Nach zwei Tagen im Biwak in Mae Sariang ging es wieder auf die Straße und auf den Weg zum nächsten Camp. Das Zeltlager wurde früh abgebrochen, die Fahrer genossen ein warmes Frühstück, füllten ihre Trinkrucksäcke (mit mineralischen Zusätzen) auf und verstauten die Lunch-Pakete in den Hecktaschen an den Bikes.
Vorankommen stand heute auf der Tagesordnung, denn das Ziel wollten alle vor Sonnenuntergang erreichen – eine knappe Angelegenheit. Die ersten Trails im Dschungel waren erneut sehr langsam und technisch, mit steile Abfahrten und schwierigen Steigungen.
Wie an jedem Tag erkundeten die Fahrer auch heute die weit abgelegenen Regionen Thailands mit den traditionellen Stelzendörfern. Bei jeder Ortsdurchfahrung gerieten Hunde, Hühner, Enten, Schweine und sogar Büffel in Aufregung. Später wurde die Strecke offener, doch festgebackene Tonerde mit tiefen Auswaschungen, Felsen und lose Steine machten das Fahren anspruchsvoll und ermüdend zugleich.
Nach einer vier Stunden langen Fahrt durch abgelegene Täler und an bis zu 1500 Meter hohen Bergen vorbei, hatten die Fahrer erst 85 Kilometer zurückgelegt.
Die erste Prüfung des Tages hieß „Big Buffalo". Bei dieser Challenge mussten alle Fahrer im Team nacheinander so schnell wie möglich eine kurze Strecke zurücklegen, scharf wenden und dann wieder zurück zur Startlinie. Nachdem alle Zeiten addiert wurden, war ein klarer Gewinner zu erkennen: Team Südafrika. Sie zeigten wie eine unerfreuliche Begegnung mit dem berühmten Wasserbüffel Thailands zu vermeiden ist und hängten damit die Konkurrenz ab.
Weitere anspruchsvolle 100 Kilometer durch malerische Landschaften führten zur nächsten Prüfung am Eingang zum Obluang National Park. Hier wartete auf alle Teilnehmer eine Navigations-Übung, bei der jedes Team ein GPS-Gerät und einen Wegpunkt erhielt. Wenn der erste Punkt richtig ins GPS-Gerät eingegeben wurde, führte dieser zum nächsten und so weiter. Jede richtige Eingabe wurde mit einem Buchstaben belohnt. Aus allen Buchstaben musste am Ende ein Wort gebildet werden, welches einem Marshal zur Überprüfung gegeben wurde. War dieses richtig, wurde die Zeit gestoppt.
Manche Teams hatten das Navigieren schon vor der GS Trophy geübt und waren entsprechend schnell bei dieser Prüfung, während andere sich fragend den Kopf kratzten und durch das Gestrüpp robbten mit der Hoffnung auf einen Hinweis. Fitness spielte bei dieser Prüfung auch eine entscheidende Rolle, denn die Teilnehmer mussten in voller Motorrad-Montur bei mindestens 30°C einen abschüssigen und bewaldeten Hang hinauf und wieder herunter rennen. Das Team UK war das schnellste in dieser Prüfung und sicherte sich die Punkte.
Mit erneut vollgefülltem Trinkrucksack starteten die Fahrer in die nächsten 100 Kilometer bis zum Erreichen des Biwaks. Die Sonne war schon fast hinter den Bergen verschwunden, als die führende Gruppe im Lager eintraf, sodass die nachfolgenden Teams die Zelte bereits mit Hilfe ihrer Stirnlampen aufbauen mussten.
Mit der größten Spannung wurde nach dem Abendessen das Ergebnis des zweiten Fotowettbewerbs erwartet. Hier konnten die Teams wertvolle Punkte abräumen, abhängig davon, wie erfolgreich sie ihre Fans zu Hause zum online voting mobilisieren konnten. Unglaubliche 41.561 Stimmen wurden im zweiten Durchlauf abgegeben. Der Newcomer, Team China, gewann den zweiten Fotowettbewerb: Mit 7.603 Bewertungen wählten die Fans ihr Bild auf den ersten Platz. Alle Fotos und Bewertungen können unter www.gstrophy.com angeschaut werden.
Natürlich wurden auch die Punkte des Tages verkündet. Sichtbar wurde eine Beständigkeit in der Führung durch Südafrika, gefolgt von Deutschland und UK, wenn auch nur mit geringem Abstand. In der Int. GS Trophy 2016 ist also noch alles möglich. Mit zwei weiteren Tagen voller Herausforderungen haben noch einige Teams die Chance, den Titel nach Hause zu holen. Am Ende wird das Team gewinnen, das unter Druck einen kühlen Kopf bewahrt.
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Die Ergebnisse von Tag 5 der Int. GS Trophy 2016:
1 Südafrika 214 Punkte
2 Deutschland 200 Punkte
3 UK 194 Punkte
4 Lateinamerika 190 Punkte
5 China 187 Punkte
6 CEEU 178 Punkte
7 Brasilien 177 Punkte
8 USA 163 Punkte
9 Mexiko 147 Punkte
10 Argentinien 144 Punkte
11 Frankreich 141 Punkte
12 Russland 138 Punkte
13 Italien 133 Punkte
14 Kanada 126 Punkte
15 Südkorea 120 Punkte
16 Südostasien 101 Punkte
17 Japan 94 Punkte
18 Internationales Frauenteam 89 Punkte
19 Alps 83 Punkte
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