vom BMW 5er GT 11.803 Einheiten verkauft. Insgesamt stiegen die Absatzzahlen der 5er-Reihe auch dank des erfolgreichen Starts der neuen 5er Limousine um 10,8% auf 94.699 (Vj. 85.476) Fahrzeuge.
Ebenfalls kräftige Zuwächse verzeichnete die BMW 7er Reihe mit 30.711(Vj. 20.479/+50,0%) Automobilen sowie die Modelle BMW X5 und X6 mit zusammen 68.632 (+7,1%/Vj. 64.078) Auslieferungen. Der BMW Z4 Roadster konnte auf 14.236 (+74,7%/Vj. 8.148) Fahrzeuge zulegen. Damit sind der BMW 7er, der BMW X5 und X6 sowie der BMW Z4 weiterhin weltweit Marktführer in ihren jeweiligen Segmenten. Zulegen konnte auch die traditionell volumenstärkste BMW Baureihe. Die 3er Reihe konnte insgesamt ein Plus von 3,0% verbuchen und kam auf 199.027 (Vj. 193.186) Einheiten.
Der Absatz von Automobilen der Marke MINI legte im ersten Halbjahr um 7,6% auf 109.301 (Vj. 101.534) Einheiten zu. Mit dem MINI Countryman wird die Marke MINI ab Herbst über vier Varianten verfügen. Die BMW Group geht davon aus, dass das erste MINI Crossover Modell zusammen mit den Überarbeitungen an der bestehenden Modellpalette im zweiten Halbjahr für deutliche Absatzimpulse sorgen wird.
Rolls-Royce hat seit dem Neustart der Marke 2003 noch nie so viele Automobile in einem Halbjahr verkauft wie in diesem Jahr. Mit bislang 970 (Vj. 329) Auslieferungen konnte der Absatz in den ersten sechs Monaten nahezu verdreifacht werden.
In fast allen Märkten verzeichnete die BMW Group im ersten Halbjahr Absatzzuwächse, wobei die Auslieferungen in China sowie den amerikanischen und europäischen Märkten am stärksten zulegten. In Europa stiegen die Auslieferungen um 4,0% auf 389.831 Einheiten. Auch in seinem stärksten Auslandsmarkt blieb das Unternehmen im ersten Halbjahr auf Wachstumskurs: So wurden in den USA mit 121.912 Fahrzeugen 6,4 Prozent mehr BMW, MINI und Rolls-Royce an Kunden ausgeliefert. Die BMW Group ist damit weiterhin der absatzstärkste europäische Premium-Automobilhersteller auf dem US-Markt.
In Asien legte der Absatz des Unternehmens von Januar bis Juni um 57,7% auf 128.845 Automobile zu. Sehr dynamisch entwickelt sich dabei weiterhin der chinesische Markt. Mit 75.615 Verkäufen konnte der Absatz hier im ersten Halbjahr mehr als verdoppelt werden (Vj. 37.627/+101,0%). Einschließlich Hongkong und Taiwan wurden 81.807 Fahrzeuge ausgeliefert, was einem Plus von 99,5% entspricht.
BMW Motorrad verbucht im zweiten Quartal kräftiges Ergebnisplus
Angesichts der positiven Absatzentwicklung in einem schwierigen Marktumfeld konnte BMW Motorrad im zweiten Quartal das Segmentergebnis deutlich steigern. Der Umsatz erhöhte sich um 30,7% auf 439 (Vj. 336) Mio. Euro. Das EBIT stieg auf 54 (Vj. 26) Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich auf 53 (Vj. 24) Mio. Euro. In den ersten sechs Monaten legte der Umsatz um 26,2% auf 790 (Vj. 626) Mio. Euro zu. Das EBIT stieg auf 86 (Vj. 54) Mio. Euro und das Vorsteuerergebnis auf 83 (Vj. 50) Mio. Euro.
