Im ersten Lauf des Tages hatte sich Hernández als Achter die Poleposition für Rennen zwei gesichert. Farfus, Müller und Priaulx sahen beim Sieg von SEAT-Pilot Yvan Muller (FR) auf den Plätzen vier bis sechs die Zielflagge.
In der Fahrerwertung konnte Farfus den Rückstand auf Spitzenreiter Muller weiter verringern. Er hat nun 54 Punkte auf dem Konto, nur drei Zähler weniger als der Weltmeister von 2008. Priaulx verbesserte sich mit 35 Punkten auf Rang vier. In der Herstellerwertung sammelte BMW insgesamt 29 Punkte und liegt mit 120 Zählern weiterhin hinter SEAT auf Platz zwei der Gesamtwertung.
Am Start des ersten Rennens entging Farfus nur knapp einem vorzeitigen Ausscheiden. Er wurde von Jordi Gené (ES, SEAT) abgedrängt, kam mit zwei Rädern ins Gras und rutschte vom fünften auf den elften Rang. Im Verlauf des Rennens arbeitete er sich jedoch zurück nach vorn und überholte sieben Konkurrenten. Als Vierter konnte Farfus schließlich fünf WM-Punkte verbuchen. Auch Priaulx machte vom 14. Startplatz rasch Boden gut und folgte Farfus bei der Aufholjagd, die für den dreimaligen Weltmeister auf dem fünften Platz endete.
Müller erwischte einen exzellenten Start. Der 39-Jährige schob sich vom elften auf den vierten Rang und blieb lange in Schlagdistanz zum SEAT-Führungstrio. In der letzten Runde ließ er seine Markenkollegen Farfus und Priaulx vorbei und belegte den sechsten Platz. Zanardi fiel nach einer Kollision im Startgetümmel bis auf Position 20 zurück, bewies dann aber einmal mehr seinen Kampfgeist und fuhr noch als Zwölfter über die Linie. Sein Teamkollege Hernández legte mit einem guten Start den Grundstein für die erfolgreiche Aufholjagd vom 13. Platz. Im Rennverlauf gelang es nur Farfus und Priaulx, am Lokalmatador vorbeizugehen, der schließlich als Achter die Poleposition für Lauf zwei verbuchte.
Als das Nachmittags-Rennen freigegeben wurde, konnte Hernández seine Führung zunächst verteidigen, musste aber noch in der ersten Runde den erneut gut gestarteten Müller ziehen lassen. Im zweiten Umlauf ging auch Farfus am Spanier vorbei, so dass der Weg frei war für den ersten Doppelerfolg vom BMW Team Germany seit fast zwei Jahren. Nachdem Farfus in der dritten Runde Müller überholt hatte, setzte sich das Duo rasch ab und fuhr mit einem Vorsprung von über fünf Sekunden auf den Drittplatzierten ins Ziel.
Kurzzeitig lag sogar ein BMW Trio in Front, als Priaulx im achten Umlauf an Gabriele Tarquini (IT) vorbeiging. Der SEAT-Pilot konnte jedoch eine Runde später kontern, so dass sich Priaulx schließlich mit Platz vier zufrieden geben musste. Zanardi katapultierte sich mit einem sehr guten Start vom zwölften auf den sechsten Platz und passierte in Runde vier auch Hernández. Das BMW Team Italy-Spain Duo hielt die Positionen fünf und sechs bis zum Ende des Rennens.
Augusto Farfus (BMW Team Germany):
"Dieser Sieg war sehr wichtig für uns. Aus diesem Wochenende haben wir nach schwierigem Beginn das absolute Maximum herausgeholt. Im ersten Rennen wäre es selbst mit einem perfekten Start nicht möglich gewesen, die SEAT herausfordern zu können. Im zweiten Lauf konnte ich nach einem guten Start relativ schnell an Jörg vorbeigehen. Danach verlief das Rennen reibungslos. Ich möchte mich bei meinem Team und bei BMW Motorsport bedanken, die diesen Sieg möglich gemacht haben."
Jörg Müller (BMW Team Germany):
"Dieses sehr gute Ergebnis konnten wir nach dem Qualifying nicht erwarten. Das erste Rennen war hart. Es bot sich mir letztlich keine Möglichkeit, an Gabriele Tarquini vorbeizugehen. Nachdem wir in der Pause eine kleine Set-up-Änderung vornahmen, lief es im zweiten Rennen deutlich besser. Augusto war in den ersten Runden wesentlich schneller als ich, da ich leichte Probleme mit dem Reifendruck hatte. Deshalb habe ich ihn nicht unnötig geblockt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis."
Andy Priaulx (BMW Team UK):
"Wenn man vom 14. Platz ins erste Rennen geht, dann sind neun Punkte keine schlechte Ausbeute. Das Auto hat sich heute viel besser angefühlt als noch im Qualifying. Es zwar besser kommen können, aber eben auch schlechter. Das Duell mit Gabriele Tarquini war eng, aber fair."
Sergio Hernández (BMW Team Italy-Spain):
"Einerseits freue ich mich natürlich über die vier WM-Punkte. Andererseits hofft man natürlich auf mehr, wenn man von der Poleposition startet. Dafür hat es heute leider nicht gereicht. Ich hätte dem spanischen Publikum gerne einen Podestplatz beschert."
Alessandro Zanardi (BMW Team Italy-Spain):
"In beiden Rennen habe ich gute Starts erwischt, wenn auch mit unterschiedlichem Ausgang. Im ersten Lauf hat mich ein anderes Auto hart getroffen und ins Kiesbett befördert. Ich war froh, dass ich überhaupt als Zwölfter ins Ziel kam. In Rennen zwei hat am Start wirklich alles perfekt gepasst, so dass ich von Anfang an vorn mit dabei war. Das ist ein gutes Resultat für unser Team."