- Deutliche Zuwächse bei Umsatz und Konzernergebnis
- EBIT Marge im Segment Automobile im Zielkorridor
- Absatz elektrifizierter Fahrzeuge verdoppelt
- Standort Deutschland: iNEXT wird in Dingolfing gebaut
- BMW Group bestätigt Ausblick für Geschäftsjahr 2017
- Krüger: Fokus liegt auf Profitabilität und konsequenter Umsetzung der Strategie NUMBER ONE > NEXT
Im ersten Quartal verzeichnete die BMW Group deutliche Zuwächse bei Absatz und Überschuss. Neben einer soliden Leistung im operativen Geschäft waren im Wesentlichen Bewertungseffekte im Finanzergebnis für einen deutlichen Anstieg des Konzernergebnisses vor Steuern verantwortlich. „Unser Fokus liegt unverändert auf der konsequenten Umsetzung der Strategie NUMBER ONE > NEXT sowie der Sicherstellung einer nachhaltigen hohen Profitabilität, um die Zukunft der Mobilität aus eigener Kraft zu gestalten. Daran messen wir unseren Erfolg“, sagte der Vorsitzende des Vorstands der BMW AG, Harald Krüger, am Donnerstag in München.
Im ersten Quartal 2017 hat die BMW Group mit dem neuen BMW 5er die größte Modelloffensive ihrer Geschichte begonnen. In diesem und dem nächsten Jahr bringt das Unternehmen insgesamt rund 40 neue und überarbeitete Modelle seiner drei Premiummarken auf den Markt. „Die neue 5er Limousine begeistert unsere Kunden und ist sehr erfolgreich im Markt angelaufen. Wir gehen davon aus, dass die BMW Group mit ihren drei Premiummarken BMW, MINI und Rolls-Royce auch 2017 einen neuen Bestwert bei den Auslieferungen erzielen und damit der führende Hersteller von Premiumautomobilen sein wird“, sagte Krüger.
Ein Schwerpunkt liegt auf dem oberen Premiumsegment. Mit einer gezielten Erweiterung ihres Angebots um hochemotionale Fahrzeuge strebt die BMW Group bis 2020 eine deutliche Steigerung ihres Absatzes in diesem Segment an, zu dem neben dem BMW 7er künftig unter anderem der BMW X7 zählt.
Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal
Im ersten Quartal 2017 hat die BMW Group die Auslieferungen ihrer drei Premiummarken BMW, MINI und Rolls-Royce um 5,3% auf 587.237 (Vj.: 557.605) Einheiten gesteigert. Alle großen Verkaufsregionen haben zu diesem Anstieg beigetragen. Angesichts dieser positiven Geschäftsentwicklung lag der Konzernumsatz zwischen Januar und März mit 23.448 Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau (Vj.: 20.853 Mio. € / +12,4%). Das Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) belief sich auf 2.646 Mio. € und lag 7,7% über dem Vorjahreswert von 2.457 Mio. €. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) legte deutlich auf 3.005 (Vj.: 2.368) Mio. € zu. Dieser Anstieg um 26,9% ist vor allem auf folgende Faktoren zurückzuführen: einen positiven Bewertungseffekt im Zusammenhang mit der Beteiligung von neuen Investoren am Kartendienst HERE in Höhe von 183 Mio. €, eine Verbesserung des übrigen Finanzergebnisses in Höhe von 122 Mio. €, im Wesentlichen durch Bewertungseffekte getrieben, sowie eine Verbesserung des Ergebnisbeitrags aus dem chinesischen Joint Venture BMW Brilliance Automotive Ltd.
Die EBT Marge des Konzerns erreichte einen Wert von 12,8% (Vj.: 11,4%). Der Konzernüberschuss stieg um 31,0% auf 2.149 (Vj.: 1.641) Mio. €.
„Wir haben mit dem ersten Quartal einen wichtigen Grundstein gelegt, um unsere ambitionierten Ziele für 2017 zu erreichen. Angesichts der größten Modelloffensive in der Geschichte der BMW Group gehen wir im weiteren Jahresverlauf von höheren Anlauf- und Marketingkosten für neue Modelle aus. Hinzu kommen hohe Vorleistungen für die Elektromobilität und das autonome Fahren“, sagte Nicolas Peter, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen. „Entscheidend ist für uns nicht der kurzfristige Erfolg, sondern wir legen den Fokus unverändert auf ein nachhaltiges und profitables Wachstum.“
Segment Automobile: EBIT-Marge im Zielkorridor
Im Segment Automobile legte der Umsatz im ersten Quartal um 10,0% auf 20.692 (Vj.: 18.814) Mio. € zu. Das EBIT stieg um 6,1% und betrug 1.871 (Vj.: 1.763) Mio. €. Die EBIT-Marge belief sich im Segment Automobile auf 9,0% (Vj.: 9,4)% und lag damit erneut im angestrebten Renditekorridor von 8% bis 10%. Das Ergebnis vor Steuern stieg bedingt durch die angeführten Faktoren um 31,4% auf 2.279 (Vj.: 1.734) Mio. €.