Die Auslieferungen von Motorrädern der Marke BMW erhöhten sich im zweiten Quartal um 21,6% auf 36.175 (Vj. 29.742) Einheiten. Im ersten Halbjahr 2010 verkaufte BMW Motorrad 57.015 (Vj. 46.974) Fahrzeuge. Das entspricht einem Absatzzuwachs von 21,4%. Die Bestsellerliste wird von der großen Reiseenduro R 1200 GS angeführt. Im Segment der großvolumigen Motorräder über 500 ccm Hubraum ist sie das meist verkaufte Motorrad weltweit. Von der S 1000 RR, dem ersten Supersport-Motorrad, wurden per Juni bereits 6.459 (im Juni 1.223) Einheiten weltweit an Kunden ausgeliefert.
Im Herbst werden zwei neue, luxuriöse BMW Tourenmotorräder, die K 1600 GT und die K 1600 GTL, der Öffentlichkeit vorgestellt. Beide Motorräder werden erstmals in der Geschichte des Segments mit einem Reihensechszylinder-Motor ausgestattet sein.
Ergebnis im Finanzdienstleistungsgeschäft deutlich gestiegen
Im Segment Finanzdienstleistungen hat sich auch im zweiten Quartal die positive Geschäftsentwicklung fortgesetzt. Der Umsatz blieb mit 4.198 (Vj. 4.224) Mio. Euro nahezu unverändert. Das Vorsteuerergebnis stieg insbesondere dank der konjunkturellen Erholung sowie signifikant verbesserter Refinanzierungskosten auf 379 (Vj. 81) Mio. Euro. Das EBIT erhöhte sich auf 379 (Vj. 75) Mio. Euro. Im ersten Halbjahr verbesserte sich das Segmentergebnis vor Steuern auf 601 (Vj. 153) Mio. Euro, während das EBIT auf 592 (145) Mio. Euro zulegte.
Das Segment Finanzdienstleistungen betreute zum 30. Juni 2010 weltweit 3.119.340 Leasing- und Finanzierungsverträge. Dies entspricht einem Plus von 3,0%. Die Zahl der Neuverträge stieg um 8,5% auf weltweit 527.044 Verträge. Zu dem Zuwachs hat wesentlich das Wachstum im Kreditfinanzierungsgeschäft beigetragen, das im Vergleich zum Vorjahr um 10,3% zulegte. Das Leasinggeschäft verbuchte ein Plus von 4,3%. Der Anteil des Leasinggeschäfts am gesamten Neugeschäft lag bei 28,4%, der Anteil des Finanzierungsgeschäfts erreichte 71,6%. Der Anteil der über das Segment Finanzdienstleistungen finanzierten oder verleasten Neufahrzeuge der BMW Group belief sich auf 46,6% und lag damit um 0,4 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahres.
Zahl der Mitarbeiter im zweiten Quartal bei 95.502
Die Zahl der Beschäftigten lag im Berichtszeitraum bei 95.502 (Vj. 98.261) Mitarbeitern. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahresquartal einem Rückgang um 2,8%. Im Vergleich zum Jahresanfang blieb die Zahl der Mitarbeiter weitgehend stabil (-0,7%). Im Sinne eines vorausschauenden Kompetenzmanagements wird das Unternehmen in diesem Jahr etwa 1.000 neue Mitarbeiter einstellen, davon etwa die Hälfte in Deutschland. Ein Großteil davon soll im Bereich Forschung und Entwicklung sowie im Einkauf und Vertrieb zum Einsatz kommen. Zudem werden in diesem Herbst wieder 1.080 Auszubildende in die BMW AG eintreten.
Der vollständige Quartalsbericht zum 30. Juni 2010 steht unter www.bmwgroup.com/ir als Download zur Verfügung. Als weltweit nachhaltigster Automobilhersteller hat sich die BMW Group dazu entschieden, auf eine gedruckte Version des Quartalsberichts zu verzichten.