Nachdem Hand für den BMW M3 GT mit der Nummer 56 die Poleposition herausgefahren hatte, ließ das Team Müller die Startphase in diesem Auto bestreiten. Er führte das GT-Feld durch die erste Runde an. Werner ging mit dem BMW M3 GT mit der Nummer 55 vom zweiten Platz aus ins Rennen. Er wurde jedoch in der ersten Kurve von einem LMPC-Fahrzeug aufgehalten und fiel zurück auf den fünften Rang. In der zweiten Runde rutschte Müller zurück auf den dritten Platz. Doch die beiden BMW Werksfahrer fanden schnell wieder in ihren Rhythmus und hielten im weiteren Rennverlauf die Plätze drei und vier. Bevor beide Fahrer in der 40. Runde die Box ansteuerten, verbesserte sich Müller noch auf den zweiten Rang.
Auberlen übernahm die Nummer 55 von Werner und konnte noch an der Box an Müller vorbeiziehen, der weiter im Auto mit der Nummer 56 saß. Unglücklicherweise berührten sich die beiden nur ein paar Kurven später, und Auberlen drehte sich. Während Müller den dritten Rang halten konnte, fiel Auberlen auf den vierten Platz zurück. Nach gut eineinhalb Stunden begann es zu tröpfeln, und Müller steuerte in Runde 64 die Box an, um das Steuer an Hand zu übergeben. Das Team entschied, Hand auf Trockenreifen loszuschicken. Es hielt aber Dunlop-Regenreifen bereit für den Fall, dass der Regen zunimmt.
22 Minuten später begann es, richtig zu regnen. Hand holte sich in Runde 76 Regenreifen ab, Auberlen steuerte die Box in Runde 77 an. Nach knapp zwei absolvierten Stunden wurde das Feld durch die zweite Gelbphase des Rennens ausgebremst. Auberlen lag zu diesem Zeitpunkt auf dem sechsten Platz, Hand war Achter. Als das Rennen wieder freigegeben wurde, kam es zu einem Kontakt zwischen Hand und einem Ferrari. Das löste die dritte Gelbphase aus. Hand konnte weiterfahren, doch es regnete noch stärker, und die Bedingungen wurden mehr als tückisch.
Während ein Mitbewerber nach dem anderen von der Strecke rutschte, arbeiteten sich Auberlen und Hand wieder nach vorn. Als die gelben Flaggen zum vierten Mal geschwenkt wurden, hatten sie sich auf den dritten und vierten Platz verbessert. Schließlich sorgte eine rote Flagge dafür, dass alle Fahrzeuge die Box ansteuern mussten und das Rennen endgültig abgebrochen wurde. Der sechste Lauf der American Le Mans Series wird am 20. August auf der Rennstrecke "Road America" in Elkhart Lake (US) ausgetragen.
Bobby Rahal (Teamchef): "Es war ein harter Tag für uns. Wir hatten mit dem BMW M3 GT Nummer 56 einen schlechten ersten Boxenstopp. Das hat uns zu einer Strategie gezwungen, die funktioniert hätte, wenn es nicht geregnet hätte. Platz drei und vier sind am Ende keine schlechten Ergebnisse. Aber wir treten immer an, um Erster und Zweiter zu werden."
Bill Auberlen (Startnummer 55): "Nirgendwo auf der Welt haben wir es so schwer wie auf dieser Rennstrecke. Wir kommen hierher und geraten in Schwierigkeiten. Doch genau das macht das Team aus. Wir geben niemals auf, und das Team denkt immer positiv. Es weiß, wie es dich wieder nach vorn bringen kann - indem es das Auto von Session zu Session immer besser macht. So gelingt es dir, die Startplätze eins und zwei zu holen. Dann hast du diese verrückten Rennen, und sie bringen dich wieder nach vorn. Die Jungs vom BMW Team RLL sind einfach klasse. Deshalb ist das Team, gemeinsam mit BMW und Dunlop, so gut. Du kannst die schlechtesten Rahmenbedingungen überhaupt haben. Doch das Team macht einen großartigen Job und bringt dich auf das Podium. Mit dem dritten Platz im Rücken reisen wir nun an unsere Glücksstrecke in Elkart Lake. Und dort stocken wir unser Punktekonto dann richtig auf."