Zur Einleitung der Reihe findet am 1. Dezember um 11 Uhr eine Pressekonferenz im Kubus des Cafés 48/8 in der Pinakothek der Moderne statt.
Das Programm der Nachtmusik der Moderne 09/10 beinhaltet folgende Komponistenporträts:
05. 12. 2009: CLAUDE VIVIER (1948-1983)
Den Auftakt der Reihe bildet die Vorstellung von Werken des frankokanadischen Komponisten Claude Vivier, der 1983 in Paris unter mysteriösen Umständen ermordet wurde. Er gehört bis heute zu den großen und solitären >Entdeckungen< im Bereich der musikalischen Moderne. Die >Nachtmusik< stellt das zentrale Streicherwerk >Zipangu<, den Vokalzyklus "Wo bist Du, Licht?" sowie kammermusikalische Werke des Komponisten vor, von dem György Ligeti einmal sagte: "Auf dem Gebiet der Verführung, die von der Sinnlichkeit komplexer Klänge ausgeht, war er der größte Meister." Solistin des Konzerts ist die kanadische Mezzosopranistin Marie-Annick Béliveau, die maßstabsetzende Einspielungen der Musik Viviers vorgelegt hat.
06. 03. 2010: ERKKI-SVEN TÜÜR (*1959)
Die Musik des 1959 geborenen estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür hat in den letzten Jahren international größte Beachtung erfahren. Das mag unter anderem daran liegen, dass sich Tüür den gängigen Kategorisierungen der zeitgenössischen Musik konsequent entzieht: Biographisch betrachtet, kommt er ebenso von der experimentellen Rockmusik (der er sich in den 80er Jahren widmete) und der Improvisation wie von der großen Linie estnischer Komponisten des 20. Jahrhunderts (Eller, Sumera, Tormis, Pärt) und den Formlehren der ästhetischen Moderne. Auf den Konzertprogrammen des Münchener Kammerorchesters standen in den vergangenen Jahren immer wieder Werke von Tüür - teilweise in Ur- und Erstaufführungen. Grund genug für eine "Nachtmusik", die neben Streicherwerken auch Tüürs virtuoses, 2001 entstandenes Marimba-Konzert >Ardor< - mit dem Widmungsträger Pedro Carneiro als Solist - vorstellen wird.
19. 06. 2010: PAUL HINDEMITH (1895-1963)
Einem großen - und bis heute immer wieder neu zu entdeckenden -Komponisten des 20. Jahrhunderts, Paul Hindemith, ist die dritte >Nachtmusik< der Saison 2009/10 gewidmet. Auf dem Programm der >Nachtmusik< stehen mit der frühen Sonate op. 11 Nr. 4 und der 1936 entstandenen >Trauermusik< zwei zentrale Werke, die Hindemith für >sein< Instrument, die Bratsche, schrieb. Ergänzt wird das Programm durch die >Fünf Sätze op. 44/4< für Streichorchester sowie durch die 1940 entstandene Ballettmusik >Die vier Temperamente - Thema mit Variationen< für Klavier und Streichorchester. Die Solisten dieser >Nachtmusik< sind zwei der bedeutendsten Musiker der jüngeren Generation aus Frankreich, die beide sowohl als Solisten als auch als Kammermusiker international gefeiert werden: der Bratscher Antoine Tamestit und der Pianist Éric Le Sage.