Pfeiffer reiste zu der im Rahmen der schweizerischen Motorradmesse SWISS-MOTO 2009 ausgetragenen Weltmeisterschaft von einer Grippe geschwächt an, und eine erfolgreiche Titelverteidigung schien zunächst mehr als fraglich. Beim ersten Qualifikationslauf am Samstag musste der Allgäuer deshalb auf einige körperlich anstrengende Tricks verzichten und landete nur auf Rang drei.
In deutlich besserer Verfassung konnte der 38-Jährige den zweiten Qualifikationslauf bestreiten, den er mit Lauf- und Tageshöchstnoten gewann. Er übernahm damit gleichzeitig die Führung im Gesamtklassement vor dem Finale am Sonntag.
Als letzter von 16 Semi-Finalisten rollte Pfeiffer am Sonntag auf die 50 mal 15 Meter große, mit 70 Tonnen Asphalt beschichtete Action-Area und bot zunächst eine souveräne Vorstellung. Nach rund zwei von insgesamt vier Minuten Laufzeit stürzte der Allgäuer jedoch bei dem von ihm erfundenen "Touch-Ground-Circle", einem einhändigen, in Schräglage gefahrenen Wheelie. Pfeiffer konnte seinen Lauf jedoch umgehend fortsetzen und zog trotz Punktabzügen ins Finale der besten Zehn ein.
Chris Pfeiffer dazu: "Anscheinend war das Einbiegen in den Circle-Wheelie doch etwas zu dynamisch, bei mehr als 45 Grad Schräglage begann das Hinterrad zu stempeln, ich verlor den Grip und stürzte. Dabei brach die Rückholfeder an der Fußraste ab, was mir auch für den weiteren Lauf einige Schwierigkeiten bereitete."
Zu einer eindrucksvollen Demonstration seines Könnens geriet schließlich das Finale, wo Pfeiffer auf der modifizierten F 800 R dynamisch und solide wie ein Schweizer Uhrwerk sein komplettes Repertoire an Motorradtricks abspulte. Mit erneuter Tagesbestwertung holte er sich souverän den begehrten WM-Titel zum dritten Mal in Folge.
"Ich war vor dem Start zum Finale sehr ruhig und habe mich eigentlich nur darauf gefreut, es allen nochmals so richtig zu zeigen. Die Stimmung hier an der SWISS-MOTO war gigantisch, und so legte ich nochmals einen drauf. Als ich meine F 800 R dann abstellte und auf das Scoring wartete, wusste ich bereits, dass dies reichen würde. Als ich dann die Bestätigung der Judges sah, war ich überglücklich. Unter diesen Voraussetzungen war das sicher mein härtester aller WM-Titel, meine Freude dementsprechend", so der vierfache Welt- und Europameister abschließend.