Martin Kaymer: Ich habe heute gute Schläge gemacht, aber leider auch einige sehr schlechte. An der Bahn 18 zum Beispiel, einem an sich recht einfachen Par 5, habe ich einen Bogey gespielt. Auch Dreiputts waren dabei. Eins unter Par ist keine sehr gute Runde auf diesem Golfplatz, zumal es heute viele Birdiechancen gab, die Fahnen nicht schwer gesteckt waren und die Grüns weich. Ich habe einfach viele Fehler gemacht.
Was ist bei diesen Bedingungen möglich?
Kaymer: Es kommt bestimmt noch einer, der acht, neun unter spielt.
Werden Sie deshalb jetzt noch trainieren gehen?
Kaymer: Nein, ich gehe erst mal nach Hause gehen und schlafen.
Thema Fußball, natürlich. Haben Sie das Spiel gestern gesehen oder waren Sie nach Ihrer Anreise aus den USA noch zu müde?
Kaymer: Ich hab's gesehen. Eigentlich hatte ich 3:1 für Deutschland getippt, aber das 1:0 hat ja auch gereicht.
Jetzt geht es gegen England. Gab es schon erste verbale Scharmützel mit den englischen Kollegen?
Kaymer: Bis jetzt hat sich die Gelegenheit noch nicht ergeben. Aber morgen und übermorgen wird da bestimmt noch einiges auf mich zukommen.
Sie haben vor kurzem Ihren Caddie gewechselt. Was waren die Gründe? Und wie würden Sie Ihren neuen Caddie beschreiben?
Kaymer: Ich habe mit meinem ehemaligen Caddie etwas länger als zwei Jahre zusammen gearbeitet. Da war es einfach an der Zeit, mal einen Wechsel vorzunehmen und neue Motivation zu schöpfen. Der Neue (Craig Conolly, d. Red.) hat erst auf der LPGA Tour gearbeitet, dann acht Jahre auf der European Tour und der PGA Tour, mit Spielern wie Colin Montgomerie oder Paul Casey. Ein sehr sympathischer Kerl. Er ist Schotte. Es ist sehr lustig mit ihm auf dem Platz, und er hat sehr viel Erfahrung.
Wie lange spüren Sie den Jetlang, wenn Sie aus Amerika nach Europa kommen?
Kaymer: Normalerweise nur zwei Tage. Aber diese hier ist keine normale Woche für mich, weil ich sehr viel außerhalb des Golfplatzes zu tun habe.
Gestern waren Sie als Erster auf dem Golfplatz, weil Sie nicht mehr schlafen konnten. Haben Sie letzte Nacht besser geschlafen?
Kaymer: Ich war heute immer noch sehr müde. Meine Schläge gingen auch nicht so weit wie normalerweise. Insbesondere die zweiten neun Löcher waren sehr anstrengend. Ich habe gemerkt, wie ich mich vor jedem Schlag zusammenreißen musste, um nicht die Konzentration zu verlieren. Ich werde mich jetzt erholen. Und morgen habe ich ja eine späte Startzeit.
Sie haben einen sehr dichten Terminplan in den nächsten Wochen. Kommen sie da nur wegen Sponsorenverpflichtungen hierher?
Kaymer: Nein, schließlich ist das hier das einzige deutsche Turnier. Ich will mir, erstens, meinen Titel zurückholen. Und, zweitens, mal in Deutschland ein bisschen Golf spielen. Es ist wichtig, dass mich die deutschen Zuschauer, Freunde und Fans auch mal zu sehen bekommen.