Die Emotionen schlugen beim Zieleinlauf hoch. Allen Fans, die auf Kirssi am Zielbogen warteten, war klar, dass dies der letzte Auftritt des "Dreamteams" BMW-Kirssi war. Umso mehr freute man sich über den erfolgreichen Saisonabschluss.
Die Strecke in Rudolstadt, erstmals in der europäischen Cross-Country-Serie vertreten, bot eine perfekte Kulisse. Die Streckenbedingungen waren optimal. Neben einer ausgedehnten Cross-Sektion gab es knackige Waldauf- und -abfahrten, gespickt mit Wurzeln und auch langen High-speed-Passagen mit 180-Grad-Turns am Ende. Also ein idealer Offroad-Mix, den die rund 2500 Zuschauer beim Europafinale teilweise mit Szenenapplaus honorierten.
Sie sahen ein klassisches "Kirssi-Rennen". Der Finne wollte vom Start weg nichts riskieren und ließ zunächst seinen schärfsten Konkurrenten den Vortritt, blieb aber immer auf Schlagdistanz. Nach der Hälfte der Renndistanz drehte der amtierende Europa- und Deutsche Meister dann auf, nutzte seine Topkondition, setzte schnell einen großen Abstand zwischen sich und seine Verfolger und fuhr das Rennen souverän und kontrolliert nach Hause.
Simo Kirssi: "Einmal mehr hat mein Bike heute perfekt funktioniert. Ich wollte hier nichts riskieren und habe mich nach dem Start erst einmal zurückgehalten. Kurz vor dem Tankstopp hab ich dann aufgedreht und nichts mehr anbrennen lassen. Das ist eine tolle Location hier. Ich hatte viele Fans an der Strecke. Ich möchte mich an dieser Stelle neben den Fans vor allem bei BMW Motorrad bedanken. Ich hatte die letzten Jahre ein tolles Team und in allen Bereichen hervorragende Unterstützung. Die vielen Titel, die wir eingefahren haben, waren nur im Teamwork möglich. Ausdrücklich möchte ich auch meinem Bruder und Mechaniker Juho danken sowie meinem Teamchef Wolfgang Fischer und BMW Sportchef Berti Hauser. Ich bin schon ein bisschen traurig, dass ich die BMW jetzt abgeben muss. Auf der anderen Seite freue ich mich über die großen neuen Aufgaben, die jetzt auf mich warten."
Cross-Country Europawertung 2010
1. Simo Kirssi (FIN), BMW Husqvarna Motorsport, 66,51 Punkte
2. Chris Weiß (GER), TM, 47,49
3. Andrea Tronconi (ITA), Honda, 44,85
4. Steffen Albrecht (GER), Yamaha, 44,25
5. Chris Gundermann (GER), Yamaha, 42,38
6. Massimo Ballati (ITA), Yamaha, 40,35
7. Andreas Schulz (GER), KTM, 39,12
8. Matteo Zecchin (ITA), KTM, 22,50
9. Mario Hirschmuggl (AUT), KTM, 19,35
10. Samuli Aro (FIN), KTM, 17,37