Besonders erfolgreich zeigten sich im ersten Quartal die BMW Group Fahrzeuge mit elektrifiziertem Antrieb. Mit knapp 20.000 BMW i3 und i8 sowie BMW iPerformance Plug-in-Hybriden lag der Absatz doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum. „Wir sind damit klar auf Kurs, in diesem Jahr erstmals mehr als 100.000 elektrifizierte Fahrzeuge an Kunden auszuliefern“, sagte Krüger.
Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge am gesamten Absatz der BMW Group lag im ersten Quartal bei mehr als drei Prozent (erstes Quartal 2016: 1,7 Prozent).
Die BMW Group ist mit dem Marktstart des BMW i3 vor fast vier Jahren zum Pionier der Elektromobilität geworden und geht diesen Weg konsequent weiter: Mit dem ersten Plug-in-Hybrid-Modell der Marke MINI im Sommer 2017 wird die BMW Group neun elektrifizierte Modelle in ihrem Portfolio haben. Nach der Einführung des BMW i8 Roadster im kommenden Jahr folgt 2019 zudem der erste rein elektrische MINI. 2020 hält die rein batterie-elektrische E-Mobilität mit dem BMW X3 dann Einzug in die Kernmarke des Unternehmens. Im Jahr darauf kommt mit dem BMW iNEXT die neue technologische Innovationsspitze der BMW Group auf die Straße und wird Maßstäbe in den ACES-Zukunftsfeldern Autonomous, Connected, Electrified und Services/Shared setzen.
Insgesamt lieferte die Marke BMW im ersten Quartal mit 503.445 (Vj.: 478.743 / +5,2%) Automobilen erstmals mehr als eine halbe Million Fahrzeuge in den ersten drei Monaten aus. Für das Absatzwachstum sorgten unter anderem das Flaggschiff-Modell des Unternehmens, der BMW 7er, und die BMW X Modelle. Vom BMW 7er wurden in den ersten drei Monaten knapp 16.000 Fahrzeuge und damit 50,2 Prozent mehr an Kunden ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. Die Auslieferungen des BMW X1 stiegen im ersten Quartal um 29,5% auf 66.063 Fahrzeuge zu. Auch der BMW X3 (41.742 Einheiten / +7,8%) und der BMW X5 (45.892 Einheiten / +17,7%) zeigten deutliches Wachstum.
MINI erreichte von Januar bis März 2017 mit insgesamt 83.059 Auslieferungen ebenfalls eine neue Bestmarke für ein erstes Quartal (Vj.: 78.311 Automobile / +6,1%). Der neue MINI Clubman legte deutlich zu und ging in den ersten drei Monaten 14.830-mal an Kunden (Vj.: 12.173 Automobile / +21,8%). Beim neuen MINI Cabrio verdreifachten sich die Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahr auf 7.705 (Vj.: 2.553) Einheiten. Die Verkaufszahlen des MINI 3- und 5-Türer blieben mit 47.530 Einheiten auf Vorjahresniveau (Vj.: 47.396 Automobile / +0,3%).
Nachdem Rolls-Royce Motor Cars 2016 den zweithöchsten Jahresabsatz seiner Geschichte verzeichnet hatte, legte der Absatz im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Das ist maßgeblich auf die nunmehr vollständige Marktverfügbarkeit des Dawn zurückzuführen. Weltweit wurden im Berichtszeitraum 733 Rolls-Royce Fahrzeuge an Kunden übergeben (+33,0%). Die Nachfrage nach Rolls-Royce Modellen bleibt in den meisten Regionen stark, obwohl sich die Marktbedingungen in der globalen Luxusgüterindustrie insgesamt unbeständig zeigen. Rolls-Royce strebt weiter ein langfristiges nachhaltiges Wachstum an.
