Lettenbichler und sein Teamkollege Gerhard Forster mussten sich zunächst in einem 4-Stunden-Qualifikationsrennen gegen rund 50 starke Konkurrenten behaupten. Mit den Plätzen sieben und elf schafften sie schließlich den Einzug ins berüchtigte Hauptrennen des Hell's Gate.
Vom Start weg galt für beide Fahrer die Devise, Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Dies nicht zuletzt deshalb, weil bei einem Rückstand von mehr als 30 Minuten auf den Führenden der Ausschluss aus dem Rennen drohte.
Während Vorjahressieger Taddy Blazusiak an der Spitze das Geschehen bestimmte, dauerte es nicht lange, bis der Veranstalter die ersten Fahrer aus dem Feld nahm. Dank eines guten Starts und konstanten Rundenzeiten konnte Lettenbichler sich in der ersten Rennhälfte auf Rang fünf behaupten. Als einer der letzten fiel Forster indes dem Reglement zum Opfer, indem er zu weit hinter den Führenden zurückfiel. Mit einer starken, kämpferischen Leistung zeigte er dennoch die Qualitäten der G 450 X auf.
Eine Top-Platzierung vor Augen, legte Lettenbichler auch in der zweiten Hälfte des Rennens konstante Rundenzeiten vor und wurde lediglich noch von einem Fahrer überholt. Mit deutlich weniger als 30 Minuten Rückstand hinter dem späteren Sieger Blazusiak ging Lettenbichler schließlich in die letzte harte Stunde des Rennens und mobilisierte noch einmal alle Kräfte, um das Ziel, den Hell's Peak, zu erreichen. Mit einem hochverdienten sechsten Platz erreichte er für BMW das beste Ergebnis aller Zeiten beim Hell's Gate.
Andreas Lettenbichler - BMW G 450 X:
"Ich wusste immer, dass das Hell's Gate hart wird, aber so hart habe ich es mir nicht vorgestellt. Nirgendwo auf der gefrorenen Strecke konnte man sich ein bisschen erholen, sondern man musste immer hundertprozentig konzentriert fahren. Ich bin überglücklich, ins Ziel gekommen zu sein und habe die Herausforderung genossen. Aber es war hart.
Der siebte Rang im Training heute morgen war großartig und brachte mich für das Hauptrennen in eine richtig gute Position. Im Rennen hatte ich keine größeren Probleme, und das Motorrad lief perfekt. Ich machte so viel Druck, wie ich konnte und lag lange Zeit auf Platz fünf, doch gegen Ende ließen einfach die Kräfte nach. In der Nacht auf der rutschigen Strecke zu fahren, war eine echte Herausforderung. Als ich den Hell's Peak erklommen hatte, war ich aber wirklich erleichtert."
Hell's Gate '09
1. Taddy Blazusiak (KTM); 2. Alessandro Botturi (KTM); 3. Dougie Lampkin (Beta); 4. Graham Jarvis (Sherco); 5. Tom Sagar (Husaberg); 6. Andreas Lettenbichler (BMW Motorrad Motorsport); 7. Piero Sembenini (Gas Gas).