Der Vorsprung von Auberlen und Müller in ihrem BMW M3 GT mit der Startnummer 55 auf den zweitplatzierten Porsche betrug nach vier Stunden und 97 Runden 2,63 Sekunden. Auberlen hatte 2009 an gleicher Stelle gemeinsam mit Joey Hand (US) den ersten Triumph für das BMW Team RLL gefeiert. Er absolvierte die ersten 21 Runden und übergab das Steuer kurz vor der ersten Gelbphase an Jörg Müller.
Als die Konkurrenz die ersten Boxenstopps einlegte, setzte sich der BMW Werksfahrer an die Spitze des Feldes. Nach 30 Runden stand für Jörg Müller auf dem fünften Platz fahrend der nächste Boxenstopp auf dem Programm, Auberlen kehrte ans Lenkrad des BMW M3 GT zurück. Nur eine Runde später musste der Kalifornier allerdings erneut in die Boxengasse abbiegen, um das linke Hinterrad nachziehen zu lassen. Er kehrte auf Platz elf ins Rennen zurück und kämpfte sich im Anschluss binnen 17 Runden wieder auf Position vier vor. Auberlen holte sich in Runde 76 einen neuen Reifensatz und tankte auf. Unmittelbar vor der dritten Gelbphase fuhr er als Fünfter wieder auf die Strecke. Als das Rennen 38 Minuten vor dem Ende wieder freigegeben wurde, lag er an der Spitze. Eine weitere Geldphase bremste das Feld wieder ein, aber Auberlen verteidigte seinen Vorsprung bis ins Ziel.
Dirk Müller (DE) und Jonathan Summerton (US) kamen mit dem zweiten BMW M3 GT (Nummer 56) als Zehnte in die Wertung. Zwei Runden vor Schluss wurde Müller von einem Konkurrenten von der Strecke gedrängt und konnte nicht mehr weiterfahren. Dieser Zwischenfall machte die Hoffnungen des BMW Team RLL auf einen Doppelsieg zunichte: Bis kurz vor Ende des Rennens lagen die beiden BMW noch unmittelbar hintereinander auf den Plätzen eins und zwei.
Nach zwei Siegen und vier weiteren Podiumsplätzen in den ersten sieben Rennen der Saison liegt BMW in der GT-Herstellerwertung ebenso auf Position zwei wie das BMW Team RLL im Teamklassement. Bei den Fahrern belegt Dirk Müller nun den dritten Platz. Bill Auberlen und Jörg Müller gewinnen eine Position und sind nun Fünfte.
Bobby Rahal (BMW Team RLL, Teamchef):
"Ich freue mich sehr für Bill und Jörg. Gerade Bill hatte in den vergangenen Jahren mehrfach die Chance auf den Sieg gehabt, ehe das Pech zuschlug. Diesmal war es anders, und das freut mich für Bill. Ich bin stolz auf das gesamt Team. Im Training waren wir am Freitag zwei Sekunden langsamer als der Rest. Unsere Ingenieure Jay O'Connell, Bruno Couprie und Chris Yancher haben die Köpfe zusammengesteckt und die die richtigen Veränderungen am Auto vorgenommen. Sicherlich haben wir vor allem gegenüber dem Porsche und auch den Corvettes noch immer einen kleinen Nachteil. Heute war aber die Strategie entscheidend. Bill war immer dann richtig schnell, wenn er es sein musste, und war richtig klasse unterwegs. Für Dirk und Jonathan tut es mir leid. Sie hätten uns einen Doppelsieg bescheren können, wurden dann aber von beiden Corvettes getroffen. Der BMW M3 GT mit der Nummer 56 ist dabei schwer beschädigt worden. Ich bin nicht sicher, ob wir ihn überhaupt reparieren können. Das ist die Schattenseite dieses Rennens. Jeder hat hier alles gegeben - und wir konnten die Früchte für unsere Arbeit ernten."
Jörg Müller (BMW M3 GT - Startnummer 55):
"Bill hat einen fantastischen Job gemacht, und das Team hat klasse gearbeitet. Es macht uns alle stolz, ein Teil dieses Erfolgs zu sein. Dieser Sieg gehört uns allen. Meine Premiere in Road America hat mir Spaß gemacht - Platz eins macht es noch schöner. Danke an alle."
Bill Auberlen (BMW M3 GT - Startnummer 55):
"Diese Jungs sind großartig. Es ist eine Weile her, dass wir ganz oben auf dem Podium standen, und wir haben es uns alle verdient. Wir lagen im Training noch zwei Sekunden zurück. Ich wusste aber, dass das Team eine Lösung finden würde."
Dirk Müller (BMW M3 GT - Startnummer 56):
"Ich habe auf Platz zwei gekämpft, als ich von der Strecke gedrängt wurde. Ich hoffe, die Rennkommissare schauen sich das noch einmal genau an. Glückwünsch an Bill und Jörg für diesen verdienten Sieg. Wir waren auf Kurs zum Doppelsieg. Für die Meisterschaft wäre das fantastisch gewesen."
Jonathan Summerton (BMW M3 GT - Startnummer 56):
"Es war ein aufregendes Rennen. Dirk hat einen großartigen Job abgeliefert. Ich habe in der Box einen kleinen Fehler gemacht, aber das ist alles ein Teil meines Lernprozesses. Es ist schade, dass der Tag schließlich so aufgehört hat."