Die positive Entwicklung der Wirtschaft und der Bevölkerungszahlen der Region München zieht ein erhöhtes Verkehrsaufkommen nach sich. Leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist Basis für weiteres Wachstum. Andererseits gilt es, negative Auswirkungen der Verkehrszunahme zu vermeiden. Mit diesem Ziel wurde das Kooperationsprojekt arrive ins Leben gerufen, der Schwerpunkt lag dabei gerade auf der der praktischen Umsetzung der Verkehrsgestaltung und -steuerung. Als einer von insgesamt acht Projektpartnern konnte die BMW Group das Know-How eines Automobilkonzerns im Bereich der Qualitätssicherung und im Verkehrsmanagement einbringen.
So wurden in einem Teilprojekt zuerst zusammen mit dem Kreisverwaltungsreferat ausgewählte Grüne Welle-Strecken im Stadtgebiet München optimiert. In einem zweiten Schritt wurden Ampelsteuerungen so verbessert, dass sie sich dynamisch an das gerade vorherrschende Verkehrsgeschehen anpassen können. Das Ergebnis sind kürzere Fahrzeiten, aber auch ein deutlich reduzierter Kraftstoffverbrauch.
Ein Beispiel: Auf der Fürstenrieder Straße führten Ingenieure der BMW Group Testläufe vor und nach der Optimierung der Ampelanlagen durch. Vor der Optimierung der Grünen Welle kam es an zehn Ampeln im Schnitt zu fünf erzwungenen Ampelstopps, häufig sogar bis zu acht. Nach der Optimierung nur noch zu durchschnittlich zwei Stopps und nicht selten sogar zu keinem erzwungenen Halt mehr. Der Kraftstoffverbrauch und damit auch die CO2 Emissionen sinken durch diese Maßnahmen um bis zu 50%. Und das, ohne dass querende Verkehre, Fußgänger, Radfahrer oder der Öffentliche Verkehr dadurch einen Nachteile haben. Und das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft - in München gibt es noch rund 180 Grüne Wellen, die mit den in arrive entwickelten Verfahren mit vergleichsweise geringem Aufwand optimiert werden können.
Die Ergebnisse des vierjährigen Kooperationsprojekts zeigen, dass durch ein gemeinsames Engagement von Akteuren aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft Defizite der Verkehrsabwicklung frühzeitig erkannt und Lösungen gefunden werden können. Die arrive-Partner setzen dabei auf eine Optimierung des Gesamtverkehrssystems. Straße und Schiene, Individualverkehr und öffentlicher Verkehr sollen so miteinander verknüpft werden, dass jeder Verkehrsträger entsprechend seinen spezifischen Stärken genutzt werden kann. Um einen nachhaltigen Gewinn für alle Verkehrsteilnehmer zu erzielen, bleibt nun die Aufgabe, die entwickelten Maßnahmen dauerhaft im Verkehrsalltag zu etablieren.
Das Verkehrsprojekt arrive ist ein Baustein für das Kooperative Verkehrsmanagement in der Region München. Aufbauend auf den gemeinsamen Erfolgen vergangener Kooperationsprojekte haben sich insgesamt acht Partner zusammengeschlossen:
Freistaat Bayern
Landeshauptstadt München
Bayerische Motoren Werke AG
Siemens AG - Industrial Solutions & Services
PTV Planung Transport Verkehr AG
Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH
Münchner Verkehrsgesellschaft mbH
Technische Universität München - Lehrstuhl für Verkehrstechnik
Mehr Informationen unter www.arrive.de