Sergio Hernández (ES) vom BMW Team Italy-Spain und BMW Team UK Pilot Andy Priaulx (GB) konnten als Sechster und Siebter im ersten Rennen ebenfalls WM- Punkte verbuchen. Mit zwei Vierfach-Erfolgen bestimmte jedoch die Konkurrenz von SEAT das Geschehen auf dem "Autódromo Internacional de Curitiba": Der Sieg im ersten Rennen ging an Yvan Muller (FR), im zweiten Lauf überquerte Gabriele Tarquini (IT) als Erster die Ziellinie.
Im ersten Rennen endeten Müllers Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis bereits in der dritten Kurve. Er wurde an fünfter Stelle liegend von Chevrolet-Fahrer Alain Menu (CH) getroffen, der nach einem Ausritt auf die Strecke zurückkehrte. Müller kollidierte nach dem Stoß von Menu mit Priaulx und musste mit verstellter Spur die Box vom BMW Team Germany ansteuern. Zwar konnte er später noch einmal ins Geschehen eingreifen, kam jedoch mit fünf Runden Rückstand ins Ziel. Priaulx fiel mit einem beschädigten rechten Vorderrad auf Rang 19 zurück, kämpfte sich aber noch bis auf den neunten Platz nach vorn.
Farfus rückte aufgrund dieses Zwischenfalls vom siebten auf den fünften Platz vor und sah schließlich als Sechster die Zielflagge. Der größte Sprung nach vorn gelang Hernández, der sich vom elften Startrang bis auf die siebte Position verbesserte. Sein Teamkollege Alessandro Zanardi (IT) fuhr vom 14. auf den 12. Platz. Alle Piloten der BMW Länderteams profitierten von nachträglichen Zeitstrafen für zwei vor ihnen platzierte Piloten und machten im Klassement je zwei Positionen gut. Damit wurde Priaulx als Siebter gewertet - und stand so gemeinsam mit BMW Privatfahrer Félix Porteiro (ES) vom Proteam Motorsport in der ersten Startreihe für Lauf zwei.
30 Minuten vor dem Start fegte ein Unwetter über die 3,685 Kilometer lange Strecke hinweg. Das Rennen begann deshalb mit zehnminütiger Verspätung und wurde hinter dem Safety-Car gestartet. Bei diesen Bedingungen konnten die im Vorderfeld platzierten BMW Fahrer ihre Positionen nicht verteidigen. Lediglich Farfus und Porteiro münzten ihre guten Startplätze zumindest noch in Punkte um. Müller kam hingegen gut mit den schwierigen Verhältnissen zurecht und startete eine beeindruckende Aufholjagd. Vom 21. Platz arbeitete er sich Runde für Runde vor und sah schließlich als Fünfter die Zielflagge.
Friedhelm Nohl (Leiter Sport-, Tourenwagen-Technik):
"An diesem Wochenende war SEAT unschlagbar, sowohl im Trockenen als auch im Nassen. Dennoch haben unsere Fahrer einige Glanzlichter gesetzt: Andy ist in Rennen eins nach einer Startkollision aus dem Hinterfeld noch bis auf Position sieben vorgefahren. Und Jörg hat ein fantastisches zweites Rennen gezeigt: Seine Fahrt von Platz 21 auf Platz fünf war beeindruckend. Auch Augusto und Sergio konnten in beiden Rennen unter die Top-8 fahren. So haben wir wenigstens ein paar Punkte mitgenommen. Jetzt müssen wir das Wochenende so schnell wie möglich abhaken und nach vorne schauen. Wir werden alles geben, um den Anschluss an die Spitze so bald wie möglich zu finden."
Andy Priaulx (BMW Team UK):
"Ich war froh, dass ich das erste Rennen nach dem Startzwischenfall überhaupt beenden konnte. Und angesichts meines Platzes in der ersten Reihe war ich für den zweiten Lauf äußerst zuversichtlich. Dann wurde das Rennen allerdings zum Albtraum. Ich kam im Nassen mit meinem Auto überhaupt nicht zurecht und wurde durchgereicht. Das ist schade, denn bis dahin war ich ganz zufrieden damit gewesen, wie sich die Dinge für mich entwickelten."
Jörg Müller (BMW Team Germany):
"Nach der Enttäuschung aus dem ersten Rennen tut natürlich eine Aufholjagd wie im zweiten Lauf gut. Wir haben mit dem Set-up goldrichtig gelegen, mein Auto war perfekt für diese Bedingungen abgestimmt. Zuerst hatten wir noch in Betracht gezogen, viel zu riskieren und auf Trockenreifen zu starten. Dann haben wir aber davon abgesehen, es war einfach zu viel Wasser auf der Strecke. Hätte das Rennen noch länger gedauert, wäre es für mich sicher noch weiter nach vorn gegangen. Ich bin insgesamt zufrieden."
Augusto Farfus (BMW Team Germany):
"Wir haben alles gegeben - aber leider war hier zum Saisonauftakt nicht viel mehr möglich. Für den zweiten Lauf haben wir auf eine Trockenabstimmung gesetzt, um im Verlauf des Rennens einen Vorteil zu haben. Leider trocknete der Kurs nicht schnell genug ab, und unsere Entscheidung hat sich nicht bezahlt gemacht."
Sergio Hernández (BMW Team Italy-Spain):
"Mit dem Ergebnis im ersten Lauf bin ich natürlich ganz zufrieden, gleiches gilt für die Zusammenarbeit mit meinem neuen Team. Dass ich dann im zweiten Rennen durch eine Kollision um Punkte gebracht wurde, ist enttäuschend."
Alessandro Zanardi (BMW Team Italy-Spain):
"Das war ein enttäuschendes Wochenende. Ich war weder im Trockenen noch im Nassen schnell genug. Die Ursachen werden wir jetzt genau unter die Lupe nehmen. Ich hatte gehofft, beim stehenden Start vom sequenziellen Getriebe profitieren zu können. Aber der Regen hat mir diese Chance zunichte gemacht."