"Meine Ausgangslage gefällt mir natürlich sehr gut", sagte der 36-jährige Dredge, der in seinen 13 Jahren auf der European Tour zwei Turniere gewonnen hat. "Aber auf diesem Platz wird immer jemand ein niedriges Ergebnis erzielen, ich werde also angreifen, wo es geht." Dredge wird am Sonntag auch versuchen, seine Erfahrung aus Katar vergessen zu machen. Dort hatte er Anfang der Saison ebenfalls über die ersten drei Runden hinweg geführt, war dann aber im Finale noch auf Platz fünf zurück gefallen.
Die vier noch im Feld verbliebenen deutschen Profis hatten vor 10.300 Zuschauern am sogenannten "Moving Day" gemischten Erfolg. Während Marcel Siem (Ratingen) und Bernhard Langer (Anhausen) alle Chancen auf eine absolute Spitzenplatzierung einbüssten, liegen Martin Kaymer (Mettmann) nach einer 69er-Runde und vor allem Alex Cejka (München) nach einer 67 noch aussichtsreich im Rennen. Cejka hat auf Platz 15 sogar noch leichte Siegchancen.
Bei elf unter Par müsste Cejka allerdings sieben Schläge auf Dredge gut machen. "Um ganz vorn zu landen, müsste ich acht, neun unter Par spielen", spekulierte er. "Das ist möglich, wenn ich weiter so gut spiele, meine Strategie beibehalte und die Putts fallen."
Cejka gelangen auf seiner bogeyfreien Runde insgesamt fünf Birdies. "Ich habe einen guten Move nach vorn gemacht", sagte er. Ein noch besseres Ergebnis verhinderten die letzten fünf Löcher, auf denen ihm kein Birdie mehr gelang. Doch der 39-Jährige befindet sich in hervorragender Form. "Der Lauf ist da, ich hoffe, dass das jetzt noch so weitergeht", sagte er.
Wie er spielte auch Kaymer anfangs seiner Runde stärker als gegen deren Ende. Nach vier Birdies auf den ersten elf Bahnen musste er zwei Bogeys einstecken, ehe er am letzten Loch noch einen Birdie spielte. Dabei erstaunte er die Zuschauer, als er den zweiten Schlag an der Par-5-Bahn mit dem Driver über 263 Meter ausführte. "Ich musste einen Birdie machen, um mir die Chance zu erhalten, am Sonntag noch die Top Fünf zu erreichen", erklärte er, nachdem sich das Risiko schließlich ausgezahlt hatte.
Während der Franzose Raphael Jacquelin und der Australier Danny Lee mit je 65 Schlägen die besten Runden des Tages spielten, kamen Langer und Siem am Samstag nicht unter Platzstandard zurück ins Clubhaus. Sie belegen vor dem Finale die Plätze 57 und 63.
Einen deutschen Erfolg gab es dafür noch auf dem Putting Green zu feiern. Nach ihrer gemeinsamen Runde veranstalteten Cejka und der Engländer Paul Casey im Vorgriff auf den morgigen Fußball-Klassiker eine Art Elfmeterschießen. Jeder Spieler hatte fünf Putts, am Ende siegte Cejka mit 3:2. Die BMW International Open endet am Sonntag um 15.45 Uhr, damit Spieler wie Zuschauer danach auf der Anlage das WM-Achtelfinale anschauen können. Deshalb gehen die ersten Spieler bereits um 06.30 Uhr auf ihre Runde.