Insgesamt absolvieren damit zurzeit rund 3.900 Azubis an 27 Standorten in 24 Berufen bei der BMW Group ihre Ausbildung, davon etwa 3.450 in Deutschland. Ca. 650 junge Menschen, die ihre Ausbildung in diesem Jahr abgeschlossen haben, wurden in ein Arbeitsverhältnis bei der BMW Group übernommen. Davon haben etwa 65 die Chance wahrgenommen, ihr Berufsleben an einem internationalen Standort (Großbritannien, USA oder China) fortzusetzen.
Die BMW Group bleibt mit einer Ausbildungsquote von fünf Prozent in der Spitzengruppe der Automobilindustrie und stellt damit ihr langfristiges Engagement im Hinblick auf die Berufsausbildung unter Beweis.
Nachwuchsförderung zielt auf Ausbildung in Zukunftsfeldern
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verknappung von qualifizierten Mitarbeitern insbesondere im Bereich Ingenieure baut die BMW Group die duale Berufsausbildung mit Fachhochschulreife (DBFH) weiter aus. Dieser Ausbildungsweg erlaubt es, parallel zur Ausbildung zum Facharbeiter die Fachhochschulreife zu erwerben, so dass die Teilnehmer dieses Programms unmittelbar an die Berufsausbildung ein Ingenieurstudium anschließen können. Der weitere Weg im Ingenieurstudium wird von der BMW Group mit einem entsprechenden Programm, "DBFH-Alumni", begleitet. Besonders leistungsfähige Absolventen können im Bachelorprogramm "SpeedUp" an ausgewählten Partnerhochschulen ein von der BMW Group begleitetes Studium aufnehmen.
Das DBFH-Programm der BMW Group ist insbesondere auf Absolventen der Mittleren Reife zugeschnitten und wird in sechs technischen Berufen (Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker, Fertigungsmechaniker, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker und Kfz-Mechatroniker) sowie einem kaufmännischen Beruf (Industriekaufmann) und einem IT-Beruf (Informatikkaufmann) angeboten. Die Zahl der Einstellungen für diese Ausbildung hat sich seit 2004, als 25 Berufsanfänger diesen Weg eingeschlagen haben, auf 280 in diesem Jahr mehr als verzehnfacht.
Neue Ausbildungs- und Qualifizierungsinitiativen
Mit Einführung der BMW Group Bildungsakademie wurden am Standort München erstmals die Berufsausbildung und die Aus- und Weiterbildung unter eine gemeinsame Führung gestellt. Dieses Konzept der "Bildung aus einer Hand" bedeutet zum einen kürzere Wege bei der Abstimmung und auch die Generierung von Synergien durch die Nutzung von gemeinsamen Ressourcen.
Ein Beispiel für ein neues Ausbildungsangebot betrifft den Bereich Hybridtechnologie. Dieser erfordert sowohl bei technologischen Abläufen wie auch in Fragen der Arbeitssicherheit (Hochvolt-Technologie!) neue Wege. In der Bildungsakademie wurde deshalb der Qualifizierungsbaustein "Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten am Hybridfahrzeug" entwickelt und in die duale Berufsausbildung integriert. Auszubildende, die den Beruf Kraftfahrzeugmechatroniker/in erlernen, erhalten grundsätzlich diese Qualifizierung und damit die Befähigung, an Fahrzeugen zu arbeiten, die mit Hochvolttechnik ausgestattet sind. Mit dem Bestehen der Facharbeiterprüfung und der im dritten Ausbildungsjahr vermittelten Hybrid-Qualifizierung erhalten die Absolventen dann ein gesondertes Zertifikat. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat dieses Ausbildungskonzept mit dem "Hermann-Schmidt-Preis" ausgezeichnet, der jährlich für innovative Ansätze in der Bildungspraxis vergeben wird.
Für die Absolventen der Berufsausbildung, die sich für einen internationalen Einsatz entschieden haben, stehen jetzt neue Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können kurzfristig Fremdsprachenseminare in Anspruch nehmen und diese mit Trainings für interkulturelle Kompetenz ergänzen. Besonders engagierte technische Auszubildende haben die Chance zur Qualifizierung im technischen Einkauf oder als Konstrukteur im Entwicklungsbereich und erhalten das dafür notwendige Knowhow passgenau durch Seminare der Bildungsakademie.
"Ausbildungsreife" für Kandidaten ohne Lehrstelle
Die BMW Group gibt auch jungen Leuten eine Chance, die aufgrund mangelnder schulischer Leistungen oder aufgrund von Defiziten im persönlichen Bereich keine Lehrstelle gefunden haben. Im Rahmen des Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit treten in diesem Herbst 70 Kandidaten eine sogenannte Einstiegsqualifizierung (8 Monate) bei der BMW Group an. Ziel ist es, die jungen Menschen in intensiver Zusammenarbeit mit ihren Ausbildern so zu motivieren, dass sie die Voraussetzungen für die Absolvierung einer Ausbildung erlangen. Das Konzept ist erfolgreich: Von 28 Teilnehmern des Jahres 2009 treten in diesem Jahr 18 eine Ausbildung bei der BMW Group bzw. bei anderen Unternehmen an.
Neben München, wo 269 junge Leute ihre Ausbildung beginnen, verteilen sich die Auszubildenden in Deutschland auf sechs weitere Produktionsstandorte. Dies sind Dingolfing (252), Regensburg (86), Leipzig (40), Landshut (30), Berlin (20) und Eisenach (3). In den deutschen Niederlassungen der BMW Group starten 380 junge Leute in ihr Berufsleben. Am österreichischen BMW Standort Steyr beginnt der Einstieg in die Ausbildung für 20 junge Menschen, in Großbritannien sind es 24, davon 13 am MINI Standort Oxford und 3 in der Motorenfertigung Hams Hall und 8 im Rolls Royce Werk in Goodwood.
Weitere Informationen unter www.bmwgroup.com/ausbildung.