In Europa setzte sich der positive Absatztrend der BMW Group fort. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden 267.996 (Vj.: 257.120) Einheiten an Kunden aufgeliefert – ein Anstieg um 4,2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Solides Wachstum verzeichneten unter anderem Großbritannien (+6,5% / 63.004), Frankreich (+5,4% / 21.943) und Italien (+6,7% / 21.278).
In Asien legten die Auslieferungen der BMW Group im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 9,2% auf über 200.000 Einheiten in diesem Zeitraum zu (200.140 Fzg.; Vj.: 183.204). Auf dem chinesischen Festland stieg der Absatz deutlich um 12,4% auf 142.958 Automobile. In Japan legte die Zahl der Auslieferungen um 5,2% auf 19.681 Einheiten zu.
In der Region Amerika stieg der Absatz leicht um 2,0% auf 102.238 (Vj.: 100.245) Einheiten. In den USA beliefen sich die Auslieferungen an Kunden in diesem Zeitraum auf 82.169 Fahrzeuge (+0,7%).
Segment Motorräder erzielt neue Bestmarke bei Auslieferungen
Das Segment Motorräder verzeichnete einen erfolgreichen Auftakt in das Jahr 2017. Im ersten Quartal wurden 35.636 (Vj.: 33.788) BMW Motorräder und Maxi-Scooter ausgeliefert, das sind 5,5% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der Umsatz stieg um 7,0% auf 623 (Vj.: 582) Mio. €. Bedingt durch den Anstieg der Auslieferungen sowie positive Mixeffekte legte das Ergebnis vor Finanzergebnis im Segment um 33,0% auf 125 (Vj.: 94) Mio. € zu. Im saisonal bedingt starken ersten Quartal mit dem Auftakt der Motorradsaison lag die EBIT Marge im Segment damit bei 20,1% (Vj.: 16,2%). Das Ergebnis vor Steuern stieg ebenfalls um 33,0% auf 125 (Vj.: 94) Mio. €.
Segment Finanzdienstleistungen weiter auf Erfolgskurs
Das Segment Finanzdienstleistungen konnte im ersten Quartal ebenfalls seine positive Geschäftsentwicklung fortsetzen. Zwischen Januar und März wurden insgesamt 465.634 (Vj.: 413.372) Neuverträge mit Endkunden im Finanzierungs- und Leasinggeschäft abgeschlossen – ein Anstieg um 12,6%. Der Bestand an betreuten Leasing- und Finanzierungsverträgen inklusive Händler lag zum 31. März 2017 bei 5.214.729 (Vj.: 4.786.441) und damit 8,9% höher als vor einem Jahr. Der Segmentumsatz stieg um 16,8% auf 7.046 (Vj.: 6.032) Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 595 (Vj.: 570) Mio. € um 4,4% über dem Vorjahreswert.
Zahl der Mitarbeiter gestiegen
Die Zahl der Mitarbeiter stieg zum Ende des ersten Quartals um 3,0% im Jahresvergleich. Weltweit waren insgesamt 126.317 (Vj.: 122.692) Mitarbeiter bei der BMW Group beschäftigt. Das Unternehmen stellt unverändert Fachkräfte und IT-Spezialisten für zukunftsorientierte Themenfelder wie Digitalisierung und autonomes Fahren ein.
BMW Group bestätigt Ziele für Geschäftsjahr 2017
Die BMW Group blickt angesichts ihrer starken Marken, des attraktiven Produktportfolios und der erwarteten grundsätzlich positiven Entwicklung auf den internationalen Automobilmärkten zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr. Dem stehen hohe Vorleistungen für Zukunftstechnologien, eine anhaltend hohe Wettbewerbsintensität und steigende Personalkosten gegenüber. Das Unternehmen geht weiterhin von einem politisch und wirtschaftlich volatilen globalen Umfeld aus.
Die BMW Group bestätigt ihre Ziele für das Gesamtjahr. „Wir streben 2017 bei den Auslieferungen im Segment Automobile und dem Konzernergebnis vor Steuern leichte Zuwächse auf jeweils neue Bestmarken an“, erklärte Krüger. Die BMW Group geht zugleich davon aus, mit ihren drei Premiummarken auch 2017 der weltweit führende Hersteller von Premiumfahrzeugen zu bleiben.
Der Umsatz im Segment Automobile dürfte im laufenden Geschäftsjahr aufgrund der positiven Absatzentwicklung ebenfalls leicht steigen. Die BMW Group rechnet im Automobilgeschäft 2017 zudem unverändert mit einer EBIT-Marge im Zielkorridor von 8% bis 10%.
Die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr setzen voraus, dass sich die weltweiten wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht wesentlich verändern werden.