Zanardi nutze das heutige erste freie Training, um sich mit dem südfranzösischen "Circuit Paul Armagnac" vertraut zu machen. Gemeinsam mit dem Team lernte er die besonderen Eigenheiten der Strecke kennen. Auf Basis dieser Informationen wird nun weiter am Set-Up des BMW Z4 GT3 gearbeitet. Zanardi beendete das erste freie Training als zweitbester BMW Fahrer auf dem zwölften Platz. Mit Sonne und warmen Temperaturen herrschten gute Wetterbedingungen.
"Es war ein guter Start", sagte Zanardi. "Platz zwölf ist nicht allzu schlecht, wenn man bedenkt, dass die anderen mehr Erfahrung haben als ich und wahrscheinlich auch die Strecke etwas besser kennen. Wir haben viele Runden absolviert und dabei eine Menge gelernt. Nun werden wir all die Daten analysieren und sie nutzen, um uns morgen weiter zu steigern. Dies ist mein erstes Rennwochenende nach einer vierjährigen Pause, aber bisher ist es noch nicht 'ernst' geworden. Noch macht es mir einfach nur Spaß, auf die Strecke zu gehen, mit dem Auto zu spielen und zu versuchen, es besser zu machen. Ich denke, dass sich das morgen Nachmittag, wenn wir in die Qualifikation gehen, ändern wird. Dann werde ich ein Kribbeln im Bauch haben. Doch das ist, was ich Leidenschaft nenne. Denn wenn es mir egal wäre, würde ich nicht nervös werden. Das Erfolgsgeheimnis besteht darin, diese Emotionen in ein gutes Resultat zu verwandeln."
Roberto Ravaglia, Teamchef von ROAL Motorsport, ergänzte: "Ich bin recht zufrieden, alles lief gut. Alex hatte während der Session keinerlei Probleme und konnte so eine Menge Runden absolvieren und an der Abstimmung des Autos arbeiten. Man muss berücksichtigen, dass diese Strecke für unser Team neu ist - und für Alex mehr oder weniger auch, da er zum letzten Mal vor 25 Jahren hier gefahren ist. Am Anfang, als alle mit neuen Reifen gefahren sind - laut Reglement muss man seine frischen Reifen zu Beginn der Session einsetzen -, musste er also erst noch die Strecke kennenlernen und konnte die neuen Reifen nicht voll ausnutzen. Deshalb hat er am Anfang der Session auf die anderen etwas Zeit verloren. Doch dann konnte Alex ein recht gutes Tempo gehen, und ich bin zuversichtlich, dass er sich morgen noch deutlich steigern kann."
Insgesamt geht das erste Rennwochenende der Blancpain Sprint Series 2014 über vier Tage. Am morgigen Samstag stehen das zweite freie Training und das Qualifikationstraining auf dem Programm. Am Sonntag wird das 60-minütige Qualifikationsrennen ausgetragen, und am Ostermontag folgt das 60-minütige Hauptrennen. Üblicherweise teilen sich zwei Fahrer ein Cockpit. Doch das Reglement ermöglicht es körperlich beeinträchtigten Fahrern wie Zanardi, der 2001 bei einem Rennunfall beide Beine verloren hat, sowie Bronze-Fahrern, die älter als 30 Jahre alt sind, allein anzutreten.